16.12.2018 - Was haben Sie gemacht, als Sie 15 Jahre alt waren? Sicherlich nicht mal eben die Grand Finals der ITTF World Tour gewonnen. Tomokazu Harimoto darf sich einen weiteren Rekord ans Revers heften. Der 15-jährige Japaner ist der jüngste Einzelsieger der Grand-Finals-Geschichte. Im Endspiel besiegte er den letzten Chinesen im Rennen um den Titel, Lin Gaoyuan, mit einem souveränen 4:1. Bei den Damen triumphierte Chen Meng.

Wunderkind, Monster, Jahrhunderttalent - diese und andere Titel verliehen die Medien dem erst 15-jährigen Tomokazu Harimoto bereits, um seine schier unglaublichen Leistungen zu beschreiben. Der Weltranglistenfünfte, der sich in den vergangenen Jahren einen Rekord nach dem anderen sicherte (eine Übersicht finden Sie hier), setzte bei den Grand Finals in Incheon noch einen drauf und holte sich auch den Titel unter den 16 besten Spielern der ITTF World Tour. Damit löste er Wang Hao ab, der 2003 als 19-Jähriger triumphierte, und auch die jüngste Gewinnern im Dameneinzel, Guo Yue, die 2004 schon 16 Jahre alt war.

Auf seinem Weg zur Goldmedaille hatte Tomokazu Harimoto zunächst Patrick Franziska im Achtelfinale besiegt, bevor er auch den starken Koreaner Jang Woojin mit 4:1 aus der Box schickte. Im Halbfinale traf er mit Hugo Calderano auf den Mann, der zuvor den Weltranglistenersten Fan Zhendong bezwungen hatte, und ließ ihm keinen Satz. Somit traf er erst im Endspiel auf einen Chinesen, der überraschender Weise Lin Gaoyuan und eben nicht Fan Zhendong oder Xu Xin hieß. Das Spiel begann mit einem deutlichen Satzgewinn für den Japaner, dann hielt Lin jedoch stärker dagegen und holte den Ausgleich. Die folgenden drei Sätze waren zwar allesamt hart umkämpft, gingen am Ende aber jeweils an Harimoto. Somit konnte er seinen ersten Grand-Finals-Titel bereits nach fünf Durchgängen feiern.

Während sich bei den Herren also andere Nationen in den Vordergrund spielen konnten, war der Damenwettbewerb voll und ganz in chinesischer Hand. Die Finalistin Chen Meng bestritt alle vier Partien in Incheon gegen Spielerinnen ihrer Nation und setzte sich unter anderem gegen die topgesetzte Wang Manyu und gegen die Weltranglistenerste Zhu Yuling durch. Im Finale wartete überraschend die nur auf Rang 50 des Weltrankings notierte Chinesin He Zhuojia, die ihre Qualitäten allerdings unter anderem im Halbfinale gegen Ding Ning bewiesen hatte, die sie in sechs Sätzen schlug. Und auch im Endspiel legte He direkt zu Beginn stark los, gewann den ersten Durchgang, musste ihre Gegnerin dann aber ziehen lassen. Wie Harimoto brauchte auch Chen Meng nur fünf Sätze bis zum Siegesjubel zu warten.

Im Doppel ging es sehr viel spannender zu. Hier lieferten sich Jang Woojin/Lim Jonghoon und Ho Kwan Kit/Wong Chun Ting ein wahres Kopf-an-Kopf-Rennen, das über fünf Sätze ging, von denen drei wiederum erst in der Verlängerung entschieden wurden. Die Nase vorn hatten am Ende die beiden Koreaner, was den Zuschauern vor Ort natürlich große Freude bereitete. Im Damen-Doppel hätte China die Chance gehabt, noch einen zweiten Titel ins Reich der Mitte zu holen. Allerdings hatten hier die jungen Japanerinnen Hina Hayata/Mima Ito etwas dagegen. Mit einem 3:0-Sieg holten sich die beiden die Goldmedaille gegen Cheng Xingtong/Sun Yingsha und schickten China damit mit 'nur' einem Titel nach Hause.

 

Die Ergebnisse im Überblick:

Herren-Einzel

Halbfinale
Lin Gaoyuan CHN - Jun Mizutani JPN 4:0
Tomokazu Harimoto JPN - Hugo Calderano BRA 4:0

Finale
Lin Gaoyuan CHN - Tomokazu Harimoto JPN 1:4

Damen-Einzel

Halbfinale
Chen Meng CHN - Zhu Yuling CHN 4:2
Ding Ning CHN - He Zhuojia CHN 2:4

Finale
Chen Meng CHN - He Zhuojia CHN 4:1

Herren-Doppel

Halbfinale
Jeoung Youngsik/Lee Sangsu KOR - Jang Woojin/Lim Jonghoon KOR 1:3
Ho Kwan Kit/Wong Chun Ting HKG - Masataka Morizono/Yuya Oshima JPN 3:1

Finale
Jang Woojin/Lim Jonghoon KOR - Ho Kwan Kit/Wong Chun Ting HKG 3:2

Damen-Doppel

Halbfinale
Hina Hayata/Mima Ito JPN - Jeon Jihee/Yang Haeun KOR 3:2
Chen Ke/Wang Manyu CHN - Chen Xingtong/Sun Yingsha CHN 2:3

Finale
Hina Hayata/Mima Ito JPN - Chen Xingtong/Sun Yingsha CHN 3:0

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(JS)