Unser Leser Siegfried Holzknecht schlägt eine Anpassung der Regeln bei den Minimeisterschaften vor (©Fabig)
04.07.2022 - Die Nachwuchswerbeaktion „Minimeisterschaften“ des DTTB erfreut sich seit fast 40 Jahren großer Beliebtheit. Eine Regel, an der sich unser Leser Siegfried Holzknecht vom TSV Durach stößt, ist, dass Kinder, die es zuvor bis zum Verbandsentscheid geschafft haben, künftig nicht mehr an Minimeisterschaften teilnehmen dürfen. In seinem Leserbrief legt er dar, warum solch eine Sperre kontraproduktiv sein kann, und schlägt vor, wie man es anders lösen könnte.
Ca. 40 Jahre ist es her, seit vom DTTB die Minimeisterschaften ins Leben gerufen wurden. Da es Vereine/Eltern gab, die Kinder nur noch an Minimeisterschaften teilnehmen lassen wollten, hat der DTTB dem einen Riegel vorgeschoben, indem die Teilnehmer, die an einem Verbandsentscheid teilgenommen haben, im Folgejahr nicht mehr an Minimeisterschaften teilnehmen durften, weder im Kreis noch im Bezirk.
Diese pauschale Regelung hat mich schon immer irritiert. Sie ist in vielen Fällen sehr ungerecht. Das gilt insbesondere für die jüngste Altersgruppe. Da nehmen unter Umständen Spieler teil, die erst ein paar Monate Tischtennis spielen und es dann sogar zum Bezirksentscheid schaffen, eben, weil die jüngste Klasse häufig spielerisch nicht gut besetzt ist. Ein Spieler aus unserem Verein, auf den ich später noch genauer eingehen werde, hatte drei Tischtennisjahre „auf dem Buckel“, so dass es nur die logische Konsequenz war, dass dieser Junge sich für den Verbandsentscheid qualifiziert, obwohl er auch nur über eine mittelmäßige Spielstärke verfügt.
Ich habe die folgenden zwei Beispiele aus unserem Verein für die jüngste Altersgruppe:
Beispiel 1 – Verbandsentscheid Bayern vor ca. drei Jahren:
Platzierung des Spielers beim Verbandsentscheid - jüngste Altersgruppe: Rang 5.
Platzierung Folgejahr beim Bezirksentscheid - mittlere Altersgruppe: Rang 13.
Die Turnierleitung hatte den Spieler beim Bezirksentscheid außer Konkurrenz teilnehmen lassen. Darf man so jemanden von den Minimeisterschaften ausschließen? Der Spieler hat jetzt übrigens den TT-Schläger zur Seite gelegt. Der Ansporn fehlt ihm (keine Minimeisterschaften, keine Mannschaftsspiele).
Beispiel 2 – Verbandsentscheid Bayern 2022:
Einer unserer Spieler aus der jüngsten Altersgruppe hat beim Verbandsentscheid den 9. Rang von 15 teilnehmenden Spielern belegt. Gegen die besten Spieler seiner Vorrundengruppe hat er „zu 1“ und „zu 2“ verloren.
Ist es wirklich korrekt, dass so ein Spieler in der kommenden Saison bei den Minimeisterschaften von Beginn an zuschauen muss? Die Gegner beim Bezirksentscheid haben übrigens ca. drei Monate Tischtennis gespielt, während unser Spieler schon drei Jahre dabei war.
Unsere Spieler aus den beiden Beispielen waren vom spielerischen Niveau einer Jugendmannschaft (wir haben vier Jugendmannschaften) noch so weit weg, dass sie dort nicht eingesetzt werden konnten. Beide Jungs wären für die 4. Jugendmannschaft einfach zu schwach gewesen.
Ich finde die aktuelle Lösung vom Grundsatz her gut, aber überzogen. Hier sind bei weitem nicht alle Teilnehmer am Verbandsentscheid reif, um in der kommenden Saison in einer Mannschaft spielen zu können. Nachdem ich meine Bedenken gegenüber dem DTTB geäußert hatte, erhielt ich die Antwort, dass
1. es ausreicht, wenn die Kinder einmal an einem Verbandsentscheid teilgenommen haben,
2. die Spielstärke dieser Kinder groß genug ist, um künftig in einer Jugendmannschaft spielen zu können.
Vorschlag:
1. Ich finde, dass der Umstieg von der jüngsten in die mittlere Altersgruppe so groß ist, dass man den spielschwächeren Kindern eines Verbandsentscheids keinen Gefallen tut, sie grundsätzlich von einer Teilnahme an den nächsten Minimeisterschaften auszuschließen. Die meisten Kids spielen dann in einer älteren Altersgruppe und tun sich hier schwer.
2. Möglich wäre es, nur eine bestimmte Anzahl von Spielern, z.B. die drei Erstplatzierten des letzten Verbandsturniers, von den nächsten Minimeisterschaften auszuschließen. Die heben sich meistens deutlich von dem Rest des Feldes ab.
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