Bundesliga

Aus nach fast 30 Jahren: Hertha BSC zieht zurück

Für Hertha BSC Berlin endet in der zweiten Bundesliga eine Ära. (©Verein)

16.04.2025 - Hertha BSC Berlin zieht seine erste Herrenmannschaft aus der zweiten Bundesliga zurück. Seit 1997 war die Hertha in dieser Liga zuhause - mit kurzen Unterbrechungen in der dritten Bundesliga. Doch damit ist nun Schluss. Auch sportlich ist der Abstieg besiegelt, Berlin beendet die Saison in der zweiten Liga auf dem letzten Tabellenplatz. Doch für die alte Dame geht es nicht nur eine einzelne Liga weiter nach unten. Es steht ein historischer Umbruch bevor. Was sind die Gründe und wie soll es nun weitergehen?

Sportlich hätte es für Hertha BSC Berlin an den letzten beiden Spieltagen in der zweiten Bundesliga noch um alles gehen können. In direkten Duellen mit dem TTC Lampertheim und dem TTC SR Hohenstein-Ernstthal wäre sogar der direkte Klassenerhalt noch möglich gewesen. Nach der 2:6-Niederlage gegen Lampertheim und dem 0:6 gegen Hohenstein-Ernstthal steht fest: Während der TV Hilpoltstein überraschend die Meisterschaft feiert, ist Berlin am anderen Tabellenende zu finden. „Wir haben es schon noch versucht, hatten aber einige Krankheitsfälle. Als dann klar war, dass ein Sieg nichts ändert, war niemand so böse, wie er es vielleicht sonst gewesen wäre“, erklärt Pressesprecher Lukas Bieber.

Denn bereits zuvor war klar: Hertha BSC Berlin schlägt zukünftig nicht mehr in der zweiten Tischtennis-Bundesliga auf. Nach fast 30 Jahren endet eine Ära in der Hauptstadt. Seit 1997 spielte die Hertha mit kurzen Unterbrechungen in der zweithöchsten Liga. Dieses Kapitel endet nun. Der Grund liegt wie so oft beim Geld. „Es ist dir wirtschaftliche Situation des Fußballs. In der zweiten Liga gibt es weniger Geld und das merken wir deutlich.“ Eigene Sponsoren aufzutreiben ist in der Hauptstadt schwierig. „In Berlin hast du in den verschiedensten Sportarten Profivereine“, erklärt Bieber. Überrascht habe ihn das Aus nicht wirklich.

Neustart mit der dritten Herrenmannschaft in der Regionalliga

Für die nächste Saison ist ein Neustart in der Regionalliga geplant. Aus der aktuellen ersten Herrenmannschaft bleibt keiner der Spieler. Cristian Pletea zieht es zurück in seine rumänische Heimat, Krisztian Nagy legt in Zukunft den Fokus auf seine Arbeit als Trainer von Annett Kaufmann und Ex-Nationalspieler Torben Wosik wechselt entweder nach Oldenburg oder Kaiserslautern - so Bieber.

In der Regionalliga sollen die Spieler der jetzigen dritten Herrenmannschaft aus der Verbandsoberliga zum Einsatz kommen. „Die haben in den vergangenen Jahren immer an der Oberliga gekratzt.“ Die Spieler seien hoch motiviert, auch wenn sie vermutlich viele Niederlagen werden einstecken müssen. Ein erneuter Abstieg ist durchaus einkalkuliert. „Es geht in der nächsten Saison darum, zu lernen und den einen oder anderen Punkt zu entführen. Der Klassenerhalt wäre wirklich der best, best, best case.“ Langfristig will sich die Tischtennisabteilung des Vereins in der Oberliga konsolidieren und vor allem in der Breite wachsen. Die Zeiten im Tischtennis-Profisport sind für Hertha BSC Berlin vorbei.

Die Hertha ist nicht der einzige Bundesliga-Verein, der mit den Anforderungen zu kämpfen hat. Auch in der dritten Liga endet mit dem Rückzug der SU Neckarsulm eine jahrzehntelange Ära. Bei den Damen hat der TuS Uentrop bereits zum zweiten Mal einen Rückzug haarscharf abgewendet.

Zur Tabelle der zweiten Bundesliga

(AT)

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