Buntes

Der Videobeweis im Tischtennis kommt!

Im Zweifel können Spieler künftig vom Videobeweis Gebrauch machen (©Roscher)

28.11.2021 - In vielen Sportarten ist er schon lange gang und gäbe, nun kommt er auch im Tischtennis: der Videobeweis. Endlich, kann man sagen. Denn die Einführung einer Möglichkeit für Spieler, Schiedsrichterentscheidungen gleich am Tisch überprüfen zu lassen, ist schon seit mehreren Jahren im Gespräch. Nun hat das ‚Board of Directors‘ der ITTF bei einer Sitzung im Rahmen der WM in Houston die Einführung endgültig beschlossen.

Die Geschichte des Videobeweises im Tischtennissport ist schon ein paar Jahre alt, auch wenn er bislang noch nicht in den Regeln verankert war. Als im Februar 2017 Liang Jingkun bei den Qatar Open einen spielentscheidenden Punkt gegen Kenta Matsudaira zugesprochen bekam, ging ein Aufschrei durch die Szene, die den Ball an der Außenkante des Tisches gesehen hatte. Die ITTF kündigte an, einen Videobeweis einführen zu wollen, testete ihn 2019 zum Beispiel bei einem T2-Turnier und setzte ihn dann bei den Grand Finals 2019 in Zhengzhou ein, wo auch Timo Boll erfolgreich davon Gebrauch machte. Anfang 2000 wurde entschieden, dass die „Table Tennis Review“, wie der Videobeweis im Tischtennis heißen wird, bei größeren Events im Lauf des gerade begonnenen Jahres eingesetzt werden solle, unter anderem auch bei den damals noch für Sommer 2020 geplanten Olympischen Spielen. Dann kam Corona und es wurde ruhig um den Videobeweis.

Nun wurde der neue Technikeinsatz im Rahmen der WM vom ‚Board of Directors‘ der ITTF offiziell und mit sofortiger Wirkung genehmigt. Spieler sollen ab jetzt das Recht haben, Entscheidungen des Schiedsrichters überprüfen zu lassen, von denen sie glauben, dass sie nicht korrekt waren. So soll gewährleistet werden, dass die geltenden Regeln besser angewandt werden und mehr Fairness herrschen wird. Das neue Review-System soll unmittelbar nach der strittigen Situation eine Wiederholung per Video ermöglichen, die von einem Video-Schiedsrichter beurteilt wird. Dieser kann die ursprüngliche Entscheidung, wenn die jeweiligen Beweise vorliegen, rückgängig machen. Er hat dann das letzte Wort. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Technologie in dem Turnier auch zur Anwendung kommt. Dass diese Neuerung zunächst vor allem für den absoluten Topsport gelten wird, ist also keine Überraschung. 

Neben dem Fairnessgedanken ist auch die Präsentation des Sports gegenüber Zuschauern vor dem Fernseher und in der Halle ein Hintergrund für die Einführung. Solche innovativen Technologien seien laut dem Antrag des Exekutiv-Komitees sehr populär und würden in anderen Sportarten schon regelmäßig genutzt. Weitere Regeln oder Einschränkungen zur Nutzung des Videobeweises durch die Spieler wurden im ersten Zuge noch nicht veröffentlicht.

(JS)

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