Timo Boll schlug am Sonntag den Taiwanesen Lin Yun-Ju. (©BeLa-Sportfoto)

Timo Boll schlug am Sonntag den Taiwanesen Lin Yun-Ju. (©BeLa-Sportfoto)

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13.11.2022 - Nach zwei Partien am Freitagabend und einer Begegnung am Samstag standen am Sonntag die nächsten drei Partien des 6. Spieltags in der Tischtennis-Bundesliga auf dem Programm. Borussia Düsseldorf setzte sich mit 3:0 beim TTC Neu-Ulm durch, während die TTF Liebherr Ochenhausen den Post SV Mühlhausen mit 3:0 nach Hause schicken. Der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell gewann mit 3:1 beim TTC Zugbrücke Grenzau und verließ dank des zweiten Saisonsiegs die Abstiegsränge.

Der 6. TTBL-Spieltag begann am Freitagabend mit einer Überraschung, als der TSV Bad Königshofen überraschend zwei Punkte beim deutschen Pokalsieger 1. FC Saarbrücken entführte. Im Topspiel war Borussia Düsseldorf am Sonntag um 17 Uhr beim TTC Neu-Ulm gefordert, der noch am Morgen noch in der Champions League gefordert war. Und der deutsche Rekordmeister und noch ungeschlagene Tabellenführer war erneut nicht zu stoppen. Die NRW-Landeshauptstädter bauten ihren Vorsprung weiter aus. Bis zum Schluss war unklar, welche Mannschaft Neu-Ulm für die Begegnung ins Rennen schickt. Von der „Champions League-Truppe“ stand lediglich Lin Yun-Ju gegen Düsseldorf in der Aufstellung. 

Und direkt zum Beginn bekam es Timo Boll mit dem Weltranglistenachten und damit vier Plätze höher notiertem Asiaten zu tun. Der 41-Jährige lieferte dem 20 Jahre jüngeren Spieler über fünf Sätze einen spannenden Fight. Am Ende triumphierte der Düsseldorfer und brachte die Gäste mit 1:0 in Führung. „Es ist unglaublich, welches Niveau Timo hier gezeigt hat. Das hätte auch ein WM-Halbfinale sein können. Wir haben uns in der Liga nun ein wenig abgesetzt, aber das heißt noch nichts, denn sie Saison ist noch lang. Aber für das Selbstvertrauen ist das natürlich optimal", lobte Borussia-Manager Andreas Preuß.

Boll schlägt Lin-Yun Ju in einem niveauvollen Match

Im zweiten Match bezwang Anton Källberg bei euphorischer Stimmung unter den rund 1.000 Zuschauern den Russen Lev Katsman klar mit 3:0. Im zweiten Satz vergab der Schwede zwar zunächst eine hohe Führung, sicherte sich den Durchgang aber in der Verlängerung mit 12:10, bevor er im dritten Satz die Führung des amtierenden Meisters auf 2:0 ausbaute. „Anton hatte am Anfang Probleme mit Rückschlag. Danach stand er etwas tiefer und hat das sehr gut gelöst“, lobte Cheftrainer Danny Heister die Leistung seines Schützlings. 

Für den Schlusspunkt sorgte Kay Stumper gegen Vladimir Sidorenko. Der Düsseldorfer hatte bislang noch nie gegen den Russen gewonnen. Das sollte sich ändern. Der 20-jährige dominierte die Partie von Beginn an. Am Ende stand auch hier ein 3:0 auf der Anzeigetafel, wodurch Stumper seine weiße Weste in der TTBL behielt. „Ich habe sechs oder sieben Mal gegen ihn gespielt und noch nie gewonnen“, so Stumper nach dem Spiel. „Das war für mich bislang das wichtigste Spiel in der dieser Saison. Gerade hier wollte ich zeigen, dass es der richtige Schritt war nach Düsseldorf zu gehen und mich weiterzuentwickeln.“ Stumper war zu Saisonbeginn vom TTC Neu-Ulm an den Rhein gewechselt. 

Ochsenhausen schlägt Mühlhausen im Eiltempo

Erster Verfolger der Düsseldorfer bleiben die TTF Liebherr Ochsenhausen. Im Eiltempo legte der Tabellenzweite nach dem Sieg gegen Grenzau und dem Einzug ins Final Four vom Freitagabend nur zwei Tage später nach und besiegte den Post SV Mühlhausen mit 3:0. Von der Pokalaufstellung war nur Führungsspieler Simon Gauzy als Nummer eins übrig geblieben. An den übrigen beiden Positionen kamen mit Can Akkuzu und Samuel Kulczycki Spieler zum Einsatz, die eine Woche zuvor in Düsseldorf ihr Potenzial nicht hatten ausschöpfen können – bei Kulczycki hatte es etwas Unmut gegeben, da er sich gegen Boll nach einem knapp verlorenen Satz ohne Gegenwehr hatte abschießen lassen. Am Sonntag erhielt der 20-jährige Pole die Chance zu zeigen, was er wirklich kann, und nutzte sie vor 250 begeisterten Fans.

Gauzy gönnte TTBL-Debütant Kim Taehyun im Eröffnungseinzel keinen Satzgewinn (11:9, 11:4, 11:9). Im Anschluss machten Can Akkuzu gegen Mühlhausens Nummer eins, Steffen Mengel, und Samuel Kulczycki gegen Daniel Habesohn den 3:0 Heimerfolg perfekt. „Ich bin sehr glücklich nach diesem für uns perfekten Wochenende und stolz auf die Leistung des Teams“, strahlte Ochsenhausens Trainer Yong Fu. „Der Sieg heute war sehr wichtig mit Blick auf die Play-Offs. Jetzt gönnen wir uns morgen einen Tag Pause und ab Dienstag bereiten wir uns dann auf die kommenden Aufgaben vor.“ 

Mühlhausen Kim Taehyun hatte sich sein Debüt in der TTBL dagegen etwas anders vorgestellt. „Als erstes freut es mich, dass ich heute mein erstes Spiel in der Bundesliga machen durfte. Gegen Simon Gauzy ist es natürlich nicht einfach. Er ist ein absoluter Weltklassespieler. Ich habe ein paar Chancen liegenlassen und gleichzeitig zu viele leichte Fehler gemacht. Auf diesem Niveau ist es dann schwer, ein Spiel zu gewinnen. Darum bin ich schon enttäuscht. Ich werde weiter hart an mir arbeiten.“

Grenzau rutsch auf einen Abstiegsplatz

Nach der 1:3-Heimniederlage gegen den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell rutschte der TTC Zugbrücke Grenzau auf einen Abstiegsplatz. Die Fuldaer hingegen gaben die "Rote Laterne" dank des zweiten Saisonsiegs an den Aufsteiger 1. FSV Mainz 05 ab. Nach Quadri Arunas 3:1-Erfolg über Maciej Kubik entschied Ruwen Filus den Fünf-Satz-Krimi gegen Patrick Baum für sich. Feng Yi-Hsin verkürzte noch mal, er schlug Fanbo Meng mit 3:1. Filus tütete den Auswärtssieg gegen Kubik (3:2) ein. Der ASV Grünwettersbach und der TTC Schwalbe Bergneustadt schließen den 6. Spieltag am Montagabend. Alle Begegnungen werden live auf den Kanälen von Spontent auf Twitch übertragen.

Der 6. Spieltag in der Übersicht:

1. FC Saarbrücken TT – TSV Bad Königshofen 1:3
Tomas Polansky – Filip Zeljko 3:1 (10:12, 11:7, 11:8, 11:8)
Patrick Franziska – Kilian Ort 1:3 (8:11, 11:9, 12:14, 9:11)
Cedric Nuytinck – Bastian Steger 1:3 (13:11, 10:12, 4:11, 9:11)
Tomas Polansky – Kilian Ort 0:3 (3:11, 9:11, 8:11)

SV Werder Bremen - 1. FSV Mainz 05 3:1
Mattias Falck - Andrei Putuntica 3:1 (11:8, 11:7, 9:11, 12:10)
Cristian Pletea - Yuto Muramatsu 0:3 (7:11, 4:11, 2:11)
Kirill Gerassimenko - Luka Mladenovic 3:1 (11:9, 11:3, 7:11, 12:10)
Mattias Falck - Yuto Muramatsu 3:1 (11:8, 11:9, 9:11, 11:8)

TTF Liebherr Ochsenhausen – Post SV Mühlhausen 3:0
Simon Gauzy – Kim Taehyun 3:0 (11:9, 11:4, 11:9)
Can Akkuzu – Steffen Mengel 3:1 (11:4, 11:9, 8:11, 11:8)
Samuel Kulczycki – Daniel Habesohn 3:1 (11:13, 11:5, 11:7, 11:8)

TTC Zugbrücke Grenzau – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 1:3
Maciej Kubik - Quadri Aruna 1:3 (11:7, 8:11, 9:11, 5:11)
Patrick Baum - Ruwen Filus 2:3 (5:11, 11:5, 7:11, 11:8, 10:12)
Feng Yi-Hsin - Fanbo Meng 3:1 (4:11, 11:9, 11:7, 11:8)
Maciej Kubik - Ruwen Filus 1:3 (5:11, 9:11, 11:9, 11:9, 3:11)

TTC Neu-Ulm – Borussia Düsseldorf 0:3
Lin Yun-Ju – Timo Boll 2:3 (9:11, 11:8, 3:11, 11:6 ,9:11)
Lev Katsman - Anton Källberg 0:3 (9:11, 10:12, 4:11)
Vladimir Sidorenko – Kay Stumper 0:3 (9:11, 5:11, 7:11)

Montag, 14. November
19 Uhr: ASV Grünwettersbach – TTC Schwalbe Bergneustadt

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(FKT/Borussia/TTBL/TTF)