Liu Shiwen erholte sich von ihrer Niederlage und brachte China den Sieg (©ITTF)
05.05.2018 - Chinas Damen haben es wieder geschafft: Ding Ning, Liu Shiwen und Zhu Yuling führten das chinesische Team zum 21. Mal in der Tischtennisgeschichte zum Weltmeistertitel. Bis es so weit war, hatte das Trio allerdings alle Hände voll zu tun. Denn Endspielgegner Japan präsentierte sich äußerst gut und holte sogar das erste Einzel auf seine Seite. Hierfür war eine bärenstarke Mima Ito verantwortlich, die Liu Shiwen mit 3:2 besiegte.
Wer gegen China gewinnen will, muss früh Druck ausüben und das Reich der Mitte direkt am Anfang überrumpeln, sagt man so schön. Genau nach diesem Plan ging Japan vor, allerdings ohne am Ende belohnt zu werden. Die Vizemeisterinnen von 2016 fahren auch aus Halmstad mit einer Silbermedaille nach Hause, während China zum 21. Mal zum Weltmeister gekrönt wurde. An der Siegerehrung nahmen auch Hongkong und das vereinte Korea teil, die sich über die Bronzemedaille freuen dürfen.
Mima Ito schockt China
Es war die 17-jährige Mima Ito, die Japan direkt im ersten Einzel Hoffnung machte. Gegen Liu Shiwen zeigte sie eine begeisternde Vorstellung, spielte mit Köpfchen und völlig abgebrüht. So gelangte sie in den fünften Satz, wo sie einen 1:5-Rückstand noch drehte, zwei Matchbälle abwehrte und ihren eigenen sofort verwandelte. „Nach meinem Timeout habe ich überlegt, was ich machen sollte, und ich habe entschieden, mich auf meine Stärken zu besinnen“, erklärte Ito sichtlich überwältigt von ihrem Erfolg nach dem Spiel. „Das habe ich dann auch getan. Ich habe immer wieder angegriffen - auf meine Art und Weise. Und das hat den Erfolg gebracht.“
Ihre Kollegin Miu Hirano stieg also mit einer 1:0-Führung im Rücken in die Box - gegen Ding Ning, die gestern bereits mit einer 0:3-Niederlage gegen die Hongkong-Chinesin Soo Wai Yam Minnie überrascht hatte. Hirano brauchte zwar einen Satz, bis sie sich an das Spiel der Olympiasiegerin gewöhnt hatte, dann bereitete sie ihr aber ebenfalls Probleme. Sowohl im zweiten als auch im dritten Durchgang rettete sich Ding erst in der Verlängerung. Dennoch stand trotz des knappen Spielverlaufs am Ende ein 3:0-Sieg für die Chinesin auf der Anzeigetafel, der China den Ausgleich brachte.
Liu Shiwen bügelt Patzer wieder aus
Der Ausgleich verwandelte sich in Windeseile in eine Führung, als Zhu Yuling in die Box stieg. Kasumi Ishikawa kam im Gegensatz zu ihren beiden jüngeren Kolleginnen nicht in die Nähe eines Satzgewinns und musste nach einer klaren 0:3-Niederlage den Tisch wieder verlassen. „Ich habe neulich erst gegen sie gespielt - und da hatte ich auch mit 3:0 gewonnen“, verriet Zhu. „Von daher bin ich mit Selbstvertrauen in das Spiel gegangen und bin froh, dass ich wieder gewonnen habe.“ Nun bekam Liu Shiwen also die Chance, ihren Patzer aus dem ersten Einzel auszubügeln und ihren Beitrag zum Teamsieg zu leisten. Diese Gelegenheit ließ sie sich nicht entgegen. Miu Hirano hatte gegen Ding Ning zeitweise stark ausgesehen - gegen Liu Shiwen kam die 18-Jährige allerdings kaum durch. Erst im dritten Satz, als sie schon mit 0:2 zurücklag, erspielte sie sich ihre Chance und holte sich ein paar Satzbälle auf ihre Seite. Liu wehrte diese jedoch eiskalt ab und sicherte China damit den Titel. „Nach meiner Niederlage im ersten Einzel wusste ich, dass ich jetzt gewinnen muss. Also habe ich mich noch einmal zusammengerissen und gewonnen“, sagte Liu. „Für mich ist es zwar schade, dass ich dieses erste Spiel verloren habe, aber das Team hat gewonnen. Und das ist das Wichtigste.“
China - Japan 3:1
Liu Shiwen - Mima Ito 2:3 (-9,8,5,-8,-10)
Ding Ning - Miu Hirano 3:0 (6,10,11)
Zhu Yuling - Kasumi Ishikawa 3:0 (4,7,8)
Liu Shiwen - Miu Hirano 3:0 (6,6,10)
(JS)
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