15.09.2020 - Torben Wosik trat mit seinem Leserbrief vor zwei Wochen eine heftige Diskussion los. Der Ex-Bundesligaspieler beklagte die Entscheidung des DTTB, in den oberen Spielklassen in dieser Saison coronabedingt kein Doppel zu spielen. Daraufhin meldeten sich einige User ihrerseits mit einem Leserbrief bei uns zu Wort, um ihre Meinung zum Thema kundzutun. Eine Auswahl der Zuschriften finden Sie in diesem Artikel.
Ich kann mich voll und ganz den Ausführungen von Torben Wosik anschließen. So eine unnötige Regeländerung macht unseren TT-Sport kaputt, weil kein Grund besteht. Aber jeder Verband stellt seine eigenen unvernünftigen Regeln auf. Ich spiele seit 57 Jahren ohne Unterbrechung - jetzt überlege ich aber aufzuhören.
Wolfgang Graßkamp, TuS Rheydt-Wetschewell 1899 e.V. (WTTV)
Die Ungleichbehandlung zwischen oberen und unteren Spielklassen finde ich sehr schade. Als gefährdeter Spieler mit 62 Jahren mit Vorerkrankungen verstehe ich überhaupt nicht, wie man überhaupt auf die Idee kommen kann, Doppel zu erlauben. Ohne Mindestabstand werde ich kein Doppel mehr spielen, obwohl ich seit über 40 Jahren sehr erfolgreich und gerne in der Runde und bei Meisterschaften bis zur Senioren-WM erfolgreich war und bin. Was wäre dabei, wenn man wegen Corona in dieser Runde abwartet und gegebenenfalls ab September 2021 Doppel wieder erlaubt??? Ich spiele in der Bezirksliga im vorderen Paarkreuz und Doppel 1 und das heißt dann, dass wir zu siebt spielen werden. Das ist meine Meinung dazu.
Siggi Schiller, TSV Ertingen (TTBW)
Alle "begleitenden" Corona-Einschränkungen, die zuletzt vom WTTV und/oder DTTB verfasst oder soll man sagen "verzapft" worden sind, spotten in meinen Augen jeder Beschreibung.
1) Was soll das, wenn man ohnehin mit bis zu 30 Personen in der Halle sein darf und sich dort natürlich frei bewegen kann, mit den separaten Ein- und Ausgängen? Gibt es dort normalerweise irgendwelche Staus?
2) Das Verbot der Doppel in der kompletten Hinserie ist kompletter "Humbug", weil man sich innerhalb der Halle ohnehin zwischendurch immer mal näher kommt. Da geht es nur um irgendwelche Definitionen von Kontaktsport und Nichtkontakt-Sport und die vielen, vielen Ängste der Verantwortlichen, zu viele Zugeständnisse zu machen. Niemand, der solche Corona-Regeln erlässt, kann irgendwie belangt werden, wenn sich doch irgendwer infizieren sollte.
3) Das "Allergrößte" ist die Maskenpflicht beim Eintreten und Verlassen der Halle!! Was soll das, wenn man dann hinterher zwei bis vier Stunden bei einem Match in der Halle ist und dort dann die Aktiven ohnehin ohne Masken trifft?
Es gab ja noch ein paar weitere absolute "Highlights", wie das Spielen mit nur einem einzigen Ball, aber darüber will ich mich jetzt nicht auch noch auslassen.
Ich bin also absolut der Meinung von Torben Wosik und vor allem, was er nicht erwähnte, man vergrault jetzt dadurch noch mehr die Basis in den unteren Ligen, wo die Vereine ohnehin durch absolut unnötige Regeländerungen (fast in jedem Jahr) mit sehr vielen Abgängen von früheren Mitgliedern zu kämpfen haben.
Ekkehard Nelkenbrecher, VfB Fichte Bielefeld (WTTV)
Die Entscheidung, auf die Doppel zu verzichten, ist im Interesse der Gesundheit der Spieler*innen. In den Amateurklassen bei uns ist der Anteil der sogenannten Risikopatienten sehr hoch. Und nur ein Todesfall ist das Spielen des Doppels nicht wert. Ich weiß nicht, was Herrn Wosik zu dem Vorschlag veranlasst, "es erst mal zu versuchen". Wenn es schief geht, können wir ja noch immer reagieren. Nur leider ist es dann für den/die Geschädigte*n zu spät.
Meine Einschätzung ist, das der Herr nur den Profisport sieht - schade für uns Amateure! Ich bin selbst begeisterter Doppelspieler und da auch erfolgreicher als im Einzel. Aber dafür die Infektionsgefahr zu erhöhen, ist mir die Sache nicht wert. Wenn die Pandemie vorbei ist (das dies eintritt, hoffen wir ja alle), kann man noch viele Doppel spielen.
Josef Maus, Vorsitzender Sportclub Irrhausen (RTTVR)
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