Markus Brodbeck (TTBW) setzte sich vor Favorit Yannick Wolff (Bayern) und Niklas Rittau (Hessen) durch. (©Fabig)
26.01.2025 - Die vierte Auflage der Series Finals fand mit einem spannenden Finaltag ihren krönenden Abschluss. Erstmals finden die diesjährigen Series Finals am Bodensee mit Spielerinnen und Spielern aus fünf Landesverbänden und an zwei Tagen statt. Nach den Qualifikationsrunden am Vortag wurden am Sonntag die Endplatzierungen in packenden Matches ausgespielt. Sowohl im großen Finale um die Plätze 1 bis 12 als auch im kleinen Finale wurden die Zuschauer Zeugen von teils dramatischem Tischtennis.
Im großen Finale wurde von Beginn an um jeden Punkt gekämpft. Bereits in der ersten Runde setzte Niklas Rittau (HeTTV) ein Ausrufezeichen, als er gegen Leonard Lange (TTBW) nach 5:10-Rückstand fünf Matchbälle abwehrte und den fünften Satz dank zweier Netzroller mit 12:10 gewann. Für den ersten Favoritensturz sorgte der Linkshänder Wolfgang Krickl (TTBW) in der zweiten Runde. Er bezwang Yannick Wolff (ByTTV), der in der Qualifikation noch gegen Krickl gewonnen hatte, in einem engen Match mit 3:2. Krickl erklärte nach dem Spiel: „Ich habe am Vortag gemerkt, dass Yannick Probleme mit meinen Rückhand-Aufschlägen hatte. Heute habe ich etwas aggressiver und platzierter gespielt. Ein bisschen Glück war auch dabei.“
Doch Krickls Höhenflug endete in der dritten Runde, als er gegen den ausdauernden Niklas Rittau mit 2:3 unterlag. Der Hesse hatte damit in den ersten drei Runden jeweils in fünf Sätzen gewonnen. Doch im folgenden Spiel merkte man ihm den Kräfteverschleiß deutlich an. Gegen Markus Brodbeck (TTBW) unterlag er mit 0:3. „Ich war schon ziemlich platt nach den ersten drei Runden. Markus hat gut gespielt, und sein Spielstil liegt mir nicht“, so Rittau nach dem Match. Damit setzte sich Brodbeck an die Spitze des Feldes als einziger noch ungeschlagener Spieler.
Brodbeck behält die Nerven
Wolff meldete sich in der fünften Runde zurück, indem er Brodbeck mit 3:0 besiegte. Dabei ließ Brodbeck mehrere Satzbälle ungenutzt. Nach dem Spiel erklärte der Unterlegene: „Gegen Yannick muss ich volles Risiko gehen und meine Bälle treffen, das habe ich in den entscheidenden Momenten nicht geschafft.“
Nach Siegen sowohl von Brodbeck als auch Wolff im vorletzten Spiel war die Ausgangslage vor der letzten Runde klar: Wolff musste sein letztes Match gewinnen, um den Druck auf Brodbeck zu erhöhen, der zu diesem Zeitpunkt nur auf Grund der höheren Buchholzzahl führte. Dabei hatte der Spitzenreiter eine schwierige Auslosung. Gegen Karl Gromowski (RTTVR) hatte er am Vortag verloren. Zudem gewann Wolff gegen den Materialspezialisten Alexander Döll (RTTVR) mit 3:1. Sein Sieg stand schon fest, während das Spiel von Brodbeck noch in vollem Gange war. Am Ende spielte Brodbeck jedoch seine Überlegenheit aus und stand als Gesamtsieger fest, gefolgt von Wolff auf Platz zwei. „Im letzten Spiel war ich ein bisschen ängstlich. Zum Glück hat er ein paar Fehler mehr als gestern gemacht. Ich freue mich auf ein paar kalte Getränke. Und Wolfgang Krickl kriegt auch einen ausgegeben,“ so Brodbeck nach dem Sieg.
Niklas Rittau sicherte sich mit einer starken Leistung Platz drei – und sorgte damit für eine Premiere, da erstmals ein Hesse auf dem Podest der Series Finals landete. Dabei forderte der intensive Turnierverlauf seinen Tribut. Rittau kämpfte in den letzten beiden Runden mit Krämpfen, nahm ein Medical Time-Out und wurde getapet, zeigte aber dann enorme Willensstärke und sicherte sich mit seinem Sieg im letzten Spiel gegen Silas Mainz (TTVN) den dritten Platz. Der Hesse resümierte nach dem Turnier: „Das Turnier hat richtig Spaß gemacht, aber ich bin auch froh, dass es vorbei ist.“
Kämpfe und Premieren im kleinen Finale
Auch im kleinen Finale wurden spannende Spiele geboten. Beispielhaft die Partie zwischen Tina Acker (HeTTV) und Hans-Malte Hanne (TTVN) in der dritten Runde. Acker lag mit 0:1 Sätzen zurück und wehrte einen Satzball im zweiten Satz nur dank eines Kantentreffers ab, gewann den dritten und verlor den vierten Satz. Im fünften Satz der vermutlich entscheidende Punkt: Beim Stand von 4:6 aus Sicht der Hessin hatte Hanne drei Netzroller in einer Rallye, alle brachte Acker zurück und holte sich den Punkt zum 5:6. Sie gewann in der Verlängerung und sicherte sich später im kleinen Finale Platz zwei und damit Gesamtrang 14.
Daniel Martin stand am Ende im kleinen Finale ungeschlagen mit einer 7:0-Bilanz an der Spitze. Trotz verpasster Qualifikation für das große Finale zeigte er sich zufrieden: „Ich hatte eine schwierige Auslosung in der Qualifikation und war etwas enttäuscht, dass ich es nicht unter die ersten zwölf geschafft habe, aber am Ende hat das Turnier viel Spaß gemacht und mit dem heutigen Tag bin ich sehr zufrieden.“
Weitere Informationen
Kurz-Porträts der Teilnehmenden finden Sie auf der Series-Finals-Webseite im Community-Bereich auf myTischtennis.de. Weitere Informationen gibt es in unserem Vorbericht. Zur Einstimmung auf das Event gibt es außerdem einen Trailer. Wie sich die Teilnehmenden qualifiziert haben, lesen Sie hier.
Zu den Ergebnissen
(Matthias Bomsdorf, HeTTV)
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