Für den VfL Tegel geht es nun in der Verbandsoberliga Ost weiter (©myTT)
17.08.2018 - Jetzt ist es entschieden: Die 1. Damenmannschaft des VfL Tegel wird in der Saison 2018/19 nicht in der Regionalliga starten. Da der Verein die Frist zur Einsendung der Verpflichtungserklärung verpasst hatte, waren die Spielerinnen aus der Liga ausgeschlossen worden. Das DTTB-Sportgericht hatte den Einspruch des Vereins bereits zurückgewiesen, nun gab auch die nächsthöhere Instanz, das Bundesgericht, dem DTTB Recht.
In der Regionalliga Damen Nord werden ab nächster Woche zehn Mannschaften in die neue Saison starten. Der VfL Tegel, der voriges Jahr den fünften Platz belegte, gehört diesmal jedoch nicht dazu. Der Grund dafür ist, dass der Verein seine Mannschaft zwar rechtzeitig in click-TT gemeldet hatte, dann aber die fristgerechte Einsendung der Verpflichtungserklärung verpasste. Ein Formfehler, der nach den Regeln zum Ausschluss aus der Liga führt. Die Tegeler gingen vor das DTTB-Sportgericht, welches den Protest jedoch zurückwies. Nun ist klar, dass auch die nächsthöhere Instanz, das Bundesgericht, zu keinem anderen Ergebnis kommt: Der VfL Tegel wird in dieser Saison nicht Teil der Regionalliga sein, sondern in der Verbandsoberliga Ost antreten - also zwei Ligen unter ihrem eigentlichen Spielniveau (zum Urteil).
„Natürlich ist es für uns hart, zu lesen, dass auch das Bundesgericht unserer Argumentation nicht folgt“, erklärt Mannschaftsführer Thomas Jajeh, der sich vor wenigen Wochen mit einem offenen Brief an die myTischtennis.de-Redaktion wandte. „Wir wussten, dass unsere Chancen nicht gut sind, aber wir waren der Meinung, dass wir zwei, drei gute Punkte haben, die auch beim DTTB die Verantwortlichen wachrütteln. Das Sportgericht hat ja sogar die Konsequenz der Regel als unverhältnismäßig gerügt und wir haben Vorschläge gemacht, wie diese, ohne einen Effekt auf die Saisonplanung, weiterentwickelt werden kann, um mehr dem Satzungszweck des DTTB zu entsprechen. Ich hoffe im Sinne des Sports, dass die zuständigen Gremien dies im Nachhinein trotzdem tun, auch wenn dem VfL Tegel damit nicht geholfen ist.“
Das Bundesgericht erläutert in seiner Urteilserklärung, dass das Versäumnis des Vereins unstreitig ist und nach den Regeln zu einer Teilnahmeverweigerung führt. Das Argument, dass die Strafe nicht im richtigen Verhältnis zum Vergehen stehe, weist das Bundesgericht zurück. Die Regelung diene der Sicherstellung der organisatorischen Durchführung des geregelten Wettkampfbetriebes - und für die Planung einer Saison seien feste Termine zwingend notwendig. Dass bei Nichteinhaltung dieser Frist die Teilnahme an der Regionalligasaison verweigert wird, sei Tegel bekannt gewesen. Am Spielbetrieb in der Verbandsoberliga Ost dürfe der VfL ja aber dennoch teilnehmen, er werde also nicht komplett ausgeschlossen. Der Spielleiter habe überdies keine Verpflichtung gehabt, den Verein an die Einhaltung der Frist zu erinnern.
Der VfL Tegel, der seit 18 Jahren in den oberen Damenligen aktiv ist, bedauert den Ausgang des Verfahrens. „Wir haben letztlich auf eine Entscheidung im Sinne des Sports gehofft“, erläutert Jajeh. „Die Leidtragenden sind jetzt die Spielerinnen, die aufgrund eines formalen Fehlers mindestens zwei Jahre lang nicht auf ihrem Niveau spielen können. Ich denke auch, der DTTB tut dem Damensport keinen Gefallen, wenn ich an die ganzen nicht vollen Damenligen denke. Auch dem Ehrenamt hilft der DTTB nicht. Bei aller Liebe zur weiteren Professionalisierung des Tischtennissports muss man doch einsehen, dass in den Klassen unterhalb der oberen Bundesligen hauptsächlich Leute arbeiten, die sich gerne einbringen und die den Tischtennissport lieben. Diesen Leuten bei einem Fehler so vor den Kopf zu stoßen, ist sicherlich nicht förderlich. Ich hoffe sehr, dass wir zumindest in der Hinsicht beim DTTB Diskussionen anstoßen, so dass wir alle für die Zukunft unsere Lehren daraus ziehen.“ Am 2. September beginnt nun die Saison für die Tegeler Damen gegen den Lichtenrader SC - allerdings in der Verbandsoberliga Ost.
(JS)
Um weiterhin qualitativ hochwertige Diskussionen unter unseren Artikeln zu gewährleisten, haben wir uns dazu entschlossen, die Kommentarfunktion mit dem myTischtennis.de-Login zu verknüpfen. Wenn Sie etwas kommentieren möchten, loggen Sie sich einfach in Ihren Account ein. Die Verwendung eines Pseudonyms ist weiterhin möglich, der Account muss jedoch einer realen Person zugeordnet sein.
Copyright © 2024 myTischtennis GmbH. Alle Rechte vorbehalten.