12.02.2025 - Der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell hat am 16. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) einen wichtigen 3:1-Auswärtssieg beim SV Werder Bremen gefeiert. Angeführt von einem überragenden Dimitrij Ovtcharov sicherten sich die Gäste zwei wertvolle Punkte und festigen damit ihre Position im Rennen um die Play-offs. Im zweiten Dienstagsspiel landete der TTC OE Bad Homburg einen ganz wichtigen Sieg im Abstiegskampf geholt. Gegen den Post SV Mühlhausen setzten sich die Hessen mit 3:1 durch.
Der Abend begann für die angereisten Zuschauer spannungsgeladen: Mattias Falck, Bremens Nummer eins, traf auf Fanbo Meng und musste direkt über die volle Distanz gehen. Nachdem er den ersten Satz knapp verlor, drehte der Schwede mit zwei starken Durchgängen die Partie. Doch Meng ließ sich nicht abschütteln, kämpfte sich in den Entscheidungssatz und machte es dort noch einmal spannend. Falck hatte bereits eine komfortable 7:0-Führung herausgespielt, doch Meng kam auf 8:8 heran. Am Ende entschied eine Nuance – mit dem glücklicheren Ende für Falck, der Werder nach dem 3:2-Erfolg mit 1:0 in Führung brachte.
Fulda dreht auf - Kao und Ovtcharov nicht zu stoppen
Dimitrij Ovtcharov betrat die Box und stellte gegen Andrei Putuntica seine Klasse eindrucksvoll unter Beweis. Der ehemalige Weltranglistenerste dominierte die Partie nach Belieben, ließ Putuntica nur im ersten Satz mithalten und setzte sich letztlich souverän mit 3:0 durch. Damit war Fulda zurück im Spiel.
Auch Kirill Gerassimenko konnte den Schwung der Gäste nicht stoppen. Zwar zeigte er im zweiten Satz eine starke Leistung, doch insgesamt war Kao Cheng-Jui konstanter. Der Taiwaner diktierte das Tempo und ließ seinem Gegner kaum Raum für eigene Aktionen. Mit einem verdienten 3:1 brachte er Fulda erstmals in Führung.
Ovtcharov entscheidet das Spitzenduell
Die Hoffnungen der Gastgeber ruhten nun auf Falck, der im vierten Einzel erneut antrat – diesmal gegen Ovtcharov. Und das Top-Duell hielt, was es versprach. Ovtcharov startete stark, doch Falck kämpfte sich zurück und glich zum 1:1 aus. Nach einem intensiven dritten Satz schien der Schwede das Momentum auf seine Seite zu ziehen. Doch Ovtcharov blieb eiskalt und drehte die Partie in den entscheidenden Momenten. Besonders im vierten Satz bewies er Nervenstärke: Bei einem 4:9-Rückstand holte er sieben Punkte in Folge und sicherte sich den Durchgang. Im finalen Satz ließ er sich den Sieg nicht mehr nehmen und machte mit 3:2 den Gesamterfolg perfekt.
Nach dem Spiel zeigte sich Ovtcharov zufrieden: „Heute war es unser Job, zu gewinnen und einen Schritt in Richtung Play-offs zu gehen. Mein Spielgefühl und mein Level sind aktuell ziemlich gut. Leider platzt der Knoten international oft knapp nicht. In der Bundesliga fühle ich mich dafür umso wohler und kann Spiele gewinnen, die schon fast verloren zu sein schienen. Mattias hätte den Sieg auch verdient gehabt.“
Mit diesem Auswärtssieg revanchiert sich Fulda für die Niederlage im Pokalspiel gegen Bremen und sammelt wichtige Punkte im Kampf um die Play-offs. Werder hingegen muss die vergebenen Chancen hinter sich lassen und positiv nach vorne blicken.
Karlsson bei Bad Homburg der entscheidende Mann
Durch die tabellarische Ausgangslage waren Spannung und Drama vorprogrammiert im Duell zwischen Bad Homburg und Mühlausen. Die Thüringer standen dort, wo Bad Homburg am Saisonende hin will: auf einen Nicht-Abstiegsplatz. Durch das Ergebnis hat es Bad Homburg geschafft, die Abstiegsränge zu verlassen. Punktgleich mit Mühlhausen, aber mit dem besseren Spielverhältnis, steht der Aufsteiger nun auf Rang zehn.
Das erste Einzel schien zunächst eine klare Sache zu werden. Kristian Karlsson gewann den ersten Satz gegen Irvin Bertrand mit 11:3. Danach kämpfte sich der Franzose eindrucksvoll zurück und drehte das Spiel, agierte dabei voll auf Augenhöhe mit dem Spitzenmann der Bad Homburger. Im vierten Satz hatte Bertrand mehrere Matchbälle, die Karlsson vorwiegend durch ein gutes Blockspiel abwehrte. Schließlich erarbeite sich der Schwede in den Entscheidungssatz und gewann dort in der Verlängerung.
Mengel deutlich – dann siegt Jugend gegen Routine
Steffen Mengel glich zwischenzeitlich für die Thüringer aus, und das äußerst souverän. Gegen Benno Oehme verlor Mengel lediglich Satz drei, in allen anderen ließ der erfahrene Favorit gegen den Außenseiter nichts anbrennen.
Im dritten Einzel setzte sich die Erfahrung aber nicht durch: Csaba Andras trat gegen Daniel Habesohn sehr dynamisch auf und gewann verdient. Der 22-Jährige Ungar bewegte sich leichtfüßig, variierte das Tempo gekonnt und ließ dem 38-Jährigen Österreicher nur wenig Chancen.
Karlsson holt auch sein zweites Einzel
Nun stand Steffen Mengel vor der äußerst anspruchsvollen Aufgabe, seine Mannschaft ins Schlussdoppel zu bringen. Sein Gegner im Spitzeneinzel: Kein Geringerer als Karlsson. Der Schwede fand nach anfänglichen Schwierigkeiten immer besser ins Spiel und zeigte einen guten Mix aus geduldigen, kurz gelegten Bällen und mutigen Vorhand-Topspins. Er verwandelte gleich den ersten seiner drei Matchbälle für Bad Homburg.
Auf der anderen Seite war Mühlhausens Trainer Erik Schreyer sichtlich mitgenommen: „Es war ganz bitter. Wenn Irvin Bertrand, der super gespielt hat, das erste Einzel gegen Karlsson gewinnt, dann geht der Abend bestimmt anders aus. Karlsson zu Hause ist natürlich schwer zu stoppen“, sagte Schreyer am Dyn-Mikro.
Im Doppel-Interview mit Bad Homburgs Trainer Helmut Hampel folgte ein temperamentvoller, aber auch stets respektvoller Schlagabtausch der beiden Trainer-Kollegen. Am Ende umarmten sich beide Trainer, signalisierten gegenseitigen Respekt und fanden auch ihren Humor wieder. Alle Beteiligten waren froh, dass auch im Tischtennis Emotionen dazugehören.
Ausblick auf den restlichen Spieltag
Komplettiert wird der 16. Spieltag am Mittwochabend (19 Uhr). Der TTC Schwalbe Bergeneustadt trifft auf das formstärkste Team des Jahres 2025 TTF Liebherr Ochsenhausen. Für Bergneustadt entscheidet sich in genau dieser Phase der Saison, wo die Reise hingeht: Graues Mittelfeld oder Play-off-Plätze. Ochsenhausen hat die Möglichkeit, den Spieltag mit einer 24:8-Bilanz zu beenden und mit dem Tabellenführer Düsseldorf gleichzuziehen.
Der 16. Spieltag in der Übersicht:
TTC OE Bad Homburg – Post SV Mühlhausen: 3:1
Kristian Karlsson – Irvin Bertrand 3:2 (11:3, 7:11, 9:11, 16:14, 12:10)
Benno Oehme – Steffen Mengel 1:3 (4:11, 6:11, 11:5, 3:11)
Csaba Andras – Daniel Habesohn 3:1 (11:7, 11:7, 7:11, 11:8)
Kristian Karlsson - Steffen Mengel 3:1 (6:11, 11:9, 11:8, 11:7)
SV Werder Bremen – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 1:3
Mattias Falck - Fanbo Meng 3:2 (10:12, 11:3, 12:10, 9:11, 11:8)
Andrei Putuntica - Dimitrij Ovtcharov 0:3 (11:13, 2:11, 8:11)
Kirill Gerassimenko - Cheng-Jui Kao 1:3 (7:11, 11:5, 4:11, 6:11)
Mattias Falck - Dimitrij Ovtcharov 1:3 (8:11, 11:9, 11:6, 9:11, 6:11)
ASC Grünwettersbach – Borussia Dortmund 3:2 (zum Bericht)
Tiago Apolonia – Cedric Nuytinck 3:2 (11:9, 9:11, 11:4, 8:11, 11:8)
Guilherme Teodoro – Li Yongyin 2:3 (11:6, 9:11, 3:11, 13:11, 5:11)
Ricardo Walther – Anders Lind 1:3 (11:8, 4:11, 10:12, 4:11)
Tiago Apolonia – Li Yongyin 3:2 (11:8, 9:11, 7:11, 12:10, 11:4)
Ricardo Walther/Guilherme Teodoro - Cedric Nuytinck/Anders Lind 3:0 (11:9, 11:8, 12:10)
TSV Bad Königshofen – Borussia Düsseldorf 1:3 (Bericht)
Jin Ueda - Borgar Haug 3:0 (11:9, 11:1, 11:7)
Filip Zeljko - Anton Källberg 1:3 (8:11, 3:11, 13:11, 5:11)
Bastian Steger - Timo Boll 2:3 (11:7, 11:5, 5:11, 6:11, 6:11)
Jin Ueda - Anton Källberg 2:3 (8:11, 11:9, 10:12, 12:10, 9:11)
1. FC Saarbrücken TT – TTC Zugbrücke Grenzau 3:2 (Bericht)
Patrick Franziska - Samuel Walker 3:0 (11:2, 11:8, 11:3)
Cedric Meissner - Feng Yi-Hsin 3:1 (12:10, 11:7, 10:12, 11:6)
Darko Jorgic - Luka Mladenovic 0:3 (7:11, 5:11, 5:11)
Patrick Franziska - Feng Yi-Hsin 2:3 (5:11, 11:5, 8:11, 11:6, 8:11)
Cedric Meissner/Eduard Ionescu - Samuel Walker/Luka Mladenovic 3:0 (16:14, 12:10, 11:6)
TTC Schwalbe Bergneustadt – TTF Liebherr Ochsenhausen, Mittwoch 19 Uhr
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(TTBL)
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