02.10.2021 - Die deutschen Damen durften am Samstagmorgen nach dem 3:1-Sieg über Portugal den Finaleinzug bereits bejubeln. Im Endspiel wartet am Sonntag Titelverteidiger und Gastgeber Rumänien. Und wie schon an den drei Tagen bei den 40. Team-Europameisterschaften im rumänischen Cluj-Napoca zuvor zog die DTTB-Herren-Mannschaft eindrucksvoll nach und ließ den bisher so überzeugenden Dänen keine Chance. Nach dem 3:0-Erfolg geht es am Sonntag ins Endspiel gegen Russland.
Spätestens nach dem überraschenden Ausscheiden der Schweden wird das deutsche Team den ganz großen Favoriten bis zum Schluss aus dem Weg gehen. Gewarnt waren sie nach dem umkämpften 3:1-Viertelfinalsieg über Tschechien trotzdem. Doch die Dänen, die bereits gegen Portugal und beim Vier-Stunden-Viertelfinal-Krimi gegen England grandios aufspielten, sollten an diesem Tag kein harter Brocken für den Titelverteidiger werden. Die letzte Medaille holte unser Nachbarland im Übrigen beim EM-Sieg 2005, damals noch mit Altstar Michael Maze. Topspieler Jonathan Groth blieb eine Runde zuvor ohne Punktgewinn. Das sollte sich bei der Nummer 32 der Welt auch gegen den zehn Plätze dahinterliegenden Benedikt Duda nicht ändern.
Unter den Augen einiger rumänischer Fans, die ihre blau-gelb-roten Fähnchen nach dem umjubelten Finaleinzug ihrer Damen noch nicht wieder eingepackt hatten und weiter in der BT-Arena verweilten, konnte die Partie diesmal pünktlich beginnen. Und Duda zündete gegen Groth sofort ein echtes Feuerwerk ab. Der Bergneustädter fertigte den 28-jährigen, einstigen Fuldaer in weniger als 30 Minuten Spielzeit mit 3:0 ab. Patrick Franziska brachte das deutsche Herren-Trio kurze Zeit später schon in eine aussichtsreiche Lage. Dänemarks Nummer zwei Anders Lind brach sich bei einem schweren Autounfall vor einem halben Jahr noch zwei Rückenwirbel, wies zur eigenen Überraschung bis zuletzt allerdings trotzdem eine gute Form auf. Gegen Franziska ließ der 22-Jährige diese jedoch gänzlich vermissen.
Franziska fordert bestes Tischtennis gegen Russland
Den dritten und mit 3:1 Sätzen gleichzeitig engsten Einzelsieg tütete Dang Qiu in der letzten Begegnung des Abends gegen seinen ehemaligen Doppelpartner aus Grünwettersbach ein, mit dem der Penholderspieler im Januar 2020 noch den deutschen Pokal in die Höhe stemmte. Die Rede war von Tobias Rasmussen. Vielleicht waren die letzten Partien der Dänen doch etwas zu kräfteraubend. Den Deutschen wird es am Ende recht gewesen sein, sie konnten sich sogar ein paar Körner für das morgige Endspiel gegen die Russen aufsparen.
„Es fühlt sich super an. Es war unser großes Ziel im Finale zu stehen. Dänemark hat so viele Überraschungen gelandet. Lind und Rasmussen haben noch kein Spiel verloren und bei Jonathan wussten wir, dass er immer schnell seine Vorhand finden kann. Von daher war es wichtig, dass Bene direkt das Break gemacht hat und ihn früh attackieren konnte. Ich habe den Schwung mitgenommen und Dang hat es souverän nach Hause gebracht“, analysierte Patrick Franziska die Partie. Der 29-Jährige erkannte von Spiel zu Spiel eine klare Leistungssteigerung und erwartet gegen die jungen, hungrigen Russen nun ein „ganz anderes Kaliber. Dass sie gegen den Favoriten auf den Titel mit 3:0 gewonnen haben, war beeindruckend. Sie laufen richtig heiß. Wir müssen unser bestes Tischtennis zeigen“, forderte Franziska.
Jörg Roßkopf: "Wir müssen morgen auf die Minute topfit sein"
Herren-Bundestrainer lobte nach dem Halbfinale sein Team, allen voran Benedikt Duda: "Bene war überragend gegen Groth. Direkt den Einser der Gegner zu knacken, das war ein sehr wichtiger Auftakt für. Franz hat dann gut nachgelegt. Dang und Rasmussen kennen sich sehr gut, nur deshalb schien das Match am Anfang etwas zu einfach." Der erfahrene Coach weiß, dass am Sonntag um 15.30 Uhr ein besonderer Herausforderer auf das Team des Titelverteidigers wartet: "Russland ist heiß und die Mannschaft glaubt an den Sieg. Schweden zu schlagen ist natürlich stark, gegen Österreich haben sie sogar Matchbälle abgewehrt. Sie stehen hier im Finale, aber sie hatten ja auch bei der EM mit dem Titel im Doppel schon einen großen Erfolg. Sie haben keine Angst, sie sind jung, hungrig und geben Vollgas. Jetzt kommt es für uns darauf an, da müssen wir auf die Minute topfit sein.“
Halbfinale
Deutschland – Dänemark 3:0
Benedikt Duda - Jonathan Groth 3:0 (8,4,9)
Patrick Franziska - Anders Lind 3:0 (7,11,5)
Dang Qiu - Tobias Rasmussen 3:1 (2,5,-6,10)
Finale
Deutschland - Russland, Sonntag 15.30 Uhr
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(FKT)
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