Eigentlich wollte Michael Potok nur ein paar Kilos abnehmen, jetzt hat er sich für die Series Finals qualifiziert (©Renner)
16.12.2024 - In der 11. Saison beim BTTV Bavarian TT-Race tauchte ganz vorne in den Listen mit Michael Potok ein Spieler des TSV Mühlhof (bei Nürnberg) auf, der bisher ein unbeschriebenes Blatt war. Er wurde Dritter in der Punkterangliste hinter Dauerbrenner Ingo Bettges und Sebastian Klar. Am 25. und 26. Januar 2025 darf er sich in den „Series Finals“ am Bodensee beweisen - dem Bundesfinale der diesjährigen Race-Serien.
Wie kommt es, dass das Race-Virus Michael Potok in diesem Jahr richtig gepackt hat, zumal er obendrein auch weiterhin für sein Team in Punktspielen im Einsatz ist? 31 Turniere hat sein eigener Verein ausgerichtet. „Ich wollte Anfang des Jahres abnehmen und deshalb mehr Sport treiben“, erzählt er. „Ich finde das Race-Konzept gut, da kann man sich richtig auspowern.“ So auspowern, dass der Erfolg auch auf der Waage abzulesen war. Wog Potok Anfang des Jahres noch 104 Kilogramm, so waren es im Sommer rund 90. „Im August habe ich eine Kreuzfahrt gemacht, da wollte ich passabel auf den Fotos aussehen“, schmunzelt er. „Als die Grillsaison begonnen hat, war ich bei 95 Kilogramm, inzwischen bin ich bei knapp 100.“
"Wie auf einer Klassenfahrt"
Bei den Races selbst war schon alles dabei. Vom Zugewinn von 43 TTR-Punkten Mitte April, als er drei Spieler mit mehr Q-TTR-Punkten hinter sich ließ (aber gegen Jürgen Fietz vom DJK Sparta Noris Nürnberg 0:3 verlor, dabei den dritten Satz mit 1:11), bis zum Verlust von 29 Zählern. Durch 20 Zähler Mitte März überschritt er erstmals die 1600er-Marke. „Die beiden allerersten Races in Schwabach habe ich jeweils mit einer 0:6-Bilanz beendet. Inzwischen habe ich aber einen Sprung nach vorne gemacht und stelle mich auch auf unorthodoxe Spielweisen ein. In den Punktspielen habe ich wenig Abwechslung, während es beim Race fast jedes Mal andere Tische, Bälle und Lichtverhältnisse sind.“ So hat er sich vom Abwehrspieler am Tisch zum Angriffsspieler entwickelt.
Das Finalturnier Mitte November in Ruhpolding genoss er in vollen Zügen. „Am Anfang war ich richtig nervös, aber dann wurde es besser und ich habe ein Spiel nach 0:2 noch 3:2 gewonnen. Eine super Veranstaltung, es war wie auf einer Klassenfahrt“, spielt er auf den Umstand an, dass mit ihm sechs Franken am Start waren. Nun fiebert er den Series Finals am Bodensee entgegen. „Wenn ich unter die ersten acht kommen kann, wäre das super“, blickt Potok voraus.
Von sich selbst überrascht
Seit 18 Jahren spielt Potok für die Mühlhofer, die mit ihrer ersten Mannschaft wie in der vergangenen Saison in der Bezirksklasse A Gruppe 3 Süd einen Mittelfeldplatz belegen. „Damals bin ich von Osnabrück nach Nürnberg gezogen und habe angefangen, um Anschluss zu finden. Denn ich habe schon immer gerne Tischtennis gespielt.“ In der Vorrunde 2023/24 war er noch für die zweite Mannschaft an Position eins gemeldet, bis einschließlich 2020 spielt er auch größtenteils in Team 2. Mit einer 28:12-Einzelbilanz schloss er die Runde ab, aktuell steht er bei 10:6. „Ich hätte nicht gedacht, dass es im vorderen Paarkreuz so gut klappt, nachdem ich in der Hinrunde 23/24 noch hinten gespielt habe. Da bin ich selbst überrascht.“
(Jürgen Renner/BTTV)
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