20.08.2021 - Zum ganz großen Wurf - nämlich dem doppelten Titelgewinn - hat es am Ende für Kilian Ort dann doch nicht ganz gereicht. Dennoch sollte sich der 25-jährige Bad Königshofener über sein großartiges Abschneiden beim WTT-Contender-Turnier in Budapest freuen, wo er nicht nur einmal auf sich aufmerksam machte. Während im Einzel der Schwede Truls Moregard triumphierte, bleibt Ort der Sieg im Doppel, den er gemeinsam mit Tobias Hippler holte.
Am Ende eines nervenaufreibenden Finales, bei dem jeder der beiden Kontrahenten den Sieg verdient gehabt hätte, war es Truls Moregard und nicht Kilian Ort, der jubelte. Nach sieben Sätzen und einem Wechselbad der Gefühle bewies der 19-Jährige ein bisschen bessere Nerven und belohnte sich für sein glänzendes Turnier, in dem er nicht nur die drei Deutschen Ort, Dang Qiu und Fanbo Meng geschlagen hatte, sondern auch den an Position zwei gesetzten Quadri Aruna. Doch wie schon Qiu im Halbfinale machte es ihm auch Ort im Endspiel nicht leicht.
Gleich zu Beginn des Finales erwischte der Bad Königshofener, der in Budapest unter anderem mit seinem Sieg gegen Liam Pitchford überrascht hatte, den Schweden auf dem falschen Fuß. Mit 11:3 holte er sich rasch den ersten Satz - so deutlich sollte es aber nicht weitergehen. Die Antwort folgte gleich im engen zweiten Durchgang, den Moregard knapp für sich entschied, und im dritten, in dem Ort stets die Nase vorn hatte, sich dann aber in der Verlängerung noch überholen ließ. Doch der 25-Jährige ließ sich davon nicht demoralisieren und wehrte diesen sowie Moregards nächsten Vorstoß ab. Besonders im sechsten Satz bewies Ort dabei Nervenstärke, als er einen 7:9-Rückstand noch in ein 11:9 drehte. Somit waren die beiden Titelaspiranten im Entscheidungssatz angelangt. Auch hier sollte Moregard den Ton über weite Strecken angeben - und auch hier wurde er nach einer 9:7-Führung noch eingeholt. Anders als im Satz zuvor ließ er sich diesmal aber nicht mehr die Butter vom Brot nehmen und machte den Sack zum 11:9 zu. Damit holte sich Moregard seinen ersten großen internationalen Titel und verwies Ort auf den zweiten Platz.
Zweiter Triumph für Ort/Hippler im Doppel
Doch der Silbermedaillengewinner im Einzel konnte sich glücklicherweise mit Gold im Doppel trösten. An der Seite von Tobias Hippler war Ort auch hier als Außenseiter in das Spiel gegen das russische Duo Vladimir Sidorenko und Kirill Skachkov gegangen. Davon merkte man allerdings zunächst nichts, als die Deutschen ihre Gegner mit 11:3 im ersten Satz sogleich überrannten. Zwar erholten sich Sidorenko/Skachkov von dem Schreck, doch erst im dritten Durchgang schafften sie es, den ersten Satz zu gewinnen und damit auf 1:2 zu verkürzen. Mehr ließen Ort/Hippler jedoch nicht zu. Schon im nächsten Satz brachten sie den Sieg und damit den Gewinn des Doppelturniers mit 11:7 in trockene Tücher. Nach ihrem Erfolg bei den Thailand Open 2018 ist dies nun schon der zweite gemeinsame internationale Triumph des Duos.
Im Damen-Einzel wollte eine andere Außenseiterin ebenfalls den ganz großen Wurf schaffen: die 18-jährige Elizabet Abraamian, die schon bei der Jugend-EM mit dem Gewinn der Goldmedaille im U19-Einzel und -Doppel für Aufsehen gesorgt hatte. Als 415. der Welt musste sie in Budapest zunächst durch die Qualifikation, schaffte es aber bis ins Finale, wo sie auf die topgesetzte Monegassin Xiaoxin Yang traf. Besonders in den ersten beiden Sätzen hielt die Russin gut gegen die Weltranglisten-44. mit und verlor jeweils nur mit zwei Punkten Abstand. Die strahlende und verdiente Siegerin war am Ende aber dennoch Xiaoxin Yang, die ab Satz drei das Ruder fest in der Hand hielt und zum 4:0-Sieg steuerte. Ebenso deutlich gewannen die Lokalmatadorinnen Szandra Pergel/Dora Madarasz das Damen-Doppelfinale gegen Olga Vorobeva/Yana Noskova mit 3:0. Im Mixed durften sich Sathiyan Gnanasekaran und Manika Batra über den Titel freuen.
Die Endspiele im Überblick
Herren-Einzel
Kilian Ort - Truls Moregard SWE 3:4 (3,-9,-10,9,-7,9,-9)
Damen-Einzel
Xiaoxin Yang MON - Elizabet Abraamian RUS 4:0 (9,10,6,1)
Herren-Doppel
Kilian Ort/Tobias Hippler - Vladimir Sidorenko/Kirill Skachkov RUS 3:1 (3,7,-6,7)
Damen-Doppel
Olga Vorobeva/Yana Noskova RUS - Szandra Pergel/Dora Madarasz HUN 0:3 (-7,-6,-6)
Mixed-Doppel
Sathiyan Gnanasekaran/Manika Batra IND - Nandor Ecseki/Dora Madarasz HUN 3:1 (9,-9,10,6)
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(JS)
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