Buntes

Umfrage-Ergebnisse aus Bachelorarbeit: Das ist TT-Spielern wichtig

Was ist Ihnen in den verschiedenen Bereichen im Tischtennis wichtig? (©Roscher)

21.09.2020 - "Was ist TischtennisspielerInnen wichtig, damit sie weiterhin aktiv und umfangreich am Vereins-, Trainings-, und Punktspielbetrieb teilnehmen?". Dieser Forschungsfrage ist myTischtennis-Mitarbeiter Sebastian Leib im Rahmen seiner Bachelorarbeit im Studiengang "Kommunikation und Management" an der IST-Hochschule nachgegangen und hat dafür der Tischtennis-Community mit 39 Fragen auf den Zahn gefühlt. Was der 23-Jährige herausgefunden hat, erfahren Sie im Folgenden.

Die Zahl der Mitglieder in Tischtennisvereinen und die der aktiven Spieler, die also tatsächlich am Spielbetrieb teilnehmen, ist seit Jahren rückläufig – so viel steht fest. Doch woran liegt das? myTischtennis-Mitarbeiter Sebastian Leib hat sich mit diesem Thema in seiner Bachelorarbeit beschäftigt. Hierfür erstellte er eine Online-Umfrage, die insgesamt 2.678 Personen abschlossen. Im Vergleich zur Grundgesamtheit der JOOLA-Rangliste – so lässt sich es sich mit Blick auf die Stichprobe formulieren – sind bei dieser Umfrage Spieler überrepräsentiert, deren TTR-Wert oberhalb von 1.300 TTR-Punkten liegt. Akteure mit Werten zwischen 700 und 1.200 TTR-Punkten sind dagegen weniger vertreten im Vergleich zur Grundgesamtheit.

In einer der anfänglichen Fragen will Leib wissen, in welchem Spielsystem die Befragten spielen und welches Spielsystem sie sich wünschen. Die überwiegende Mehrheit aller Befragten (59,9 %) gibt an, im Paarkreuzsystem in einer 6er-Mannschaft aktiv zu sein und 43,4 % aller Befragten sagt aus, auch am liebsten im Paarkreuzsystem zu spielen. Auf Platz zwei der Beliebtheitsskala unter den Spielsystemen folgt das Werner-Scheffler-System mit 25,3 % der Stimmen. 21,9 % aller Befragten gibt zum Zeitpunkt der Umfrage an, die im Juni durchgeführt wurde, auch in diesem Spielsystem zu spielen.  


Im weiteren Verlauf steht die Frage im Raum, welche Faktoren für den Ligenspielbetrieb besonders wichtig erscheinen. Vorgegeben sind elf Faktoren und jeweils fünf Abstimmungsmöglichkeiten von 1 = "sehr unwichtig" bis 5 = "sehr wichtig". Die Umfrage ergibt, dass die Geselligkeit nach dem Wettkampf große Bedeutung hat, 46,1 % haben hier mit "wichtig" abgestimmt, 31,1 % mit "sehr wichtig". Dass die Gegner eine ähnliche Spielstärke besitzen, ist Leibs Auswertung zufolge ebenfalls wichtig, denn 53,6 % haben mit "wichtig" abgestimmt, 12,1 % mit "sehr wichtig". Der Zustand der Materialien und der Halle ist, neben der Tatsache, dass es einen sportlichen Auf- und Absteiger gibt, ebenfalls relevant, "wichtig" und "sehr wichtig" kumulieren hierbei über 75 %. Den planbaren Zeitraum halten 44 % für "wichtig" bzw. 13 % für "sehr wichtig". 

Auf keine große Resonanz stoßen formulierte Vorschläge zu Regeländerungen, wie z. B. Matches auf Zeit zu absolvieren (1,4 von 5 möglichen Sternen) oder den Ligenspielbetrieb abzuschaffen und nur noch Turniere zu veranstalten (1,2 von 5 möglichen Sternen). Vor allem letztere Antwort scheint laut Leib nachvollziehbar, ergibt ein anderer Teil seiner Umfrage nämlich, dass nur 24,8 % der Befragten in den letzten 12 Monaten ein Turnier gespielt haben. Eine Standardisierung der Materialien (einheitliche Tische, Bälle und Schläger) in allen Spielklassen stößt ebenfalls auf wenig Gegenliebe unter den Befragten, hier sind im Durchschnitt 2 von 5 Sternen vergeben worden. Ein Vorschlag erhält dagegen großen Zuspruch: 93,4 % der Befragten haben drei oder mehr Sterne für die Idee vergeben, das Spielsystem in möglichst vielen Ligen einheitlich zu gestalten. 

Auch nach der Anzahl der Einsätze in der Saison 2019/2020 – hier wird um eine theoretische Angabe gebeten, die den Ausbruch der Coronapandemie außer Acht lässt – im Vergleich zu vor zehn Jahren wird gefragt. Die, die angegeben haben, weniger Spiele bestritten zu haben, haben folgende Hauptgründe genannt: körperliche Beschwerden (32,2 %), berufliche (30,2 %) oder familiäre Verpflichtungen (27 %). Als Hauptgründe von denen, die mehr spielten, sind wiederum von vielen (55 %) Einsätze in höheren Mannschaften genannt worden.

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