10.07.2017 - Siegerin im Einzel und Doppel bei den Deutschen Meisterschaften der Schülerinnen sowie denen der Mädchen, dritter Platz im Doppel (jeweils immer mit Anastasia Bondareva) bei denen der Erwachsenen: Auf diese Erfolge kann Sophia Klee, die für Deutschland bei der Jugend-EM (14.-23. Juli in Guimarães, Portugal) in gleich vier Konkurrenzen antritt (Mannschaft, Einzel, Doppel mit Bondareva, Mixed mit Felix Wetzel), in den letzten Monaten zurückblicken. Im Interview sprachen wir mit der 13-Jährigen über ihre Erfolge, ihren Wechsel in die Bundesliga zu Bad Driburg und das anstehende Turnier.

myTischtennis.de: Wie sieht im Moment dein Alltag aus? Wo trainierst du, wie oft trainierst du und wie häufig bist du im DTTZ in Düsseldorf?

Sophia Klee: Ich trainiere oft in Kassel und da dann z.B. mit Trainingspartnerinnen wie Yang Henrich von der TTK Anröchte. Mindestens einmal am Tag trainiere ich, manchmal aber auch zwei- bis dreimal. In Düsseldorf bin ich auf das Jahr hochgerechnet ca. 30 Tage, vor Turnieren steht Kadertraining mit Hessens Verbandstrainer Tobias Kirch an.  

myTischtennis.de: Hast du vor, irgendwann nach Düsseldorf ins DTTZ zu ziehen?

Sophia Klee: Ich denke, dass das nach dem Abitur kommen könnte, wenn es dann immer noch so gut läuft.

myTischtennis.de: Ist es denn dein Ziel, Tischtennisprofi zu werden?

Sophia Klee: Ja, das ist schon mein Ziel. Wenn es, wie erwähnt, weiter gut läuft, will ich versuchen, Profi zu werden.

myTischtennis.de: Welche Tischtennis-Vorbilder hast du?

Sophia Klee: Es gibt viele Spieler, von denen man sich etwas abgucken kann, mein Vorbild ist aber Liu Shiwen. Sie ist die Nummer drei der Welt, ich mag ihr Spielsystem und finde sie sympathisch.

myTischtennis.de: Zusammen mit Anastasia Bondareva hast du im Doppel viele Erfolge in den letzten Monaten feiern können, mit dem dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften der Erwachsenen vielleicht für die größten Schlagzeilen gesorgt. Wie groß war das Interesse z.B. der Medien danach an euch, welche Reaktionen gab es aus eurem Umfeld?

Sophia Klee: Das Interesse der Medien war groß, jeder wollte etwas von uns. Das kannten wir vorher nicht, an den Wettkämpfen der Schülerinnen ist das Interesse nicht so groß. Von den Freunden aus der Schule hatten es nicht so viele mitbekommen, ich habe es kurz erwähnt, aber keine große Sache daraus gemacht. Die Schule ist schließlich für mich der einzige Ort, an dem ich nicht nur an Tischtennis denke. 

myTischtennis.de: Wie kommt es, dass Anastasia und du so gut harmoniert?

Sophia Klee: Das wissen wir selbst nicht so ganz. (lacht) Wir waren von Anfang gute Freundinnen und haben uns immer gewünscht, zusammen zu spielen. Das ging aber nicht, weil wir bis vor zwei Jahren in unterschiedlichen Verbänden spielten. Seitdem Anastasia für Hessen antritt, spielen wir zusammen und es klappt wirklich gut, wir verstehen uns sehr gut.

myTischtennis.de: Nach eurem Erfolg bei den Deutschen Meisterschaften sind auch einige Vereine, darunter wohl auch Berlin, auf dich aufmerksam geworden, warum hast du dich für Bad Driburg entschieden?

Sophia Klee: Ich war von den Deutschen Meisterschaften der Erwachsenen noch nicht nach Hause zurückgekehrt, da hatte schon Bad Driburg, das nur 80 Kilometer von Kassel entfernt liegt, bei mir angefragt. Wer von den anderen Vereinen noch angefragt hat, das habe ich persönlich nicht mitbekommen, das lief eher über die Trainer. Schließlich war Bad Driburgs Manager Franz-Josef Lingens hier bei uns zu Hause und hat sich mit meinem Vater ausgetauscht. Ich freue mich auf die Saison dort, weil wir eine noch junge Mannschaft haben und wirklich alle sehr nett sind.  

myTischtennis.de: Was hast du dir für deine erste Bundesliga-Saison vorgenommen, in der du an Position drei eingeplant bist?

Sophia Klee: Ich will mein Bestes geben, die Spiele dort genießen und Erfahrung sammeln. 

myTischtennis.de: Kommen wir auf die Jugend-EM zu sprechen: Wie habt ihr alle euch auf das Turnier vorbereitet?

Sophia Klee: Wir hatten in den letzten Wochen drei Vorbereitungslehrgänge, haben Einzel, Doppel und Mixed gespielt, um ein Mannschaftsgefüge herzustellen.

myTischtennis.de: Du startest bei der EM in vier Konkurrenzen, in welcher rechnest du dir die größten Chancen aus?  

Sophia Klee: Die größten Chancen sehe ich im Doppel und mit der Mannschaft. Im Doppel rechnen wir uns schon etwas aus und schielen auf die Medaillenränge, an einem schlechten Tag kann es aber natürlich auch in die andere Richtung gehen. Mixed haben wir auch trainiert, diese Disziplin ist meiner Meinung nach stark tagesformabhängig, hierbei kann man die Chancen schwer einschätzen. Im Einzel werde ich versuchen, mein Bestes zu geben und die Möglichkeiten, die sich mir bieten, zu nutzen. 

(DK)