Buntes

Als Modezar Fred Perry Einzel-Weltmeister wurde

Der englische Tischtennisspieler Fred Perry gründete 1952 die gleichnamige Modemarke mit dem Lorbeerkranz. (©Sell)

20.03.2021 - Ihre Markenzeichen, den Lorbeerkranz und das Krokodil, kennt so gut wie jeder. Doch dass Frederick John 'Fred' Perry und Jéan René Lacoste nicht nur erfolgreiche Modeschöpfer, sondern auch talentierte Tischtennisspieler waren, dürfte nur wenigen bekannt sein. Während Lacoste zunächst hauptsächlich im Tennis aufschlug, war es bei Perry genau andersrum. Der Brite gewann 1929 in Budapest sogar einen Weltmeistertitel im Einzel, nachdem er 1928 bereits eine Silbermedaille holte.

Mit dem internationalen Tischtennis-Triumph schaffte der 1909 im englischen Stockport geborene Perry sogar etwas bis dahin Unerreichtes. Der damals 20-Jährige wurde der erste Medaillengewinner bei einer WM, der nicht die ungarische Staatsbürgerschaft besaß. Der Sohn eines Baumwollspinners, dessen Vater von 1933 bis 1954 das Amt des Vizepräsident beim englischen TT-Verband ETTA bekleidete, beendete danach allerdings seine Tischtenniskarriere, um im Tennis so richtig durchzustarten. Der Rechtshänder siegte 1934 erstmals beim prestigeträchtigen Wimbledonturnier.

Aus der Arbeiterklasse stammenden Sportlern gelang dieses Kunststück zuvor noch nie. Insgesamt reichte es zu acht Grand-Slam-Titeln. 1947 ließ Perry entgegen der bis dahin gängigen grünen Shirts weiße Polohemden anfertigen, die er überall verteilte. Es war die Geburtsstunde seiner Kleidungsmarke mit dem Lorbeerkranz, die bis heute in vielen Szenen und Kulturen präsent ist. Noch zu Lebzeiten (1984) errichtete man vor den Toren der ruhmreichen Tennisanlagen im Südwesten London seine Bronzestatue. Perry verstarb am 2. Februar 1995 im australischen Melbourne. 

Tennis-Ass René Lacoste ging bei einer Tischtennis-WM an den Start

Knapp eineinhalb Jahre später, am 12. Oktober 1996, endete das Leben von René Lacoste, der als 'Le Crocodile' oder 'L'Alligator' berühmt und 1904 in Paris geboren wurde. Anders als Perry wuchs der Modezar in einer wohlhabenden Familie auf und begann mit 15 Jahren Tennis zu spielen. Sein Weg führte bis zu den Olympischen Spielen (1924) und zum Davis Cup (1927/28). Ein Jahr später war die Sportlerlaufbahn vorbei.

1933 eröffnete Lacoste die gleichnamige Modefirma. Beim Entwurf des bekannten Logos hatte er sich von seinem alten Spitznamen inspirieren lassen. Ebenfalls 1933 gastierte die Tischtennis-WM in Paris. Lacoste meldete sich wie viele weitere Tennisspieler für den Einzelwettbewerb an. Mit dem frühen Aus in Runde eins verabschiedete sich der Franzose schnell wieder vom Holztisch. Es sollte sein einziger Ausflug zur schnellsten Rückschlagsportart der Welt gewesen sein. 

(FKT)

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