EM 2022

EM: DTTB-Herren marschieren – Duda trifft auf Qiu

In der Neuauflage des DM-Finals stehen sich am Nachmittag Benedikt Duda und Dang Qiu gegenüber. (©Gohlke)

19.08.2022 - Nach eintägiger Pause ging es am siebten Turniertag bei der Individual-EM in München am Freitagmorgen mit der Runde der letzten 32 im Herren-Einzel weiter. Dang Qiu besiegte Ioannis Sgouropoulos glatt in vier Sätzen und trifft am Nachmittag auf Benedikt Duda, der gegen Daniel Habesohn mit 4:3 gewann. Patrick Franziska schlug Jakub Dyjas mit 4:1. Auch Dimitrij Ovtcharov und Timo Boll zogen am Ende mühelos in die Runde der letzten 16 ein und stehen vor lösbaren Aufgaben.

Die Auslosung hatte es schon vorher verraten, nun steht auch im Herren-Einzel das erste deutsch-deutsche Aufeinandertreffen bei der Individual-EM in München fest. Benedikt Duda fordert am Nachmittag Dang Qiu – ein Kumpel-Duell und die Neuauflage des DM-Finals aus Saarbrücken zugleich. Ende Juni siegte Qiu mit 4:1 und setzte sich die nationale Krone auf. „Leichter wird’s nichts. Dang spielt im Moment sehr gut. Es wird ein 50:50-Spiel. Wenn man eine Medaille holen möchte, muss man auch einen Deutschen schlagen“, sagte Duda, der in der Runde der letzten 32 sieben Sätze benötigte, um den Österreicher Daniel Habesohn in die Schranken zu weisen. Der 28-Jährige lag bereits mit 3:1 vorne. Im entscheidenden Durchgang behielt er letztlich einen kühlen Kopf. 

Auch dank einer zum richtigen Zeitpunkt genommenen Auszeit seines Coaches Lars Hielscher. „Ich war ziemlich sauer und er hat mich schnell beruhigt. Daniel hat viele schwere Bälle getroffen. Im fünften Satz habe ich beim 9:9 gute Chancen liegen gelassen“, resümierte der Bergneustädter. Umso sicherer brachte Dang Qiu sein Match gegen Ioannis Sgouropoulos (4:0) zu Ende. „Bis auf den zweiten Satz war es relativ klar. Benne und ich haben ein ähnliches Niveau. Wir kennen uns natürlich in und auswendig. Die Tagesform wird am Ende entscheiden“, sagte der Düsseldorfer.

Franziska mit Anlaufschwierigkeiten - Ovtcharov trifft auf Ex-Teamkollegen

Als dritter Deutscher war Patrick Franziska gegen Jakub Dyjas an der Reihe. Der Saarbrücker verschlief den Start komplett und lag im ersten Satz gleich mal mit 0:6 hinten. Trotz Rückstand drehte der frisch gebackene Vater danach auf und gewann mit 4:1. „Es war nicht meine Uhrzeit, weil ich die Tage davor ein bisschen länger geschlafen habe. Außerdem war es sehr feucht und warm. Dyjas hat unangenehme Aufschläge. Ich bin noch nicht in absoluter Topform und musste mich richtig reinsteigern.“ 

Dimitrij Ovtcharov dagegen blieb anders als zum Auftakt gegen Martin Andersen ohne Satzverlust. Der Neuzugang des TTC Neu-Ulm schickte den Ungarn Csaba András mit 4:0 aus der Box. Der Olympia-Dritte war gewarnt. Denn Andras hatte in der Quali mit 3:0 gegen Samuel Kulczycki gewonnen und danach den Mixed-Europameister Emmanuel Lebesson aus dem Wettbewerb geworfen.

„Da wusste ich, dass ich gut spielen muss, auch wenn ich ihn vorher nicht wirklich kannte. Ich habe Videos geschaut und war gut vorbereitet. Alle Sätze waren recht knapp, aber am Ende war ich doch noch einen Tick stärker“, analysierte Ovtcharov, der nun gegen seinen ehemaligen Orenburger Vereinskollegen Marcos Freitas spielt. „Das Finale von 2015 haben wir hier jetzt im Achtelfinale. Er ist ein starker Gegner, gegen den ich meine beste Leistung zeigen muss, wenn ich weiterkommen will. Es wird ein hartes Spiel.“

Boll steigert sich und warnt vor Wang Yang

Auch der fünfte Deutsche schaffte zum Abschluss der ersten Session den souveränen Einzug ins Achtelfinale. Nach seiner packenden Aufholjagd gegen Kulczycki ließ Timo Boll dem Tschechen Lubomir Jancarik nicht den Hauch einer Chance. Gerade mal sechs Punkte sammelte der ehemalige Bundesligaspieler aus Mühlhausen in den Sätzen zwei bis vier. „Es freut mich, dass es gerade zum Ende hin etwas entspannt wurde. Wichtig war der erste Satz. Insgesamt hatte ich heute die Sicherheit, die mir am Mittwoch noch gefehlt hat. Ich konnte Spielfreude aufblitzen lassen. Das fühlt sich gut an und gibt mir Selbstvertrauen“, sagte der 41-Jährige, auf den nun der Slowake Wang Yang wartet.

„Ich muss mich immer neu herausfordern. Es ist kein Selbstläufer mehr wie früher, wo es selbstverständlich war, auf dem hohen Niveau zu spielen. Ab jetzt ist es besser, nicht mehr zu viele Körner zu lassen – vor allem, wenn man weit kommen will. Gegen Wang Yang hatte ich schon beim Europe Top 16 ein schweres Spiel. Er ist sicher einer der besten Abwehrspieler“, blickte Boll voraus. 


Die Spiele der Deutschen im Überblick:

Herren-Einzel

2. Hauptrunde (letzte 32)
Dang Qiu - Ioannis Sgouropoulos GRE 4:0 (8,9,4,5)
Benedikt Duda - Daniel Habesohn AUT 4:3 (4,-11,8,9,-9,-6,7)
Patrick Franziska - Jakub Dyjas POL 4:1 (-6,7,8,9,9)
Dimitrij Ovtcharov - Csaba András HUN 4:0 (5,7,8,8)
Timo Boll - Lubomir Jancarik CZE 4:0 (11,3,1,2)

Achtelfinale 
Dang Qiu - Benedikt Duda 4:1 (7,7,-8,9,11)
Patrick Franziska - Tiago Apolonia POR 2:4 (-8,9,5,-5,-8,-8)
Dimitrij Ovtcharov - Marcos Freitas POR 16.45 Uhr
Timo Boll - Wang Yang SVK, 16.45 Uhr

Viertelfinale
Dimitrij Ovtcharov/Marcos Freitas POR - Alexis Lebrun FRA/Kristian Karlsson SWE, Samstag
Dang Qiu - Timo Boll/Wang Yang SVK, Samstag

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(FKT)

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