Team-EM 2021

EM: Russland schockt auch Top-Favorit Schweden!

Anton Källberg scheiterte mit den favorisierten Schweden überraschend an Russland. (©ETTU)

02.10.2021 - Schon am Freitag hatten wir von der Team-EM der Überraschungen berichtet. Am Samstag ging das Favoritensterben im rumänischen Cluj-Napoca weiter. Schwedens Herren-Mannschaft, hinter Deutschland an Position zwei gesetzt und für viele der Top-Anwärter auf den Titel, verlor sein Halbfinale unerwartet klar mit 0:3 gegen Russland. Die junge, aus drei TTBL-Spielern bestehende Truppe setzte damit das nächste große Ausrufezeichen und hofft nun auf den ganz großen Wurf.

Ergebnisse, die man im Vorfeld des Turniers nicht unbedingt auf dem Zettel hatte, gab es bei der 40. Mannschafts-EM in Rumänien schon so einige. Für die größte Überraschung sorgte im ersten Halbfinale der Herren-Konkurrenz aber Russland. Erst ließen sie Frankreich in der Vorrunde hinter sich und erkämpften sich einen Tag später einen emotionalen Viertelfinalsieg über Österreich. Das 3:0 über Schweden allerdings rief bei allen Anwesenden in der BT-Arena doch sehr viel Verwunderung hervor. Dementsprechend versteinert waren die Mienen von Anton Källberg, Truls Moregard und Co. in der Mixed-Zone. Mattias Falck, der in der Vorschlussrunde nicht zum Einsatz kam und durch Jon Persson vertreten wurde, hatte schon im Vorfeld vor den Russen gewarnt.

„Sie haben ohne die erfahrenen Shibaev und Skachkov gespielt. Ihre Siege waren beeindruckend.“ Beeindruckt waren am Ende auch die Schweden. Lev Katsman machte mit seinem 3:2-Sieg über Moregard den furiosen Anfang. Der 20-jährige TTBL-Spieler vom TTC Neu-Ulm glänzte mit zahlreichen sehenswerten Punkten. „Es ist ein Traum. Maksim, Vladimir und ich kennen uns schon ewig. Wir spielen und trainieren seit elf Jahren zusammen. Die Entwicklung ist stark, die Ergebnisse sind schon etwas verrückt. Wir sind absolut glücklich, dass wir das Finale erreicht haben und stehen absolut verdient hier. Aber wir wollen nicht aufhören und unbedingt weiterkämpfen“, sagte Katsman.

Junge, motivierte und selbstbewusste Russen - Enttäuschung bei Källberg und Co.

Das Erfolgsrezept der Russen ist leicht erklärt: Die junge, selbstbewusste Mannschaft spürt keinerlei Druck und kann völlig befreit aufspielen. Zudem sind die an Position elf gesetzten Youngsters in der Breite von eins bis drei nahezu gleich stark besetzt. So überrolten die Russen (Vladimir Sidorenko (19), Lev Katsman (20, beide TTC Neu-Ulm) und Maksim Grebnev (19, TSV Bad Königshofen)) die vermeintlich favorisierte Konkurrenz. Das zweite Halbfinale zwischen Dänemark und Deutschland werden die drei Bundesligaspieler am Abend genau verfolgen. „Deutschland hat auch ohne Boll und Ovtcharov ein sehr gutes Team. Aber im Finale ist alles möglich. Es wird ein hartes Spiel“, blickte Katsman voraus.

Die schwedischen Journalisten hingegen hatten nach dem 3:0-Sieg im Viertelfinale über Gastgeber Rumänien schon einem möglichen Traumfinale gegen Deutschland entgegengefiebert. Daraus wird am Ende nichts. So realistisch wie in diesem Jahr, in dem viele Topstars aus den verschiedensten Gründen nicht anreisten, war der Titel für die Schweden seit dem letzten Triumph 2002 nicht mehr. Die Blicke in den Katakomben sprachen Bände, die Enttäuschung bei der Mannschaft von Trainer Jörgen Persson war riesengroß. Die Russen könnten mit dem EM-Titel im Übrigen sogar einen Meilenstein setzen. Zum ersten Mal steht eine russische Mannschaft bei einem Kontinentalturnier im Herren-Finale. Der UdSSR gelang dies einmal im Jahr 1968. Auf dem Weg in die Geschichtsbüchter müsste die neue Generation also noch einen weiteren Favoriten ausschalten.


Russland - Schweden 3:0 
Lev Katsman - Truls Moregard 3:2 (10,-7,7,-7,7)
Maksim Grebnev - Anton Källberg 3:0 (8,9,8)
Vladimir Sidorenko - Jon Persson 3:2 (-9,1,10,-6,11)

Weitere Informationen sowie alle Ergebnisse und Tabellen finden Sie auf der ETTU-Turnierseite
Zu den kostenlosen Livestreams auf ettu.tv

(FKT)

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