Buntes

Eva Jeler: „Ich bin mal wieder weg“

Eva Jelers Vertrag beim australischen Verband lief Ende August aus (©Table Tennis Australia)

09.09.2022 - ‚Down under‘ war seit Januar 2021 Eva Jelers Wirkungsstätte. Nun endete ihr Engagement in der australischen Nationalmannschaft und die ehemalige deutsche Bundestrainerin ist bereit für neue Aufgaben. Diese sollen aber nicht in Deutschland auf sie warten, wo die 68-Jährige weiterhin ihr Zuhause sieht. Stattdessen zieht es Jeler wieder in die Ferne - denn der Ruhestand ist noch lange kein Thema.

Mit den Commonwealth Games in Birmingham ging Anfang August ein sonniges Kapitel für Eva Jeler zu Ende. Die gebürtige Slowenin, die 37 Jahre lang als Trainerin beim DTTB tätig war, hatte nach ihrem Abschied vom deutschen Verband den Job als „National Coach - Performance Pathway“ in Australien angefangen - mit dem erklärten Ziel, die junge Spielergeneration voranzubringen und Medaillen bei den Commonwealth Games zu gewinnen. Dies ist der australischen Mannschaft in Birmingham gelungen: Mit einmal Silber und zweimal Bronze kehrten die ‚Aussies‘ in die Heimat zurück, nachdem bei der vorausgegangenen Ausgabe 2018 keine Medaille gewonnen werden konnte. „Damit ist meine Aufgabe erfüllt und ich bin hier fertig“, stellt Jeler schmunzelnd fest. Eine Vertragsverlängerung war laut australischem Verband keine Option, da die finanziellen Mittel fehlten. 

„Eva wird angesichts der Arbeit, die sie mit unserer außergewöhnlich talentierten Generation junger Spieler geleistet hat, weit über ihre Amtszeit hinaus ein Vermächtnis im australischen Tischtennis hinterlassen“, würdigte Scott Houston, der Geschäftsführer des Verbands, Jelers Arbeit. In ihrer Amtszeit seien mehr als 20 Medaillen bei internationalen Wettkämpfen gewonnen worden, zudem seien mehrere Athleten in die Top 10 ihrer Altersklasse vorgestoßen. „Es war eine tolle Zeit und ich hatte viel Spaß bei der Arbeit“, sagt Jeler. „Besonders die Gruppe, mit der ich täglich trainiert habe, war ‚great‘, wie die Australier sagen würden. Ich hoffe, dass es so weitergeht mit ihnen.“ Und was steht nun für die ehemalige Bundestrainerin auf dem Programm?

„Ich habe wieder ein paar Angebote, aber im Moment will ich noch in Australien bleiben“, antwortet Jeler auf diese Frage. Denn auch wenn es beim nationalen Verband für sie nicht weitergeht, gebe es ‚down under‘ noch genug zu tun. „Vielleicht werde ich für die Landes- bzw. städtischen Verbände als Beraterin arbeiten und Lehrgänge geben. Sicher ist, dass Australien meine Basis bleiben wird und ich von dort aus arbeite.“ Dabei sieht sie weiterhin Dossenheim bei Heidelberg, wo sie auch ein Haus besitzt, als ihr Zuhause an. Die naheliegende Option, wieder in Deutschland als Trainerin zu arbeiten, kommt für Jeler aber erst einmal nicht in Frage - genauso wenig, wie in den Ruhestand zu wechseln. „Australien war ein unglaubliches Erlebnis, alles wurde komplett anders angepackt als in Deutschland. Meine Zeit beim DTTB ist für meinen Geschmack noch zu nah. Ich wünsche ihnen alles Gute, aber ich bin erst mal wieder weg.“ 

(JS)

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