Der DTTB erklärt, wie es zu der Entscheidung gekommen ist (©Fabig)
02.04.2020 - Die Entscheidung, die der Deutsche Tischtennis-Bund und die Landesverbände am Dienstag zum Saisonabbruch und vor allem zur Übernahme der März-Tabelle als Endergebnis der Saison 19/20 getroffen haben, stieß bei vielen Spielerinnen und Spielern auf Unverständnis. Der DTTB reagiert einen Tag nach der Verkündung auf die vielen Unmutsäußerungen und erklärt die Hintergründe, die zu dieser Entscheidung geführt haben, ausführlich auf seiner Homepage.
Auch unter den myTischtennis.de-Usern rief die Entscheidung, die der DTTB und die Landesverbände zum Umgang mit der wegen des Coronavirus unterbrochenen Saison getroffen haben, zum Teil großes Unverständnis hervor. Die Verantwortlichen erklärten die Saison offiziell für beendet und den Tabellenstand vor der Zwangspause für maßgeblich für die nächste Spielzeit. Das bedeutet: Wer in dieser Abschlusstabelle auf einem Auf- oder Abstiegsplatz steht, verlässt die Liga nach oben oder nach unten. Wie mit Mannschaften auf den Relegationsplätzen umgegangen wird, entscheidet jeder Landesverband individuell. Vor allem die Tatsache, dass nach dieser Regelung Mannschaften benachteiligt werden könnten, die zum Zeitpunkt des Abbruchs weniger Spiele absolviert haben, stieß vielen Spielern sauer auf, was unter anderem in den sozialen Netzwerken zu hitzigen Diskussionen führte. Der DTTB sah sich deshalb in der Pflicht, die Entscheidung noch einmal genauer zu erklären und veröffentlichte einen Tag nach der Verkündung des Saisonabbruchs einen langen Artikel auf seiner Homepage.
Hierin macht der Verband deutlich, dass man sich vor allem an den Richtlinien der Wettspielordnung orientieren wollte, damit die Entscheidung am Ende auch rechtlich einwandfrei ist. Aus diesem Grund wurde auch die Option, den Tabellenstand zum Ende der Hinrunde als Abschluss anzusehen, als ungeeignet bewertet. Denn die Wettspielordnung setze voraus, „dass eine Saison, also gespielte Matches, gewertet wird“, wie der DTTB erläutert. Nun waren in der Rückrunde schon eine Menge Partien absolviert worden, die für die Verantwortlichen nicht einfach außer Acht gelassen werden konnten. Angeführt werden Beispiele von Mannschaften, die sich in der Rückrunde auf Platz eins gekämpft, personell verstärkt oder anhand ihrer Platzierung schon Wechsel eingereicht hätten. Man habe die Leistungen ab Januar nicht unberücksichtigt lassen wollen, zumal das bei manchen Mannschaften sechs Spiele und mehr betroffen hätte.
Als bessere Option wurde die Übernahme der März-Tabelle als Abschlusstabelle bewertet, für die sich die Verantwortlichen dann auch entschieden. 85 Prozent aller Spiele, teilweise sogar 100 Prozent, seien sportlich einwandfrei absolviert worden - somit sei die März-Tabelle als gerechter im Vergleich zur Hinrunden-Tabelle zu bewerten. Der DTTB und die Landesverbände gehen davon aus, mit dieser Lösung einen juristisch nicht angreifbaren Weg zu gehen. Eine Annullierung der Saison oder eine saisonübergreifende Lösung seien mit der Wettspielordnung nicht vereinbar gewesen.
Den von den Spielern vielfach angesprochenen Fall, dass eine Mannschaft davon profitieren könnte, dass sie mehr Partien absolviert hat als die Konkurrenz und damit den Aufstieg oder den Klassenerhalt sichert, wurde auch von den Verantwortlichen bedacht. Der DTTB stellt in seiner Erklärung in Aussicht, dass diese Härtefälle „auf den verschiedenen Ebenen wenn möglich aufgefangen werden“. Für die Bundesspielklassen hat der DTTB bereits entschieden, dass jedem Team, das auf einem Relegationsplatz steht, der Aufstieg (für die Zweitplatzierten) oder der Klassenerhalt (für den Tabellenachten) angeboten würde. Wie dies in den Ligen unterhalb der Oberliga gehandhabt wird, entscheidet allerdings jeder Landesverband individuell. Um hierauf eine konkrete Antwort zu erhalten, müssen die betroffenen Mannschaften also noch ein wenig Geduld beweisen, bis ihr Landesverband eine Entscheidung getroffen hat.
Zur ausführlichen Erklärung des DTTB!
(JS)
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