Daniel Habesohn unterlag mit dem Post SV den Polen von Bogoria Mazowiecki. (©Fabig)

Daniel Habesohn unterlag mit dem Post SV den Polen von Bogoria Mazowiecki. (©Fabig)

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13.12.2020 - Am Sonntag schaute die Tischteniswelt wieder gespannt nach Düsseldorf. Am dritten Vorrundentag der Champions-League-Bubble standen die letzten Entscheidungen an. Der Post SV Mühlhausen zog im Enspiel um Platz zwei hinter Fakel Orenburg gegen Bogoria Mazowiecki den Kürzeren und verpasste damit das Viertelfinale nur knapp. Borussia Düsseldorf und der 1. FC Saarbrücken waren bereits gestern sicher in der K.o.-Runde. Beide holten am Sonntag ihren dritten Sieg.

Nachdem die Thüringer am Samstag gegen Leka Enea aus Spanien den erwartet klaren Pflichtsieg einfuhren (3:0), stand 24 Stunden später das so wichtige Finalspiel in Gruppe A auf dem Programm. Steffen Mengel forderte im Vorfeld ein ähnlich entschlossenes Auftreten seines Teams, warnte zugleich aber auch vor den formstarken Polen Pavel Sirucek und Marek Badowski. Daniel Habesohn bekam die Qualitäten von Sirucek direkt mal zu spüren. Der Österreicher geriet zweimal in Rückstand, konnte aber auch zweimal ausgleichen und letztlich den Entscheidungssatz für sich entscheiden: die Führung. Ovidiu Ionescu war in beiden Einzeln machtlos. Da Mengel aber sein Spiel gegen Milosz Redzimski 3:0 gewann, kam es erneut auf Daniel Habesohn an.

Und wieder ging es für den 34-Jährigen über die volle Distanz. Am Ende reichte es nicht. Mühlhausen rauschte damit denkbar knapp an der K.o.-Runde vorbei. "Wir sind sehr enttäuscht. Es war unser großes Ziel ins Viertelfinale einzuziehen. Das haben wir leider nicht geschafft. Am Ende haben zwei Bälle das Spiel entschieden. Das ist sehr bitter. Die Niederlage müssen wir jetzt erstmal verdauen", sagte ein sichtlich niedergeschlagener Steffen Mengel nach dem Spiel. Dimitrij Ovtcharov kam für Orenburg beim 3:0 gegen Leka Enea dagegen zu seinem ersten Einsatz. "Ich bin erst den zweiten Tag im Training und hoffe, dass ich der schweren Wettkampfbelastung schon so früh standhalten kann. Die Gegner werden stärker und stärker, das ist klar", so der 32-Jährige.

Ricardo Walther rettet Borussia gegen Dzialdowo

Düsseldorfs letzter Vorrundengegner K.S. Dekorglass Dzialdowo wurde zu einem harten Prüfstein für die Gastgeber. Aufgrund der Konstellation in Gruppe D hätte der Borussia sogar eine 1:3-Niederlage zu Platz eins gereicht. Ricardo Walther spielte an Stelle von Timo Boll und durfte gleich als erstes in die Box. Der 29-Jährige unterlag dem erfahrenen Kroaten Andrej Gacina unglücklich mit 2:3. Anton Källberg glich wenig später aus. Der Schwede entschied das Match gegen Jakub Dyjas in der Verlängerung des fünften Satzes (6:5). Auch das dritte Einzel gestaltete sich eng. Mit etwas Kantenpech im Rücken hatte Kristian Karlsson gegen Shihao Wei das Nachsehen, ehe Källberg den Gleichstand wiederherstellte. Ricardo Walther behielt am Ende die Nerven und bog die umkämpfte Partie gegen Jakub Dyjas noch um (3:2). Sogar eine Bande ging zu Bruch. Damit zog die Borussia als Gruppensieger gemeinsam mit dem Zweitplatzierten GV Hennebont ins Viertelfinale ein. "Es hätte in beide Richtungen gehen können. Aber die Jungs haben immer an sich geglaubt und am Ende vielleicht das Quäntchen Glück erzwungen", lautete das heutige Fazit von Borussia-Coach Danny Heister.

Tristan Flore macht Saarbrücken das Leben schwer

Mit zehnminütiger Verspätung begannen die letzten beiden Vorrundenspiele des diesjährigen Wettbewerbs. Einerseits geschuldet durch die lange Spielzeit der Düsseldorfer, anderseits aufgrund kurzzeitig auftretender Probleme mit dem Hallenlicht, die allerdings schnell behoben werden konnten. Der 1. FC Saarbrücken wird wie die Borussia den ganz dicken Brocken im Viertelfinale aus dem Weg gehen. Platz eins in Gruppe C war den Saarländern schon vor dem Spiel gegen Pontoise-Cergy nicht mehr zu nehmen. Dennoch verlangten die Franzosen dem deutschen Meister einiges ab. Ex-Juniorenweltmeister Tristian Flore siegte überraschend gegen Darko Jorgic. Patrick Franziska drehte die Partie gegen seinen ehemaligen Teamkameraden Patrick Baum. Auch Shang Kun trumpfte gegen Adrien Mattenet erst spät auf. Tomas Polansky jedoch vergab seinen Matchball im Entscheidungssatz gegen Tristan Flore. So musste es Darko Jorgic am Ende gegen Patrick Baum richten. Pontoise verpasste die K.o.-Phase damit um ein Haar.

Lösbare Aufgaben im Viertelfinale - Lockdown hat keine Auswirkungen

"Wir wussten, dass Pontoise ein harter Gegner wird. Tristan wäre einer der besten Spieler Europas, wenn die Verletzungen nicht dazwischen gekommen wären. Da wir Gruppenerster waren, haben wir Tomas noch eine Chance gegeben. Er hat es gut gemacht. Ansonsten sind wir natürlich mega glücklich", resümierte FCS-Organisationsleiter Nicolas Barrois. Dass ab Mittwoch der harte Corona-Lockdown in Deutschland beginnt, beeinträchtigt die Champions-League-Bubble unterdessen nicht. Das Turnier wird wie geplant zu Ende geführt. "Der Profisport ist nicht betroffen", bestätigte Borussia-Pressesprecher Alexander Schilling auf Nachfrage. Kurz vor 23.30 Uhr füllte sich die Tribüne dann noch einmal mit einigen Spielern und Vereinsverantwortlichen, als die Lostrommel endlich gerührt wurde. Die Viertelfinals werden am Dienstag in folgender Reihenfolge ausgetragen:

TTSC UMMC - KS Dartom Bogoria Grodzisk Mazowiecki, 10 Uhr
Fakel Gazprom Orenburg - Roskilde Bordtennis BTK 61, 13.30 Uhr
Borussia Düsseldorf - Sporting Clube de Portugal, 17 Uhr
1. FC Saarbrücken - GV Hennebont, 20.30 Uhr

Die Gastgeber haben mit Sporting Clube de Portugal ein Team zugelost bekommen, das in den vergangenen zwei Spielzeiten bereits Gegner von Timo Boll und Co. war. Sporting hatte sich in der Gruppe B hinter UMMC durchgesetzt. "Wir wussten, dass jedes Los sehr schwer sein wird. Nun spielen wir gegen Düsseldorf und werden natürlich unser Bestes geben, um das Spiel zu gewinnen", so Spitzenspieler Diogo Carvalho nach der Auslosung. "Sporting ist kein einfaches, aber ein machbares Los", sagte Borussia-Coach Danny Heister. "Sie haben eine gute Mannschaft und mit Carvalho einen sehr unangenehmen Spieler. Abiodun und Monteiro sind auch gute Spieler, aber nicht ganz auf dem Niveau von Carvalho. Wir sind Favorit und wollen dieser Rolle gerecht werden."
 

Die Spiele des Tages

Gruppe A

Fakel Gazprom Orenburg - Leka Enea TDM 3:0

KS Dartom Bogoria Grodzisk Mazowiecki - Post SV Mühlhausen 3:2
Pavel Sirucek - Daniel Habesohn 2:3 (8,-10,9,-10,4:6)
Marek Badowski - Ovidiu Ionescu 3:0 (3,5,10)
Milosz Redzimski - Steffen Mengel 0:3 (-8,-8,-9)
Pavel Sirucek - Ovidiu Ionescu 3:1 (5,6-9,8)
Marek Badowski - Daniel Habesohn 3:2 (2,-11,11,-7,6:4)

Gruppe B
Sporting Clube de Portugal - TTC Enfireex Ostrava 3:0

Gruppe C

1. FC Saarbrücken - AS Pontoise-Cergy 3:2
Darko Jorgic - Tristan Flore 1:3 (11,-8,-9,-2)
Patrick Franziska - Patrick Baum 3:1 (-3,7,6,2)
Shang Kun - Adrien Mattenet 3:1 (-6,11,9,6)
Tomas Polansky - Tristan Flore 2:3 (5,9,-8,-8,5:6)
Darko Jorgic - Patrick Baum 3:1 (-10,10,7,6)

SPG Walter Wels - Roskilde Bordtennis BTK 61 1:3

Gruppe D

Borussia Düsseldorf - K.S. Dekorglass Dzialdowo 3:2
Ricardo Walther - Andrej Gacia 2:3 (-5,8,2,-15,1:6)
Anton Källberg - Jakub Dyjas 3:2 (6,-10,-7,6,6:5)
Kristian Karlsson - Shihao Wei 2:3 (-8,10,9,-7,2:6)
Anton Källberg - Andrej Gacina 3:1 (7,5,-11,7)
Ricardo Walther - Jakub Dyjas 3:2 (8,-3,-6,8,6:2)

De Boer Taverzo - GV Hennebont 0:3

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(FKT)