11.12.2020 - Der Startschuss zur Champions-League-Bubble der Herren in Düsseldorf ist gefallen. Um 10 Uhr stiegen am Freitagmorgen die ersten Teams in die Box, um die Mittagszeit war mit dem Post SV Mühlhausen auch bereits die erste deutsche Mannschaft an der Reihe. Für die Thüringer war gegen den schwersten Gruppengegner Fakel Gazprom Orenburg allerdings nichts zu holen. Besser lief es für Gastgeber Düsseldorf und den 1. FC Saarbrücken. Die beiden Topteams verbuchten jeweils klare Siege.
Orenburg war eine Nummer zu groß für den Post SV Mühlhausen. Und das, auch wenn die Spitzenspieler Lin Yun-Ju und Dimitrij Ovtcharov nicht in der Aufstellung vertreten waren. „Seitdem ich im Training vor zehn Tagen ausgerutscht bin, habe ich Schmerzen im Knie und meine Ärzte sagen, ich muss bezüglich der Wettkampfbelastung vorsichtig sein“, schreibt Ovtcharov auf Facebook. „Leider kann unser Teamkamerad Lin Yun-Ju wegen der ernsten Covid-19-Situation in Europa nicht spielen.“ So startete Orenburg in der - immer noch sehr namhaften - Besetzung Freitas, Samsonov und Liventsov ins Turnier und wurde seiner Favoritenrolle gerecht, auch wenn Auftaktgegner Post SV Mühlhausen den Titelverteidiger zumindest ein bisschen ärgern konnte. Marcos Freitas siegte im ersten Einzel mit 3:1 gegen Ovidiu Ionescu, Daniel Habesohn schaffte es im zweiten Spiel nicht, den wichtigen Ausgleich für Mühlhausen zu holen. Stattdessen brachte Vladimir Samsonov sein Team mit einem glatten 3:0-Sieg mit 2:0 in Führung.
Doch Steffen Mengel hielt Mühlhausen im Spiel. Im Duell der Dreier gegen Alexey Liventsov war jeder Punkt hart umkämpft. Die ersten beiden Sätze endeten erst in der Verlängerung, keiner von beiden konnte sich absetzen. So ging Liventsov zwar zweimal - zum 1:0 und 2:1 - in Führung, konnte Mengel aber nicht abschütteln. Stattdessen landete das Spiel im fünften Satz, der in der Champions League nur bis zum sechsten Punkt gespielt wird. Und hier hatte Mengel die besseren Nerven. Mit 6:3 holte er dem Post SV den wichtigen Anschlusspunkt. Sein Kollege Habesohn hatte im Anschluss gegen Freitas dann aber keine Chance auf den ersehnten Ausgleich. Mit 0:3 verabschiedete sich der Österreicher und Mühlhausen ging mit einer Niederlage aus dem ersten Spiel. „Orenburg ist auch ohne Ovtcharov ein sehr guter Gegner“, betonte Habesohn. „Mein erstes Einzel war schon ein Schlüsselspiel. Ich hatte gegen Freitas große Timing-Probleme. Morgen wollen wir es besser machen, um den zweiten Platz am Ende zu sichern. Das ist unser Ziel.” Morgen steht um 13:30 Uhr die spanische Mannschaft Leka Enea auf der Tanzkarte, die gegen die vierte Mannschaft in Gruppe A, KS Dartom Bogoria Grodzisk Mazowiecki, eine klare 0:3-Niederlage kassierte.
Düsseldorf und Saarbrücken geben keinen Satz ab
Weiter ging es in Düsseldorf um 17 Uhr mit dem ersten Auftritt der Gastgeber gegen die Niederländer von De Boer Taverzo. In knapp 60 Minuten war das Spiel schon wieder vorbei. Den Anfang machte Anton Källberg. Der Schwede legte souverän vor, sodass schon wenig später Timo Boll an den Tisch ging. Deutschlands Nummer eins ließ ebenso wenig anbrennen wie Ricardo Walther im letzten Match gegen Trinko Keen. "Es war ein absoluter Pflichtsieg. In so einem Spiel kannst du nicht so sehr glänzen, weil der Rhythmus etwas anders ist. Wir haben 3:0 gewonnen. Nichts anderes zählt am Ende", fasste Boll den ungefährdeten Auftritt am Ende zusammen. An den kommenden Tagen wird die Borussia deutlich mehr gefordert sein. "Dann wird sich zeigen, wo wir wirklich stehen. Die Konkurrenten sind heiß. Ich muss mich auf jeden Fall noch steigern", so der 39-Jährige. Am Samstag wartet der französische Klub G.V. Hennebont mit dem ehemaligen Düsseldorfer Omar Assar. Hennebont sicherte sich gegen stark aufspielende Polen aus Dzialdowo einen 3:2-Erfolg im emotionalsten und packendsten Match des Tages.
Als letztes deutsche Team betrat der 1. FC Saarbrücken am Freitagabend die Halle. Um 20.30 Uhr bekam es der amtierende deutsche Mannschaftsmeister mit Walter Wels zu tun. Die Österreicher mussten coronabedingt auf Adam Szudi, Andreas Levenko, Frane Kojic und Trainer David Huber verzichten. Die SPG erschien trotzdem und schickte zwei Zwölfjährige in die Box. Julian Rzihauschek und Petr Hodina blieben gegen Patrick Franziska und Darko Jorgic wie erwartet chancenlos. Auch Shang Kun siegte klar zu Null. Franziska war in erster Linie froh, überhaupt im Wettbewerb angekommen zu sein. "Wir sind bereit und schon selbstbewusst hingefahren. Es war wichtig, dass wir alle drei gespielt haben. Morgen geht's dann so richtig los", blickte der Nationalspieler nach vorne. Dann wartet Roskilde Bordtennis mit Tospieler Michael Maze auf die Saarländer. Die Dänen trafen am Freitag noch auf AS Pontoise-Cergy aus Frankreich (3:2). "Ich schätze beide ungefähr gleich stark ein", so Franziska, der seinen Vertrag beim FCS kürzlich bis 2023 verlängerte. Am morgigen Samstag halten wir sie dann ab 13.30 Uhr zum Beginn des zweiten Vorrundentages regelmäßig auf dem Laufenden.
Die Spiele des Tages
Gruppe A
KS Dartom Bogoria Grodzisk Mazowiecki - Leka Enea TDM 3:0
Fakel Gazprom Orenburg - Post SV Mühlhausen 3:1
Marcos Freitas – Ovidiu Ionescu 3:1 (2,9,-5,6)
Vladimir Samsonov – Daniel Habesohn 3:0 (7,6,12)
Alexey Liventsov – Steffen Mengel 2:3 (10,-10,7,-7,3:6)
Marcos Freitas - Daniel Habesohn 3:0 (9,1,8)
Gruppe B
TTSC UMMC - TTC Enfireex Ostrava 3:0
Gruppe C
Roskilde Bordtennis BTK 61 - AS Pontoise-Cergy TT 3:2
1. FC Saarbrücken TT - SPG Walter Wels 3:0
Shang Kuhn – Gabor Böhm 3:0 (3,1,11)
Patrick Franziska – Julian Rzihauschek 3:0 (5,3,4)
Darko Jorgic – Petr Hodina 3:0 (1,1,2)
Gruppe D
GV Hennebont TT - K.S. Dekorglass Dzialdowo 3:2
Borussia Düsseldorf - De Boer Taverzo 3:0
Anton Källberg - Dorian Nicolle 3:0 (6,8,6)
Timo Boll - Yannik Vostes 3:0 (7,7,6)
Ricardo Walther - Trinko Keen 3:0 (8,5,7)
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(JS/FKT)
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