28.08.2021 - Wie 2016 in Rio de Janiero darf Thomas Schmidberger auch in Tokio die Silbermedaille im Einzel in Empfang nehmen. Im Finale gegen den Paralympicssieger von 2008, 2012 und 2016, Feng Panfeng, holte er einen 0:2-Rückstand zwar noch auf, wurde dafür aber nicht mit Gold belohnt. Stephanie Grebe darf sich über eine Bronzemedaille freuen, während es für Valentin Baus morgen früh um 3 Uhr deutscher Zeit um Gold in der Wettkampfklasse 5 geht.
Feng Panfeng bleibt das Maß aller Dinge in der Wettkampfklasse 3 und darf in Tokio nun schon den vierten Paralympicssieg in Folge feiern. Sein ärgster Widersacher - und in der Weltrangliste direkter Verfolger - Thomas Schmidberger machte ihm das Leben zwar denkbar schwer, konnte den erneuten Finalsieg des Chinesen trotz einer sehenswerten Aufholjagd aber nicht verhindern. „Es war knapp, aber es ist eine Niederlage“, sagte der Spieler von Borussia Düsseldorf gegenüber seinem Verein. „Wenn man ein Finale verliert, und wäre happy, wäre etwas falsch gelaufen. Ich brauche jetzt ein paar Stunden, aber spätestens, wenn ich neben der Medaille einschlafe, ist alles wieder in Ordnung.“ Schmidberger hatte 2012 Bonze, 2016 Silber gewonnen und war nun auf den großen Coup aus. Dafür hatte er zuvor im Halbfinale gegen Fengs Landsmann Zhai Xiang mit 3:0 gewonnen und war ins Traumfinale zwischen der Nummer eins und zwei der Welt eingezogen. Nachdem der Chinese die ersten beiden Sätze für sich entschieden hatte, kam Schmidberger noch einmal zurück und glich zum 2:2 aus, war im fünften Satz am Ende dann aber die entscheidenden zwei Punkte von Gold entfernt. Die zweite Chance, in Tokio doch noch die ersehnte Goldmedaille zu holen, bietet sich Schmidberger im Teamwettbewerb, den er an der Seite von Thomas Brüchle bestreitet.
Auch für Stephanie Grebe steht die Farbe ihrer Medaille nun fest. Bereits am Donnerstag war die Spielerin der Wettkampfklasse 6 ins Halbfinale eingezogen, was bereits die sichere Bronzemedaille bedeutete. Allerdings glückte es ihr nicht, diese noch zu versilbern. Im Spiel gegen die Weltranglistendritte Maliak Alieva hielt Grebe nur im ersten Satz stark dagegen und verlor ihn erst in der Verlängerung. Danach ließ die Russin sie nicht mehr in die Nähe eines Satzgewinns kommen. „Ich wusste, dass es knapp wird. Nichtsdestotrotz habe ich 2019 bei der WM in Helsingborg zweimal deutlich besser gegen Alieva gespielt. Heute ging gar nichts. Das ärgert mich“, erzählte die Bronzemedaillengewinnerin dem Deutschen Behindertensportverband. „Natürlich freue ich mich aber auch sehr über die zweite Paralympics-Medaille meiner Karriere.“
Valentin Baus könnte den Medaillensatz für Deutschland morgen komplettieren. Der 25-Jährige besiegte seinen Halbfinalgegner Jack Hunter-Spivey in drei Sätzen und zog damit ins Finale ein, wo der amtierende Paralympicssieger Cao Ningning aus China auf ihn wartet. Ob es für Baus wieder Silber wird oder ob er den Favoriten schlagen kann, entscheidet sich heute Nacht um 3 Uhr deutscher Zeit, wenn das Finale eingeläutet wird.
Die Spiele der Deutschen im Überblick
Herren Einzel, Klasse 3 – sitzend
Halbfinale
Thomas Schmidberger - Zhai Xiang CHN 3:0 (9,11,6)
Finale
Thomas Schmidberger - Feng Panfeng CHN 2:3 (-9,-4,8,4,-9)
Herren-Einzel, Klasse 5 – sitzend
Halbfinale
Valentin Baus – Jack Hunter-Spivey GBR 3:0 (7,10,7)
Finale
Valentin Baus - Cao Ningning CHN, Sonntag 3 Uhr
Damen-Einzel, Klasse 6 – stehend
Halbfinale
Stephanie Grebe – Maliak Aliewa ROC 0:3 (-10,-6,-6)
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(JS)
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