Dang Qiu und Benedikt Duda haben bei den German Open die Silbermedaille gewonnen (©Gohlke)
12.10.2019 - Diese fünf haben die Zuschauer in Bremen begeistert, waren am Samstag aber nicht vom Glück gesegnet: Benedikt Duda und Dang Qiu im Doppel sowie Timo Boll, Patrick Franziska und Shan Xiaona unterlagen in ihren Partien bei den German Open heute. Gold verpassten Duda/Qiu nach starker Leistung gegen Xu Xin/Liang Jingkun, während im Einzel-Viertelfinale Boll, Franziska und Shan ihren Gegnern zum Sieg gratulieren mussten.
Den Abschluss des Wettkampftages bildete der Schlagabtausch zwischen Benedikt Duda/Dang Qiu und Liang Jingkun/Xu Xin, der sich schon am Nachmittag den Mixed-Doppel-Titel an der Seite von Sun Yingsha gesichert hatte. Auf dem Weg zum zweiten Titel leisteten Qiu und Duda heftigen Widerstand. Mit 10:2 zogen Xu und Jingkun im ersten Durchgang davon, doch Duda und Qiu gelang es tatsächlich noch, diesen Satz zu drehen und mit 1:0 in Führung zu gehen. Auch im zweiten und dritten Satz hatten die Deutschen ihre Chancen, das bessere Enden fanden aber jeweils die Chinesen für sich. Im vierten Durchgang war dann nicht mehr viel zu holen für das DTTB-Duo, das damit wie bei den Japan Open im Juni die Silbermedaille gewinnt.
Benedikt Duda fand: „Die Auslosung war schon gut für uns, erst im Finale auf ein Doppel aus China zu treffen. Ich bin sehr froh, dass wir wie schon in Japan in das Endspiel gekommen sind. Trotz der Niederlage haben wir ganz gut gespielt. Natürlich ist es immer schmerzhaft, ein Finale zu verlieren.“ Xu durfte sich dagegen über die zweite Goldmedaille des Tages freuen und bedankte sich bei den rund 4.600 Zuschauern in der ÖVB-Arena in Bremen auf Deutsch mit einem „Dankeschön“. Der Titel im Damen-Doppel ging an diesem Abend an die Südkoreanerinnen Jeon Jihee und Yang Haeun.
Boll unterliegt erneut Fan Zhendong
Zuvor hatte Timo Boll im Einzel das Nachsehen gegen Fan Zhendong gehabt – zum fünften Mal im fünften Duell. Gegen den Weltranglistenzweiten kämpfte er sich zwar nach Rückstand im ersten Satz zurück und hatte einen eigenen Satzball, nutzte diesen aber nicht. Den 0:1-Satzrückstand konnte er in der Folge recht locker ausgleichen, danach übernahm aber der Chinese das Zepter und ließ Boll kaum noch zum Zug kommen.
Unzufrieden war der Deutsche mit seiner Leistung dennoch nicht. Im Anschluss erklärte er: „Ein paar schöne Ballwechsel waren dabei. Ich habe keinen richtigen Einlauf bekommen. Wenn es zum sechsten Aufeinandertreffen kommen sollte, werde ich natürlich wieder den Versuch starten zu gewinnen. Fan war heute in allen Belangen ein Stück besser. Ich habe gar nicht so schlecht gespielt. Allerdings muss ich auch sagen, dass es mir schwer gefallen ist, die notwendige Körperspannung zu halten.“
Franziska: "Zwei, drei einfache Fehler pro Satz entscheidend"
Im Halbfinale der Mannschafts-WM 2018 hatte Patrick Franziska Jeoung Youngsik im entscheidenden Einzel bezwungen und Deutschland so das Finale gegen China beschert. Heute sollte der Südkoreaner die Oberhand behalten. Zwar begann Franziska auch in diesem Spiel gut und ging mit 2:1 in Führung. Mit zunehmender Spieldauer wurde der Weltranglisten-23. Youngsik aber immer stärker, seine Angriffe für Franziska kaum noch retournierbar, sodass am Ende eine 2:4-Niederlage auf der Anzeigetafel prangte.
Für Patrick Franziska ist das Turnier somit beendet. Dem DTTB sagte er nach seiner Niederlage: „Ich war heute nicht so frisch wie gestern und Jeoung Youngsik einfach zu stark. Ich habe meinen Gegner nicht gut genug angespielt. Zwei, drei einfache Fehler pro Satz waren am Ende mitentscheidend für die Niederlage. Trotzdem hat mir das Turnier gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Heute ärgere ich mich noch. Das Erreichen des Viertelfinales bei einem so stark besetzten Turnier ist auch nicht ganz so schlecht.“
Shans Siegeszug gestoppt
Beendet sind fünf aufregende Wettkampftage auch für Shan Xiaona. Nachdem die 36-Jährige in der Qualifikation u. a. die ehemalige Vize-Europameisterin Fu Yu aus dem Turnier geworfen und ihren Siegeszug in der Hauptrunde gegen die Hongkongerin Doo Hoi Kem und die Japanerin Hitomi Sato fortgesetzt hatte, fand sie heute in Feng Tianwei ihre Meisterin. Eine 3:0-Satzführung reichte der German-Open-Siegerin des Jahres 2014 nicht zum Sieg gegen die Singapurerin, die am Freitag die Weltranglistenerste Chen Meng hatte bezwingen können.
„Ich hatte gute Siegchancen, doch im Kopf war ich heute ein wenig müde. Es war schließlich ein langes Turnier“, analysierte Shan gegenüber dem DTTB später in der Mixed-Zone. Außerdem sei Feng im Laufe der Begegnung „immer besser geworden und fand gute Lösungen gegen mein Spiel.“ Bundestrainerin Jie Schöpp bilanzierte: „Sie hat lange Zeit schon nicht mehr so viele Spiele auf diesem Level absolviert. Trotz der Niederlage hat Shan ein großartiges Turnier gespielt.“
Am Sonntag geht es schließlich noch um die Titelvergabe im Einzel. Bei den Herren gibt es die Paarungen Xu Xin gegen Jeoung Youngsik und Liang Jingkung gegen Fan Zhendong, bei den Damen trifft Feng Tianwei auf Mima Ito und Sun Yingsha auf Wang Yidi.
So war der Tag gestern verlaufen
Die Spiele der Deutschen am Samstag:
Herren-Einzel
Viertelfinale
Patrick Franziska – Jeoung Youngsik KOR 2:4 (8,-6,7,-8,-7,-8)
Timo Boll - Fan Zhendong CHN 1:4 (-12,4,-7,-4,-8)
Damen-Einzel
Viertelfinale
Shan Xiaona - Feng Tianwei SGP 3:4 (6,6,9,-10,-5,-2,-2)
Herren-Doppel
Finale
Benedikt Duda/Dang Qiu - Liang Jingkun/Xu Xin CHN 1:3 (11,-9,-9,-5)
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