Buntes

Spielfilm über Chinas Rückkehr aus dem Tief

Trainer Cai fragt sich, wie man die starken Schweden besiegen kann (©YouTube/iQIYI Distribution)

08.02.2023 - Hierzulande freuen sich die Tischtennisfans schon, wenn einmal ein TV-Beitrag über ein wichtiges Turnier mit Timo Boll und Co. im Fernsehen gezeigt wird. In China wurde im Januar ein zweistündiger Spielfilm vorgestellt, der sich komplett um den Tischtennissport dreht. Der Film basiert auf wahren Begebenheiten und erinnert an Trainer Cai Zhenhua, der die chinesische Herrenmannschaft 1995 aus dem Tief heraus zum Weltmeistertitel führte.

Der eine oder andere mag sich noch an jene Zeiten erinnern, als die Goldmedaillen bei großen Tischtennisturnieren nicht für das chinesische Team reserviert waren. Als etwa die Schweden um die Legende Jan-Ove Waldner die Szene dominierten und Titel um Titel gewannen. In dieser Zeit spielt der Film „Ping Pong: The Triumph“ (alternativ: „Ping Pong of China“) von Deng Chao und Yu Baimei, der Mitte Januar in China vorgestellt wurde. Der Trailer lässt dabei schon erahnen, wie sehr sich die Filmemacher an den wahren Begebenheiten in den Neunzigerjahren orientiert haben. Trainer Cai Xinhua erhält im Film die Aufgabe, eine neue Nationalmannschaft zu formen, die China wieder an die Spitze führen soll. Dafür stellt er eine bunte Truppe aus fünf Spielern mit verschiedensten Charakteren zusammen, mit der er sich den Schweden bei der WM 1995 entgegenstellen will.

Auch wenn die Namen der Figuren leicht verfremdet wurden, ist klar, dass sich der Film auf die Geschichte des ehemaligen Nationalspielers und -trainers Cai Zhenhua bezieht, der nach seiner Karriere als aktiver Spieler 1985 die Leitung der italienischen Nationalmannschaft übernahm. Nachdem China bei der WM 1989 in Dortmund die Goldmedaille den Schweden hatte überlassen müssen, kehrte Cai jedoch in seine Heimat zurück, um mit der chinesischen Herrenmannschaft zu arbeiten. Zwei Jahre später, nach einem siebten Platz bei der WM 1991, war der absolute Tiefpunkt erreicht und Cai übernahm mit nur 30 Jahren den Posten des Cheftrainers. Doch auch bei der WM 1993 in Göteborg wurde man ‚nur‘ Zweiter hinter Schweden. Die große Wende kam 1995, als Cai mit dem Quintett Kong Linghui, Liu Guoliang, Ma Wenge, Wang Tao und Ding Song den WM-Titel zurück nach China holte und Schweden in einem dramatischen Finale auf heimischem Boden besiegte. 

Der Film begleitet seinen Protagonisten Cai auf dessen schwieriger Mission und zeigt, wie er die chinesische Mannschaft, die in diesem Fall einmal die ungewohnte Rolle des Underdogs einnimmt, zum Titel führt. Interessante Randbemerkung: Einer der Sportler wird dabei von Cai Zhenhuas Sohn, dem Schauspieler Cai Yida, verkörpert. Wann und ob der Film auch in europäischen Breiten zu sehen sein wird, ist hingegen leider nicht bekannt.


Hier finden Sie ein Video des entscheidenden Final-Matches zwischen Jörgen Persson und Wang Tao bei der WM 1995.

(JS)

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