TTBL

Keine TTBL-Lizenz beantragt - Neu-Ulm will CL spielen

Truls Moregardh soll auch nächstes Jahr für Neu-Ulm spielen - dann aber nur in der Champions League (©Fabig)

23.02.2023 - Die Option, dass sich der TTC Neu-Ulm aus der TTBL zurückziehen könnte, nachdem die Liga Truls Moregardh und Lin Yun-Ju mit einer Geldstrafe und Spielsperre belegt hatte, stand schon länger im Raum. Nun ist es spruchreif: Noch bevor das Schiedsgericht über die Rechtmäßigkeit der Strafen entscheiden konnte, hat sich Neu-Ulm dazu entschlossen, keine Lizenz für die nächste TTBL-Saison zu beantragen. Stattdessen will man sich ganz auf die Champions League konzentrieren.

Nach vier Jahren ist der Weg des TTC Neu-Ulm, der im Jahr 2019 mit einer Wildcard in die oberste Tischtennis-Spielklasse einzog, in der TTBL vorbei. Wie der Verein in einer Pressemitteilung erklärte, habe man keine Lizenz für die Saison 2023/24 beantragt, um wieder Planungssicherheit zu erlangen. Denn eine Entscheidung über die Rechtmäßigkeit der Strafen, die von der TTBL GmbH gegen die TTC-Spieler Truls Moregardh und Lin Yun-Ju verhängt wurden, nachdem diese trotz bestehender TTBL-Lizenzverträge für andere Vereine gespielt hatten, kann noch etwas auf sich warten lassen. „Der TTC Neu-Ulm ist der Überzeugung, dass die Strafbescheide gegen Truls Moregardh und Lin Yun-Ju unrechtmäßig sind“, stellt der Klub klar. „Die beiden Spieler können und wollen aber nicht zwei oder drei Monate warten bis zu einer Entscheidung des Schiedsgerichtes, ob sie weiterhin spielen dürfen.“ Auch Dimitrij Ovtcharov und die jungen russischen Spieler, die bislang die meisten Partien für Neu-Ulm in der TTBL bestritten haben, wollten wissen, worauf sie sich einstellen müssen. Darum ziehe man sich „schweren Herzens“ zurück, um wieder entscheidungsfähig zu werden und Verträge für die Champions League mit Moregardh und Lin zu machen, bevor diese sich andere Mannschaften suchen. 

Bezüglich der Vorwürfe in Richtung Borussia-Manager Andreas Preuß, die am Montag durch einen Social-Media-Post von Dimitrij Ovtcharov noch einmal angefacht worden waren, nimmt der TTC Neu-Ulm in seiner Mitteilung nochmals Stellung. Preuß sei gleichzeitig Manager von Wettbewerber Borussia Düsseldorf und Aufsichtsratsvorsitzender der TTBL. „Den deshalb bei ihm eigentlich bestehenden Interessenskonflikt empfindet der TTC Neu-Ulm seit letztem Sommer eher als Nutzung der Macht zur Einflussnahme gegen den TTC Neu-Ulm“, heißt es in der Mitteilung. „Höhepunkt dieses Empfindens sind die Strafbescheide gegen die Vertragsverletzungen von Truls Moregardh und Lin Yun-Ju, die sich nicht an den bestehenden Verträgen, sondern mehr an dem Wunsch von Geschäftsführung und Aufsichtsratsvorsitzendem zu orientieren scheinen.“ Nach dem Urteil des Schiedsgerichts, das trotz des Rückzugs erbeten wird, könne der Vorgang endgültig bewertet werden.

Vom DTTB erbittet Neu-Ulm in den nächsten Tagen eine verbindliche Auskunft, ob der Verband die Meldung für die Champions League auch weiterhin an die ETTU weiterleiten wird, solange sich der Verein durch die erzielten Punkte in den Vorjahren direkt für den Wettbewerb qualifiziert hat. Die TTBL bittet der TTC, den Verein am Ende der Saison als freiwilligen Absteiger zu bewerten. „Ob wir in der zweiten Liga spielen werden, hängt sehr stark von der Zukunft unserer jetzigen jungen Spieler ab.“ Für die aktuelle Saison würde das bedeuten, dass sportlich nur noch ein Abstiegsplatz belegt würde, auf dem aktuell Mainz rangiert. Je nach dem, ob in diesem Jahr ein Zweitligaverein und alle verbliebenen TTBL-Klubs eine Lizenz beantragen, könnte die Sollstärke von zwölf Mannschaften nächste Saison wieder wackeln.

(JS)

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