18.03.2021 - Der TTC 1946 Weinheim spielt in der kommenden Saison in der Damen-Bundesliga. Nach zwei gewonnen Meisterschaften in Serie verzichteten die Baden-Württembergerinnen 2019 und 2020 noch auf ihr Aufstiegsrecht. Nun entschloss sich der TTC-Vorstand nach langen Überlegungen, sich für den seit dem Rückzug des TuS Bad Driburg frei gewordenenen achten Platz zu bewerben und das Abenteuer erste Liga im dritten Anlauf anzugehen.
Es ist gerade erst ein knappes Jahr her, als der TTC 1946 Weinheim ein Déjà-vu erlebte. Der Zweitligist fuhr nach dem Saisonabbruch im April 2020 seinen zweiten Meistertitel in Folge ein. Aufgestiegen ist am Ende jedoch nicht der TTC, sondern der Tabellenzweite ESV Weil. Der Grund war derselbe wie 2019. Der Verein machte seine Entscheidung davon abhängig, ob man die Heimspiele weiterhin parallel zu den Drittliga-Herren austragen dürfe. Damals wurde sich gegen Koppelspieltage ausgesprochen.
22 Monate später die Kehrtwende. „Beim dritten Mal muss man der Mannschaft, den Sponsoren und dem Publikum Erklärungen liefern. Deshalb haben wir uns entschieden, den Platz wahrzunehmen“, sagt Christian Säger über den Schritt in die Beletage des deutschen Damen-Tischtennis. Die vor der Pandemie gut besuchten Parallelspieltage aufzugeben, bereitet dem Vorsitzenden dennoch ein wenig Kopfschmerzen. Statt wie zuvor an acht bis neun Wochenenden kommt ab Herbst in etwa die gleiche Anzahl an Samstagen und Sonntagen dazu. Mit Blick auf den Aufbau und sonstigen Aufwand sind die ehrenamtlichen Helfer umso mehr gefordert. Allerdings steht noch in den Sternen, ob im September coronabedingt überhaupt wieder Zuschauer in der Heisenberg-Sporthalle zugelassen sind.
Der TTC 1946 Weinheim schaffte nach vier Siegen in vier Spielen in der mittlerweile für ungültig erklärten Spielzeit 2020/2021 früh den Sprung auf Platz eins. Sportlich waren die Baden-Württembergerinnen in Liga zwei lange das Maß aller Dinge. Für die erste Liga muss personell aber noch an Qualität zugelegt werden. Die Vorbereitungen laufen intern bereits auf Hochtouren. „Noch ist nichts spruchreif. Man muss sehen, was finanziell machbar ist. Corona macht es nicht einfacher, gute Verstärkungen zu finden, da sich viele länger Zeit lassen“, berichtet Säger. Die Wechselfrist verstreicht bekanntlich zum 31. Mai.
Hoffen auf Überraschungserfolge - Trainerfrage ist geklärt
In die Bundesliga hereinschnuppern und möglichst nicht Letzter werden. Diese Zielsetzung gibt der Klub schon jetzt aus. Anders als in der zweiten Liga treten in der höchsten deutschen Damen-Spielklasse nicht alle Mannschaften immer in Bestbesetzung an. Christian Säger hofft demnach auf den einen oder anderen Überraschungserfolg. Als Vorbild könnte den Weinheimerinnen auch der Weg eines baldigen Konkurrenten dienen. Der ESV Weil, zudem der TTC ohnehin gute Kontakte pflegt, spielt seit dem Aufstieg eine ordentliche Rolle und setzt auf junge Spielerinnen wie beispielsweise Sophia Klee.
Kürzlich wurde auch bekannt, wer die Weinheimer Damen in Zukunft betreuen wird. Für die bisherige Trainerin Shen Zhujun, die aus zeitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung sehen wird, konnte Christian Säger mit Andreas Dörner eine tatkräftige Unterstützung in der Betreuung und dem Management der Mannschaft gewinnen. Der A-Lizenz-Inhaber ist seit 2006 Trainer am Landesstützpunkt in Heilbronn, dessen Leitung er 2015 übernahm. Die ersten Gespräche mit dem Vorstand zeigten, dass sich mit Dörner eine gute Zusammenarbeit andeutet, die Säger deutlich entlasten wird. Passend zum 75-jährigen Vereinsjubiläum ist die Vorfreude auf das Abenteuer Bundesliga schon jetzt riesengroß.
(FKT/TTC Weinheim)
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