Fan Zhendong konnte nach fast einem Jahr wieder ein World-Tour-Turnier gewinnen (©Gohlke)
13.10.2019 - Fan Zhendong und Sun Yingsha sind die Einzel-Sieger der mit 270.000 US-Dollar dotierten German Open 2019 in Bremen. Während sich der an Position zwei gesetzte Fan am Sonntag im Halbfinale zunächst gegen seinen Landsmann Liang Jingkun behauptete und später im Finale den topgesetzten Xu Xin schlug, setzte sich bei den Damen die an Position drei gesetzte Sun Yingsha in der Vorschlussrunde gegen ihre Landsfrau Wang Yidi und im Spiel um Gold gegen die Japanerin Mima Ito durch.
343 Tage hatte Fan Zhendong auf einen World-Tour-Titel warten müssen, zuletzt hatte er bei den Swedish Open 2018 triumphiert. In Bremen an diesem Wochenende war es nun wieder so weit: Der 22-Jährige durfte wie schon 2013 die höchste Stufe des Treppchens bei der Siegerehrung der German Open besteigen, nachdem er im rein chinesischen Finale Xu Xin mit 4:1 besiegt hatte. Nach eher schwachem Beginn und einem 0:1-Satzrückstand kam Fan besser ins Spiel, entschied den wichtigen dritten Satz für sich und war danach auf seinem Siegeszug nicht mehr zu stoppen. "Das war ein enorm wichtiger Sieg für mich, ich bin überglücklich. Wir kennen uns so gut, da ist es schwer, ihn zu überraschen. Ich habe nie nachgegeben, bis zum letzten Ball Druck ausgeübt", erklärte Fan nach seinem Erfolg.
Der World-Cup-Sieger der Jahre 2016 und 2018 darf sich über eine Prämie von 30.000 US-Dollar freuen. Xu Xin verpasste seinen vierten Triumph auf der World Tour in diesem Jahr nach dem Gewinn der Japan, Korea und Australian Open, kann sich als Zweitplatzierter aber mit 15.000 US-Dollar trösten. Bei den Swedish Open in der letzten Woche hatte sich die 18-jährige Sun Yingsha noch der gleich alten Mima Ito im Halbfinale geschlagen geben müssen, diesmal triumphierte die Chinesin. Das Finale von Bremen entschied Sun in fünf Sätzen für sich, lediglich den zweiten Durchgang konnte Ito gewinnen. Mit dem Erfolg in Bremen errang Sun bereits den dritten World-Tour-Titel in diesem Jahr, schon bei den Australian und Japan Open hatte die Chinesin die Nase vorn gehabt.
Prause: "Gut verkauft bei 'WM-Plus'"
Über 15.000 Zuschauer hatten die ÖVB-Arena an den sechs Wettkampftagen aufgesucht. Mit Shan Xiaona, Patrick Franziska und Timo Boll waren die letzten Deutschen im Einzel gestern im Viertelfinale ausgeschieden. Benedikt Duda und Dang Qiu hatten am Samstagabend Silber im Doppel-Wettbewerb gewonnen. In der Abschlusspressekonferenz des Turniers bilanzierte Sportdirektor Richard Prause, dass das deutsche Team gute bis sehr gute Ergebnisse erzielt habe angesichts des starken Teilnehmerfeldes bei dieser "WM-Plus", wie er die German Open in diesem Jahr nannte – "WM-Plus" deshalb, weil anders als bei einer WM deutlich mehr als fünf Spieler pro (Top-)Nation teilgenommen hatten. "Wir können mit erhobenem Haupt an die nächsten Aufgaben gehen. Unser Hauptaugenmerk bei Platinum-Turnieren liegt immer auf dem direkten Konkurrenzkampf mit den besten asiatischen Nationen. Wir haben mit China ein paar große Matches gehabt hier. Ich denke da an Patrick Franziska gegen Lin Gaoyuan oder an Timo Boll gegen Fan Zhendong. Wir haben uns dort gut verkauft und auch Spiele gewonnen, was für uns sehr, sehr wichtig ist, weil es zusätzliches Selbstvertrauen bringt für die nächsten Monate", so der DTTB-Sportdirektor. Man habe aber auch gesehen, dass Nationen wie Japan oder Südkorea sehr nah dran seien.
Die Spiele am Finaltag in der Übersicht:
Herren-Einzel
Halbfinale
Xu Xin CHN - Jeoung Youngsik KOR 4:1 (8,-8,6,4,6)
Liang Jingkung CHN - Fan Zhendong CHN 3:4 (3,-8,-5,4,4,-6,-4)
Finale
Xu Xin CHN - Fan Zhendong CHN 1:4 (5,-8,-12,-7,-7)
Damen-Einzel
Halbfinale
Sun Yingsha CHN - Wang Yidi CHN 4:0 (11,1,8,2)
Feng Tianwei SGP - Mima Ito JPN 0:4 (-8,-9,-7,-6)
Finale
Sun Yingsha CHN - Mima Ito PJN 4:1 (3,-9,5,5,4)
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