Buntes

Chinas Stars bleiben wegen Virus bis WM in Katar

Chinas Stars trainieren in den nächsten Wochen in Katar (©ITTF)

11.02.2020 - In China herrscht wegen des Coronavirus aktuell Ausnahmezustand. Kein Wunder, dass sich auch die chinesische Tischtennis-Nationalmannschaft Gedanken dazu macht, wie sie ihre Stars und deren Turnierteilnahmen nicht in Gefahr bringt. Von den German Open in Magdeburg ist der 29-köpfige Tross aus dem Reich der Mitte nicht nach Hause zurückgekehrt, sondern hat mithilfe der ITTF in Katar Asyl gefunden. Dort bleibt das Team bis zur WM Ende März.

Die chinesische Nationalmannschaft will kein Risiko eingehen. Also hat sie sich dazu entschieden, bis zur Team-WM in Busan nicht in ihr Heimatland zurückzukehren, das aktuell vom Coronavirus in Atem gehalten wird. Von den German Open in Magdeburg ging es deshalb nach Katar, wo Anfang März die Qatar Open stattfinden werden. Hier führen die Chinesen laut ITTF ein Trainingscamp durch und werden dort bis zur Reise nach Südkorea verweilen. Der Katarische Tischtennisverband hat dieses Arrangement innerhalb eines Tages möglich gemacht und bietet den Stars aus dem Reich der Mitte in der bekannten Aspire Academy ein höchst professionelles Trainingsumfeld - unter anderem mit 15 Tischen und entsprechenden Einrichtungen für Krafttraining und Rehabilitationsmaßnahmen. 

„Wir sind sehr dankbar für all die Unterstützung, die uns in dieser schwierigen Zeit entgegengebracht wird“, zitiert die ITTF den chinesischen Verbandspräsidenten Liu Guoliang, der sich vor allem von der Kürze der Zeit, in der die komplette Infrastruktur für sein Team organisiert werden konnte, beeindruckt zeigt. „Der Katarische Tischtennisverband hat uns sogar alle zweitausend Bälle, die er auf Lager hatte, für unser Training zur Verfügung gestellt.“ Liu hatte unter anderem auch von Deutschland, Österreich und Japan eine Einladung erhalten, die nächsten Wochen dort zu verbringen, sich aber für den Ausrichtungsort der Qatar Open entschieden. 

„Als wir vom Coronavirus in China erfuhren, waren wir besorgt, dass das chinesische Nationalteam nicht an den Qatar Open teilnehmen kann“, sagte Khalil Al-Mohannadi, der katarische Verbandspräsident. „Ohne China sind die Qatar Open für mich nicht die Qatar Open - und für die WM gilt dasselbe.“ Nach Informationen der Tagesschau haben sich in China inzwischen mehr als 42.000 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt, über 1000 Todesfälle wurden gemeldet. In Südkorea, wo Ende März die Team-WM stattfinden wird und aktuell knapp 30 Menschen infiziert wurden, greift die Angst vor dem Virus immer mehr um sich, wie der Spiegel vor wenigen Tagen berichtete. Dies führe auch zu ablehnendem Verhalten gegenüber Chinesen. Rund 680.000 Koreaner hätten eine Petition unterschrieben, um Chinesen an der Einreise ins Land zu hindern.

Viele Fluglinien steuern das Reich der Mitte aktuell nicht mehr an. Es könnte somit für Chinas Tischtennisspieler nicht nur aus gesundheitlicher Sicht von Vorteil sein, der Heimat vorerst fern zu bleiben. Denn so fliegen sie von Katar aus nach Busan, ihr letzter Aufenthalt in China liegt dann mehr als einen Monat zurück.

(JS)

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