Senioren-Weltmeister, aber bei Olympia nur Ersatz: Joao Monteiro. (©WTT)

Senioren-Weltmeister, aber bei Olympia nur Ersatz: Joao Monteiro. (©WTT)

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18.07.2024 - Joao Monteiro hat am vergangenen Wochenende in Rom zum ersten Mal an der Senioren-Weltmeisterschaft teilgenommen und prompt die Goldmedaille in der Altersklasse Ü40 gewonnen. Wie es dazu kam, was der Portugiese über den undankbaren vierten Platz im portugiesischen Olympia-Team sagt und wie der inzwischen 40-Jährige seine weitere Karriere plant, hat uns der Ehemann der früheren rumänischen Nationalspielerin Daniela Dodean im Nachgang verraten.

Bei der Senioren-WM tummeln sich alle zwei Jahre auch immer wieder einige Profis. Während Ding Yaping bei den Damen zu den erfolgreichsten deutschen Athletinnen zählte, mischte Joao Monteiro erstmals bei den Senioren 40 mit und schaffte es nach seinem Finalsieg über den Polen Jaroslaw Tomicki gleich ganz oben auf das Treppchen. Auf Einladung eines „sehr guten Freundes“ reifte die Idee der Teilnahme bereits vor ein paar Monaten. 

Bei Olympia nur vierter Mann: "Sehe mich nicht als Ersatz"

„Die Atmosphäre war unglaublich, die Hallen waren an allen Tagen voll. Außerdem war es die größte Veranstaltung in der Geschichte des Tischtennis mit mehr als 6000 Spielern und es war unglaublich, eine Gemeinschaft zu sehen, die dieselbe Leidenschaft hat wie ich: Tischtennis“, schwärmt Monteiro rückblickend. Dass sein Weg zum Einzel-Gold kein Spaziergang werden würde, war dem Routinier schon im Vorfeld klar. „Es waren gute Spieler dabei. Einige von ihnen kannte ich bereits aus der Vergangenheit. Ich habe den Wettkampf angenommen, wie ich es immer tue, war konzentriert und motiviert und habe mich einfach überraschen lassen.“ 

Während der Team-Europameister von 2014 in Italien weilte, bereiteten sich seine portugiesischen Nationalmannschaftskollegen parallel auf die Olympischen Spiele vor. Viermal hatte Monteiro sein Land bereits dort vertreten. In Paris muss sich der Linkshänder jedoch mit der ungeliebten Position vier hinter dem zwölf Jahre jüngeren Joao Geraldo zufriedengeben, der in der Weltrangliste sogar einen Rang hinter ihm liegt (70/71). „Für mich bin ich kein Ersatzspieler. In meinem Kopf habe ich einen Wert und verdiene es, zu spielen, weil ich meinen Wert kenne und weiß, wozu ich fähig bin. Es gibt viele Dinge, die man über die Entscheidung sagen könnte, aber jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber zu sprechen. Ich werde nach dem Wettbewerb Zeit haben, darüber zu sprechen“, lauteten Monteiros klaren Worte zur Nominierung.

Griechischer Meister mit Ovtcharov, Monteiro denkt noch nicht ans Aufhören

Im August feiert der einstige Weltrangliste-29. seinen 41. Geburtstag. So lange er das Gefühl spüre, auf hohem Niveau zu spielen und mit den besten Spielern der Welt mithalten zu können, möchte er weitermachen. Ans Aufhören denkt er demnach noch nicht. So ist Monteiro weiter auf der WTT-Tour zu sehen. Neben den Auftritten für seinen portugiesischen Klub wurde er zudem mit Olympiacos griechischer Meister an der Seite von Dimitrij Ovtcharov und hielt auch mit den Franzosen aus Pontoise die Trophäe in den Händen. Die TTBL hat der frühere Ochsenhausener und Saarbrücker immer noch im Blick.

2016 wurde der Familienvater mit seiner Frau Daniela Dodean Mixed-Europameister. Ihre internationale Karriere hat die rumänische Ex-Nationalspielerin inzwischen beendet, schlägt aber national noch für den französischen Klub TT Saint Quentin auf. Augrund ihres Alters darf die 36-Jähirge noch nicht an Senioren-Wettkämpfen teilnehmen. 2026 in Südkorea könnte Joao Monteiro dagegen seinen Titel dann bei der nächsten Senioren-WM in Südkorea verteidigen. 

(FKT)