EM 2022

EM-Titel! Karlsson/Falck brechen Österreich-Fluch

Erstes EM-Gold: Die Doppel-Weltmeister Kristian Karlsson und Mattias Falck sind nun auch Europas Könige. (©Gohlke)

18.08.2022 - Nachdem im Mixed-Wettbewerb am Montagabend bei der Individual-Europameisterschaft in München bereits die erste Entscheidung gefallen ist, wurden am Donnerstag die nächsten beiden Goldmedaillen vergeben. Die Doppel-Weltmeister Kristian Karlsson und Mattias Falck schafften es durch den 3:1-Sieg gegen Robert Gardos und Daniel Habesohn erstmals auch auf den europäischen Thron. Bei den Damen jubelten Sofia Polcanova und Bernadette Szöcs.

Zweimal standen sich die europäischen Spitzendoppel Robert Gardos/Daniel Habesohn und Kristian Karlsson/Mattias Falck schon in einem EM-Finale gegenüber, zweimal durften die zweifachen Europameister aus Österreich die Sektkorken knallen lassen. Sowohl 2012 in Dänemark als auch 2018 in Spanien rangen die Routiniers die Doppel-Weltmeister aus Schweden nieder. „Vielleicht haben sie ein kleines Trauma“, blickte Daniel Habesohn nach dem 3:1-Halbfinalerfolg über die französischen Jungspunde Felix und Alexis Lebrun voraus, vor deren Entwicklung Robert Gardos am Donnerstagmorgen nur den Hut ziehen konnte.

Revanche geglückt: Karlsson/Falck drehen den Spieß um

Ihre elfjährige Erfahrung als Doppelpartner hatte zuvor im Viertelfinale schon gegen das einzige deutsche Herren-Duo Benedikt Duda und Dang Qiu geholfen. Nun wollten Gardos und Habesohn in ihrem fünften EM-Doppel-Finale eine positive Bilanz erreichen. Doch auch die Doppel-Weltmeister aus Houston stiegen mit viel Rückenwind in die Box, nachdem sie das schwedisch-schwedische Vorschlussrundenduell gegen Jon Persson und Anton Källberg für sich entscheiden konnten. „Das war schon eine spezielle Situation“, meinte Mattias Falck, während Kristian Karlsson ankündigte, sich endlich revanchieren zu wollen. 

Gesagt getan, doch der Anfang ging aus schwedischer Sicht schief. Im ersten Durchgang vergaben die Zweitplatzierten der Doppel-Weltrangliste beim Stand von 10:8 zwei Satzbälle und liefen einem Rückstand hinterher. Die Durchgänge zwei und drei hätten dafür deutlicher kaum enden können, die Schweden drehten die Partie. Kurzes Nervenflattern dann zum Ende des vierten Satzes, als Falck/Karlsson eine 10:7-Führung noch hergaben. Der fünfte Matchball zum 13:11 saß und die Skandinavier behielten die Oberhand. „Es ist unglaublich. Wir haben über das ganze Turnier fantastisch gespielt und sind super happy“, grinste  Mattias Falck. Sein Partner Kristian Karlsson war froh, den Spieß nach zwei Finalpleiten gegen die Silbermedaillengewinner aus Österreich endlich umgedreht zu haben. „Wir sind glücklich und stolz, gegen zwei der besten Doppelspieler der Welt gewonnen zu haben.“

Erste europäische EM-Goldmedaille für Polcanova/Szöcs

Unmittelbar nach dem Herren-Finale wurde auch bei den Damen um Gold gespielt. Elizabeta Samara und Andreea Dragoman, die zuvor die luxemburgischen WM-Dritten aus Houston, Ni Xia Lian und Sarah de Nutte, ausschalteten, standen Sofia Polcanova und Bernadette Szöcs gegenüber. Drei der vier Finalteilnehmerinnen stammten also aus Rumänien – eine davon erlebte einen ganz besonderen Tag. Denn Dragoman feierte am Donnerstag ihren 22. Geburtstag und bekam nach dem gewonnenen Halbfinale kurzerhand ein "Happy-Birthday"-Ständchen von Samara zu hören. Polcanova/Szöcs hingegen marschierten ohne Satzverlust ins Endspiel. Und das sollte auch so bleiben.

Auch wenn sich das Resultat (3:0) am Ende deutlich anhörte, sahen die Zuschauer in der Rudi-Sedlmayer-Halle einen spannenden Fight. Der erste Durchgang hätte nach drei Führungen in der Verlängerung genauso gut für das rumänische Duo enden können. Doch Polcanova/Szöcs blieben konzentriert und wurden im Laufe der Partie immer sicherer. Beide hatten zuvor im Mixed-Wettbewerb schon Edelmetall abgeräumt. Der Doppel-Triumph bedeutete für das Duo die erste EM-Goldmedaille überhaupt. „Ich kann es gar nicht beschreiben, weil ich viel zu emotional bin. Es ist einfach schön, vor so einem Publikum die Goldmedaille zu gewinnen“, freute sich Polcanova. So sehr, dass der 27-Jährigen bei der österreichischen Nationalhymne während der Siegerehrung sogar die Tränen kamen.

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Die Doppel-Finalspiele im Überblick:

Herren-Doppel

Halbfinale
Alexis/Felix Lebrun FRA - Daniel Habesohn/Robert Gardos AUT 1:3 (3,-7,-8,-6)
Mattias Falck/Kristian Karlsson SWE - Jon Persson/Anton Källberg SWE 3:1 (-10,8,8,9)

Finale
Daniel Habesohn/Robert Gardos AUT - Mattias Falck/Kristian Karlsson SWE 1:3 (10,-1,-5,-11)

Damen-Doppel

Halbfinale
Ni Xia Lian/Sarah de Nutte LUX - Elizabeta Samara/Andreea Dragoman ROU 1:3 (6,-6,-9,-6)
Sofia Polcanova AUT/Bernadette Szöcs ROU - Maria Xiao ESP/Adina Diaconu ROU 3:0 (2,7,6)

Finale
Elizabeta Samara/Andreea Dragoman ROU - Sofia Polcanova AUT/Bernadette Szöcs ROU 0:3 (-16,-6,-9)

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(FKT)

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