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Parkinson-WM: Neun Titel für Deutschland!

Die Parkinson-WM in Berlin ging aus deutscher Sicht mit positiven Ergebnissen zu Ende. (©PingPongParkinson)

11.09.2021 - Im Jahr 2019 feierte sie in der US-amerikanischen Stadt Pleasantville ihre Premiere: Die Weltmeisterschaft für an Parkinson erkrankte Menschen. Da das Turnier ein voller Erfolg war und 2020 coronabedingt ausfallen musste, wurde an diesem Wochenende in Berlin die zweite Auflage des Events ausgetragen. Nach zwei Titeln in 2019 holte Deutschland diesmal sage und schreibe neunmal Gold im eigenen Land und erzielte damit ein Rekordergebnis.

Den Stein ins Rollen gebracht hatte für die erste Ausgabe des Turniers unter anderem der Künstler Nenad Bach. Der Kroate, der durch Tischtennis wieder zum Gitarrenspiel fand, rief die Initiative Ping Pong Parkinson ins Leben, die von der ITTF unterstützt wurde und schließlich in der ersten Parkinson-WM gipfelte. An der Premiere im Oktober 2019 in Pleasantville nahmen insgesamt rund 60 Spieler teil, aufgeteilt im Einzel aufgeteilt in drei Wettkampfklassen je nach Schwere der Erkrankung. Auch fünf Deutsche mischten bei dem Turnier mit, Holger Treppe vom TuS 1885 Helsen kürte sich zum Einzel-Weltmeister und Doppel-Weltmeister an der Seite von Thorsten Boomhuis vom SV Vorwärts Nordhorn

Tischtennis mit positivem Einfluss auf die Krankheit

Im Vorfeld der diesjährigen zweiten Ausgabe hatte myTischtennis.de sowie das Magazin 'tischtennis' bereits über die bewegende Lebensgeschichte des im Fokus stehenden deutschen Teilnehmers Maik Gühmann berichtet, der seinen Weg zur Parkinson-WM in einer Videoreihe dokumentierte. Tischtennis hat bekanntlich einen positiven Einfluss auf langsam voranschreitende, unheilbare Nervenkrankheiten wie Parkinson, bei der Handzittern, steife Muskeln und Bewegungsverlangsamungen zu den typischen Symptomen zählen. Wissenschaftliche Studien bewiesen durch das Ausüben der Sportart signifikante Verbesserungen beim Sprechen, Schreiben, Anziehen, Aufstehen und Gehen sowie in Bezug auf Gesichtsausdruck und Körperhaltung der Betroffenen.

Deutlich größeres Teilnehmerfeld im Vergleich zu 2019

Nach der feierlichen Eröffnung am Mittwoch wurde von Donnerstag bis Samstag nun in der deutschen Bundeshauptstadt in drei (Herren) bzw. zwei unterschiedlichen Startklassen (Damen) im Einzel, Doppel und Mixed um die Weltmeistertitel gekämpft. 150 Spielerinnen und Spieler (darunter 37 Deutsche) aus 27 Nationen trafen im Horst-Korber-Sportzentrum aufeinander, Für die Mehrheit der Teilnehmenden ging es neben dem sportlichen Anreiz vor allem um die Gemeinschaft. WM-Veranstalter war erneut die ITTF Foundation gemeinsam mit der Yuvedo Foundation - eine gemeinnützige Stiftung unter anderem zur Föderung der Lebensbedingungen mit Parkinson - unterstützt vom Deutschen Tischtennis-Bund. 

Dreimal Gold für Thorsten Flues

Und sportlich wurden die Erfolge von 2019 zwei Jahre später maßlos übertroffen. Neun Goldmedaillen sprangen am Ende für Deutschland heraus. Über den Weltmeistertitel im Doppel freuen durften sich zunächst: Thorsten Boomhuis und Thorsten Flues (Herren-Doppel, Klasse 1), Silke Kind und Marita Siegel (Damen-Doppel, 1), Petra Scheurig und Heike Schroven (Damen-Doppel, 2), Flues und Kind (Mixed, 1), Norbert Hase und Schroven (Mixed, 2), Lars Rokitta und Scheurig (Mixed, 3). 

Am Nachmittag standen dann die Einzel-Wettbewerbe auf dem Programm. Den Anfang machte Brigitte Plehn (Damen, Klasse 2), die sich im Finale mit 3:1 gegen die Slowenin Biserka Mursec durchsetzte. Andreas Moroff kämpfte gegen den Schweden Conny Magnusson um die Krone (Herren, 3), der Deutsche siegte glatt in drei Sätzen. Zum Schluss duellierten sich noch Flues und Hase im deutsch-deutschen Endspiel (Herren, 1). Mit dem besseren Ende für Flues (3:1), der damit in insgesamt drei Klassen die Weltmeisterschaft feierte.

Alle Infos und Ergebnisse finden Sie auf der Webseite der Parkinson-WM!

(FKT)

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