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XIOM-Manager: Der ideale Belag für den Plastikball

Seit 2007 werden Produkte unter dem Markennamen XIOM weltweit vertrieben (©XIOM)

13.08.2015 - Im November 2014 bezog der südkoreanische Hersteller XIOM erstmals einen Firmensitz auf europäiischem Boden und das gleich in Deutschland, in Eschborn in der Städtregion Frankfurt. Im Interview spricht der Europa-Manager Isaac Lee über die Beweggründe dafür und verrät, warum die Südkoreaner glauben, mit der 'Dynamic Friction'-Technologie die ideale Antwort auf den Plastikball gefunden zu haben.

myTischtennis.de: Die Marke XIOM ist hierzulande den allermeisten ein Begriff, können Sie uns einen kurzen Überblick über die Firmengeschichte geben?

Isaac Lee: Die Firma wurde im Jahr 1976 als Wonil Corporation (Champion Limited Corporation ) gegründet. Die Champion Limited Corporation brachte ihren ersten deutschen Belag mit dem Namen XIOM40 im Jahr 2001 heraus, kurz nachdem die ITTF den Beschluss erlassen hatte, die Größe des Balls auf 40 Millimeter zu ändern. Als wir uns nach einem neuen Markennamen umgeschaut haben, der die neue Technologie unserer Produkte symbolisieren sollte, haben wir den Namen XIOM vom Belag XIOM40 gewählt und den Markennamen im Jahr 2001 eintragen lassen. Trotz der Einführung der Marke im Jahr 2001 haben wir erst 2007 begonnen, weltweit Produkte unter diesem Namen zu vertreiben.

myTischtennis.de: Wofür steht die Marke XIOM und was ist typisch für sie?

Isaac Lee: XIOM leitet sich vom englischen Begriff 'axiom' ab, was soviel wie 'neues Paradigma' bedeutet und unser Paradigma ist es, immer wieder neue und bessere Produkte auf den Markt zu bringen. Unser Kerninteresse besteht darin, den Wert der Sportart Tischtennis zu steigern. Wir wollen nicht nur, dass die Leute Tischtennis spielen, wir wollen, dass sie Tischtennis genießen.

myTischtennis.de: Was können Sie uns über die neue Struktur von XIOM in Europa bzw. Deutschland und über den Firmensitz in Eschborn berichten?

Isaac Lee: Mit der Errichtung eines Firmensitzes in Deutschland wollen wir ein strategisches Zentrum für die Marke XIOM in Europa schaffen. Wie sicherlich bekannt sein dürfte, ist Europa der Markt mit dem größten Einfluss auf der Welt. Um auf die Änderungen im Tischtennissport zu reagieren, brauchen wir einen Firmensitz, der die Veränderungen in Europa wahrnimmt und darauf reagiert. Ein anderer strategischer Grund hängt mit den europäischen Belieferern zusammen, die mit uns zusammenarbeiten. Wahrscheinlich rund die Hälfte unserer Verkäufe stammt von Teilen und Produkten, die aus Europa geliefert werden. Um die Kommunikation und Produktivität zu steigern, haben wir ein Büro in Europa eröffnet. XIOM Europa hat seinen Sitz in Eschborn offiziell im November 2014 eröffnet.

myTischtennis.de: Welche Ziele verfolgen Sie mit diesem Firmensitz auf dem europäischen Markt?

Isaac Lee: Unser kurzfristiges Ziel ist, den europäischen Markt zu verstehen. Unser langfristiges Ziel ist es, den Tischtennismarkt in Europa zu vergrößern und Begeisterung für den Sport zu entfachen.

myTischtennis.de: Angeblich soll Ihnen mit dem 'Carbo Black Sponge' eine große Entdeckung gelungen sein, wenn es darum geht, wie viel Tempo und Spin ein Belag erzeugen kann. Können Sie uns darüber mehr erzählen?

Isaac Lee: Zunächst einmal ist der 'Carbo Black Sponge' selbst eine bedeutende Entdeckung für den Tischtennismarkt. Vor dem 'Carbo Black Sponge' gab es nicht viele Beläge, die sich großartig vom originalen, cremefarbenen Schwamm unterschieden hätten. Wie viele XIOM-Spieler wissen, sind die 'Carbo Black Sponges' technisch verbesserte Schwämme. Es geht also dabei nicht nur um die Farbe, sondern natürlich auch die Performance. Der 'Carbo Black Sponge' wurde mit großer Detailverliebheit entworfen und entwickelt, um mehr Tempo und Spin erzeugen zu können.

myTischtennis.de: Was hat es mit der 'Dynamic Friction'-Technologie auf sich und warum sind die Beläge etwas schwerer als herkömmliche?

Isaac Lee: Dies ist die große Entdeckung beim 'Carbo Black Sponge'. Um diese Technologie zu verstehen, müssen wir zunächst den Plastikball verstehen, der sich vom Zelluloidball etwas unterscheidet. Auch wenn man Beläge benutzen kann, die schon auf dem Markt sind, brauchte es einen speziellen Belag für den Plastikball. Nach langer Forschungs- und Entwicklungsphase kamen die Dynamic Friction-Beläge heraus. Die Oberfläche ist bei diesen Belägen so konzipiert, dass sich der Ball noch stärker in den Belag 'eingräbt', was mehr Spin und Kontrolle hervorruft. Die Beläge, die mit der Dynamic Friction-Technologie entwickelt wurden, fühlen sich etwas klebriger als herkömmliche Beläge an. Damit die neue Oberfläche aber nicht die Geschwindigkeit des Belags verringert, mussten wir etwas am Schwamm ändern. Durch diese Anpassungen im Zuge der Dynamic Friction-Technologie sind die Beläge nun minimal schwerer.

myTischtennis.de: Können Sie uns auch sagen, wie sich der Produktionsprozess im Vergleich zu früheren Belägen unterscheidet?

Isaac Lee: Das ist streng vertraulich. Aber wir hoffen, den Fans darüber bald mehr verraten zu können.

myTischtennis.de: Ist der Carbo Black Sponge denn Bestandteil aller OMEGA V-Beläge? 

Isaac Lee: Alle OMEGA V-Beläge beinhalten die Dynamic Friction-Technologie, außer der OMEGA V PRO. Um die Namensgebung des OMEGA V PRO und TOUR zu verstehen, muss man zunächst die Namensgebung der XIOM-Beläge an sich verstehen.

Isaac Lee: Wie in der Übersicht zu sehen ist, sind die TOUR und PRO-Reihe auf Spin und Tempo ausgerichtete Beläge mit einem harten Schwamm, beim ASIA steht die Geschwindigkeit im Vordergrund, die Kontrolle und der Spin treten bei dem beim ASIA verwendeten, extrem harten Schwamm in den Hintergrund. Der EURO ist durch seinen mittelharten Schwamm auf das Allround-Spiel ausgelegt. Beim ELITE steht die Kontrolle im Mittelpunkt. er ist mit seinem weichen Schwamm auf ein langsames, kontrolliertes Spiel ausgerichtet.
Die TOUR-Reihe folgt einem neuen Konzept, das bei der VEGA- und OMEGA IV-Serie noch nicht eingeführt war. Als wir die OMEGA V-Serie entwickelt haben, sind mit der PRO und der TOUR-Reihe zwei beeindruckende Beläge mit der gleichen Schwammhärte herausgekommen. Weil unsere Beläge nach ihrem Härtegrad eingeteilt sind, konnten wir natürlich nicht beide mit PRO bezeichnen. Gleichzeitig muss man aber im Kopf behalten, dass die PRO-Reihe ohne die Dynamic Friction-Technologie entwickelt wurde, für die Leute, die einen weniger klebrigen Belag auf Spitzenniveau spielen möchten.

(DK)

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