Timo Boll war mit zwei Siegen der Matchwinner (©Stosik)
16.09.2017 - Die deutschen Herren haben bei der Europameisterschaft in Luxemburg das Finale erreicht und am Sonntag in der Neuauflage des Endspiels von 2014 gegen Portugal die Chance auf den siebten Titelgewinn der Historie. Im Halbfinale setzten sich Timo Boll und Co. mit 3:2 gegen Slowenien durch, das am Vortag überraschend Schweden geschlagen hatte. Dimitrij Ovtcharov musste im zweiten Einzel durch Ruwen Filus ersetzt werden.
Dabei hatte die DTTB-Auswahl zunächst einen Rückstand hinnehmen müssen. Der an Position eins aufgebotene Weltranglistenvierte Dimitrij Ovtcharov musste sich im Auftakteinzel – von Magen-Darm-Problemen geplagt – dem Weltranglisten-164. Darko Jorgic geschlagen geben, der in der Bundesliga für den Aufsteiger TSV Bad Königshofen an den Tisch geht und gestern schon beim Vergleich mit Schweden über Pär Gerell einen Außenseitersieg hatte feiern können.
Eine hochkonzentrierte Leistung zeigte danach Timo Boll gegen Bojan Tokic. Dem Saarbrücker ließ der Düsseldorfer bei seinem 3:0-Erfolg kaum den Hauch einer Chance, so dass der Ausgleich schnell hergestellt war. Auch Patrick Franziska ließ an Position drei keine Zweifel aufkommen. Gegen den Grünwettersbacher Jan Zibrat siegte auch er ohne Satzverlust und stellte so die 2:1-Führung her.
Tokic kämpft sich gegen Filus zurück
Im vierten Einzel des Abends sahen die Zuschauer dann nicht das Duell zwischen Ovtcharov und Tokic, sondern Ruwen Filus stieg anstelle von Ovtcharov in die Box, der aufgrund von Magen-Darm-Problemen, die er schon vor am Morgen gehabt hatte, nicht antreten konnte. Auch Filus machte seine Sache am Anfang gut, ging mit 1:0 in Führung und hatte sich im zweiten Satz ein Polster von mehreren Punkten erspielt. Dann kippte das Spiel, Tokic wurde immer stärker und siegte schließlich mit 3:1.
So musste es Timo Boll im letzten Einzel richten, der diese Sache mit Bravour meisterte und Darko Jorgic lediglich im ersten Durchgang an einem Satzgewinn schnuppern ließ. "Beim Spielstand von 2:2 ins Spiel zu gehen, ist nie einfach, vor allem gegen jemanden, der Dima geschlagen hat. Aber ich habe einen guten Rhythmus gefunden und so haben wir den Kopf noch einmal aus der Schlinge gezogen", sagte der Matchwinner nach der Partie.
Ovtcharov erklärte: "Timo hat super gespielt heute. Trotz meiner Probleme hatte ich gedacht, dass ich Jorgic schlagen kann." Ob der Orenburger morgen im Finale gegen Portugal, das einen 2:0-Vorsprung im Halbfinale gegen Frankreich fast noch verspielt hatte, auflaufen wird, ist noch nicht sicher. "Im Moment hänge ich ein bisschen durch, aber bis morgen ist ja noch Zeit, um fit zu werden." In der Neuauflage des Finals von 2014 wolle man sich den Titel natürlich zurückholen. Boll: "Wir haben gehörigen Respekt vor Portugal, das wird kein Selbstläufer, aber wir brauchen auch keine Angst zu haben."
Championship Divison, Herren
Halbfinale
Deutschland - Slowenien 3:2
Dimitrij Ovtcharov - Darko Jorgic 1:3 (-11,-6,6,-8)
Timo Boll - Bojan Tokic 3:0 (5,7,4)
Patrick Franziska - Jan Zibrat 3:0 (3,6,8)
Ruwen Filus - Bojan Tokic 1:3 (8,-13,-10,-8)
Timo Boll - Darko Jorgic 3:0 (9,3,5)
Frankreich - Portugal 2:3
Simon Gauzy - Tiago Apolonia 0:3 (-4,-4,-8)
Emmanuel Lebesson - Marcos Freitas 1:3 (-2,-8,9,-9)
Quentin Robinot - Joao Monteiro 3:2 (9,1,-9,-7,3)
Tristan Flore - Marcos Freitas 3:0 (10,8,9)
Emmanuel Lebesson - Tiago Apolonia 2:3 (8,-9,7,-7,-6)
Finale
Portugal - Deutschland, Sonntag 17 Uhr
So war das Viertelfinale ausgegangen
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(DK)
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