Blog

Neuer Blog: Schorse aus’m Shop stellt sich vor

Schorse aus'm Shop wird künftig Anekdoten vom Ladentisch erzählen (©Laven)

13.06.2022 - Ohne sie wüsste so mancher Tischtennisspieler nicht aus noch ein: die Shop-Mitarbeiter, die nicht nur dafür sorgen, dass man das richtige Material in den Händen hält, sondern ihren Kunden auch in vielen anderen Belangen beratend zur Seite stehen. Wir freuen uns, mit „Schorse aus’m Shop“ einen Experten gewonnen zu haben, der selbst täglich im Laden steht und unter seinem Pseudonym aus dem Shop-Nähkästchen plaudern wird.

Hallo, ich bin der Georg, schon seit meiner Jugend nur „Schorse“ genannt. Die meisten haben so jemanden wie mich wohl schon häufiger gesehen: Den Mitarbeiter eines TT-Shops, in dem es alles gibt, was das Spieler-Herz begehrt. Ich bin also quasi der Schorse aus'm Shop.

Schweigepflicht im TT-Shop

In mittlerweile über 20 Jahren, in denen ich nicht nur im Hobby, sondern auch im Beruf tagtäglich mit Tischtennis-Spielern zu tun habe, habe ich schon so manches erleben dürfen, das kann ich euch sagen. Wie ein Kunde es mal so schön ausdrückte: „Fangen eigentlich nur Verrückte mit Tischtennis an, oder wird man erst durch das Tischtennisspielen so?“ In meinem Blog möchte ich Euch in Zukunft mal einen Blick hinter den Laden-Tresen werfen lassen, die eine oder andere Anekdote erzählen, aber auch von den Sorgen und Nöten des Mannes an der Belagschere berichten. 

Und sollte sich ein Leser selber in einer Geschichte wiedererkennen: Nicht böse sein, alles ist augenzwinkernd gemeint, eigentlich sind wir TT-Spieler doch alle nette Menschen. Die eine oder andere Story ist vielleicht auch ein wenig verfremdet oder verallgemeinert. Denn nicht nur für Ärzte oder Anwälte gilt die Schweigepflicht. Eigentlich ist ein wichtiger Grundsatz für jeden Shop-Mitarbeiter: Was im Laden erzählt wird, bleibt im Laden. Das bezieht sich aber natürlich vor allem auf Wechselgerüchte und Erzählungen über Gegner oder Mitspieler. 

Rund um die Uhr im Einsatz

Arbeiten in einem TT-Shop... Manche Spieler, gerade aus der Riege der jüngeren absoluten Tischtennis-Enthusiasten, sind darauf oft neidisch. „Das Hobby zum Beruf gemacht - toll“, höre ich häufiger. Ist es grundsätzlich auch. Aber nicht immer. Ich gebe zu bedenken: Damit ist das Hobby dann eben nie mehr nur Hobby, sondern immer auch ein Stück weit Beruf. Denn Laden-Mitarbeiter oder -Besitzer bist du auch nach Feierabend. Bei jedem Spiel, bei jedem Turnier, bei jedem Training. „Ist der Belag noch gut?“; „Kannst du mir nur mal eben ganz kurz sagen, ob der Schläger zu meinem Spiel passt?“; „Hast du zufällig Bälle dabei, die ich dir abkaufen kann?“... Da können Training oder Turnier schon mal zur unbezahlten Arbeitszeit werden.

Andere wiederum, die mit Tischtennis nichts am Hut haben - Freunde und Bekannte aus Schul- oder Ausbildungszeit zum Beispiel - schauen einen manchmal eher etwas mitleidig an. TT-Shop-Mitarbeiter? Für relativ kleines Geld? Als Erwachsener? Warum? Frei nach den Ärzten: „Junge, du hast doch was gelernt“. Warum dann nur so eine einfache Arbeit? Einfache Arbeit, wenn ihr wüsstet... Bin ich Verkäufer? Ja. Aber was bin ich nicht noch alles zusätzlich: Schläger-Monteur, Restaurator, Mode-Berater, Regel-Experte, Spielervermittler, oft genug auch Seelsorger oder Therapeut. Tischtennis-Katalog auf zwei Beinen, Ergebnisdienst, Sündenbock für verlorene Spiele und manchmal sogar Zauberer. 

Simsalabim

Zauberer? Oh ja. Neulich zum Beispiel kam ein Vater in den Shop. Sein Sohn hatte wenige Tage zuvor den ersten „guten“ Schläger bekommen. Doch zufrieden wirkte der Vater nicht. „Der Belag hat ja gar keinen Grip, der ist glatter als der Kaufhaus-Schläger, den mein Sohn vorher hatte“. Dann kam mein großer Auftritt, Schorses magischer Moment: Ein Blick, ein Handgriff, und nur eine Sekunde später war der Belag griffig. Zumindest deutlich griffiger als die Schutzfolie, die bis dahin noch darauf geklebt hatte...

Hatte ich wirklich nicht erwähnt, dass man die vor dem Spiel doch lieber abziehen sollte? Oder hatten Vater und Sohn nicht richtig zugehört? Und warum hatte der Trainer das nicht irgendwann bemerkt? Egal, am Ende konnten wir herzhaft darüber lachen, und wie mir zugetragen wurde, war Sohnemann später sehr glücklich mit seinem Schläger. Aber ich gebe zu, so einfach ist es nicht immer. In den kommenden Ausgaben des Blogs kann und werde ich auch von deutlich hoffnungsloseren Fällen berichten. 

Bis dahin: Viel Spaß beim schönsten Sport der Welt, und immer freundlich sein zum Mann oder zur Frau hinter dem Shop-Tresen.

Kommentar schreiben

Um weiterhin qualitativ hochwertige Diskussionen unter unseren Artikeln zu gewährleisten, haben wir uns dazu entschlossen, die Kommentarfunktion mit dem myTischtennis.de-Login zu verknüpfen. Wenn Sie etwas kommentieren möchten, loggen Sie sich einfach in Ihren Account ein. Die Verwendung eines Pseudonyms ist weiterhin möglich, der Account muss jedoch einer realen Person zugeordnet sein.

* Pflichtfeld

Copyright © 2024 myTischtennis GmbH. Alle Rechte vorbehalten.