15.02.2024 - Während der Mannschafts-Weltmeisterschaft in Busan wird nicht nur Tischtennis gespielt. Außerdem finden im Anschluss an die Welttitelkämpfe ein paar wichtige Treffen des Weltverbandes statt, in denen auch wieder über einige vorab eingereichte Anträge abgestimmt wird. Diesmal möchte unter anderem das Equipment-Komitee manipulierten Schlägern besser auf die Schliche kommen und die Unterschiede zwischen Tischoberflächen transparenter machen.
Die Ideen, die das ITTF-Equipment-Komitee beim Treffen des ITTF Councils nach Ende der WM auf den Tisch legen will, geistern zwar schon seit Längerem durch die Szene. Nun soll aber konkret darüber abgestimmt werden. Dabei handelt es sich zum einen um eine weitere Testoption, die Schlägerkontrolleuren zugestanden werden soll, um manipulierte Schläger ausfindig zu machen. Ginge es nach dem Equipment-Komitee, sollen Beläge nach dem Spiel vom Holz abgezogen werden dürfen, um ihre Dicke und die Gleichmäßigkeit der Holzoberfläche bewerten zu können. Vor ein paar Jahren hatte die ITTF in einer Pilot-Testphase bereits gute Erfahrungen mit diesem Verfahren gesammelt. Denn so fanden die Kontrolleure einige manipulierte Hölzer, auf denen zu dicke Beläge kleben konnten, ohne dass sie mit den bisherigen Testmethoden aufgefallen wären. Das Equipment-Komitee schlägt Bedingungen und eine Reihe von möglichen Sanktionen vor, die von einer Verwarnung über eine Geldstrafe bis zu einer zwölfmonatigen Suspendierung von ITTF-Events reichen, und braucht für die Bewilligung seines Antrags eine einfache Mehrheit.
Und auch dem Problem der unterschiedlichen Eigenschaften von Tischoberflächen möchte das Equipment-Komitee zu Leibe rücken. So schlägt es vor, die Oberflächenreibung der verschiedenen Tischmodelle mit einer neuen Testmethode zu prüfen und in drei verschiedene Kategorien zu unterteilen. Somit bliebe die Varianz der unterschiedlichen Tischoberflächen grundsätzlich bestehen, die Einteilung würde es allerdings transparenter machen, mit welcher Art von Tischen man es bei welchem Turnier oder Spiel zu tun hat.
Wird Grand Smash doch wieder degradiert?
Aber auch abseits des Materialbereichs gibt es einige interessante Anträge, über die in Busan verhandelt wird. So schlägt der Dänische Tischtennisverband vor, dass bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen wieder die meisten Weltranglistenpunkte gewonnen werden können. Aktuell ist es so, dass der Sieger dieser beiden Turniere genauso viele Punkte erhält wie der Sieger eines Grand Smashes. Man habe - so die Argumentation der Dänen - aber eine lange Tradition, nach der die WM das wichtigste Turnier sei, was sich in den Köpfen der Menschen festgesetzt habe. „Wir glauben nicht, dass wir unsere große Tradition durch eine Reihe anderer Events (WTT Grand Smashes etc.) ersetzen können,“ heißt es in dem Antrag.
Der Chinesische Tischtennisverband möchte derweil die Zahl der teilnehmenden Teams bei Jugendweltmeisterschaften von zwölf auf 16 bis 20 pro Geschlecht erhöhen. Außerdem sollen im Einzel nicht nur zwei Spieler pro Verband und Altersklasse antreten dürfen, sondern vier bis fünf. Damit solle noch mehr Talenten die Möglichkeit gegeben werden, bei Welttitel-Turnieren Erfahrungen zu sammeln - wovon natürlich gerade auch der Spitzennachwuchs aus China profitieren würde.
(JS)
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