Frank Veelenturf (r.) lebt die durch das Projekt geschaffene deutsch-niederländische Freundschaft in vollen Zügen. (©privat)

Frank Veelenturf (r.) lebt die durch das Projekt geschaffene deutsch-niederländische Freundschaft in vollen Zügen. (©privat)

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19.03.2025 - Stellen Sie sich vor, Sie können sich neben dem gewohnten Punktspielbetrieb als Amateurspieler auch mit Gegnern aus dem Ausland messen. In der Grenzregion zwischen Deutschland, den Niederlanden und bald auch Belgien ist genau das möglich. Am Dreiländereck wurde im Sommer 2024 eine eigenständige Euregio-Liga ins Leben gerufen. Das gemeinsame Kennenlernen und der freundschaftliche Austausch stehen im Vordergrund. Mitgründer Frank Veelenturf erklärt, was es mit dem Projekt auf sich hat.

Viele Autominuten sind es nicht, bis Frank Veelenturf aus seinem Wohnort Langerwehe die niederländische Grenze erreicht hat. „Bedingt durch die Liebe und die Arbeit“ verschlug es den gebürtigen Niederländer vor 35 Jahren in die 15.000-Einwohner-Gemeinde zwischen Düren und Aachen in Nordrhein-Westfalen. Als Spätzünder fand er den Weg zum Tischtennis, aktuell spielt der 60-Jährige in der ersten Mannschaft der TTF Weisweiler/Wenau in der 2. Bezirksliga (Aachen-Euregio/WTTV). Seit August 2024 kommen für ihn und seine Teamkollegen weitere Wettkämpfe dazu. Statt nur nach Stolberg oder Eschweiler geht es zusätzlich zu Auswärtsspielen nach Heerlen, Maastricht oder Landgraaf. Unter dem Namen „Euregio Competitie“ gründete sich eine eigene Liga mit Vereinen aus Deutschland und den Niederlanden.

Das Konzept entstand auf Initiative von Veelenturfs Bekanntem Frank Moonen, einem engagierten Tischtennisspieler und -funktionär aus der niederländischen Provinz Limburg, und reifte in Folge gemeinsamer Überlegungen. Die simple Idee: Vereinsübergreifende Wettbewerbe in der Grenzregion sollten den Aktiven die Möglichkeit geben, sich auszutauschen, neue Gegner kennenzulernen und einen internationalen Vergleich zu ermöglichen. Lange galt das Motto „so nah und doch so fern“. Die Vereine, allein im Stadtgebiet Aachen tummeln sich sechs, liegen nur wenige Kilometer auseinander, Berührungspunkte hatten sie trotz der geringen Entfernung nie zuvor. „Das war immer die Hemmung. Jeder spielt in seiner Liga. Das wollten wir ändern. Seitdem gibt es eine schöne Entwicklung, das Interesse ist groß“, sagt Veelenturf, der selbst als Spieler in der Euregio-Liga mit an den Tisch geht. 

Niederländische Spieler nehmen am deutschen Punktspielbetrieb teil

Die Initiatoren nahmen Kontakt zum WTTV auf und rührten danach die Werbetrommel. Die Einteilung erfolgt nach Spielstärken, die Unterschiede zwischen den deutschen TTR-Werten und dem niederländischen Elo-Rating-System waren schnell festgestellt und angepasst. Die Sprachbarrieren sind gering. Insgesamt 32 Zweier-Mannschaften starten mittlerweile in vier verschiedenen Leistungsklassen, für die Sieger gibt es einen Pokal. Neben den TTF Weisweiler-Wenau ist mit dem TTC Baesweiler inzwischen ein zweiter deutscher Klub mit dabei. Zur neuen Saison soll das Projekt dann auf das gesamte Dreiländereck ausgeweitet werden, die Nachbarn aus Belgien sind bereits informiert und vom Vorhaben ebenso begeistert. „Das Eis ist jetzt gebrochen“, freut sich Veelenturf. „Es gibt keinen Druck. Wir legen viel mehr Wert auf die Gemeinschaft, nette Begegnungen mit unserem kleinen, familiären Verein und haben schon viele Nummern ausgetauscht.“

Freundschaftsspiele, gemeinsames Training und weitere Aktionen außerhalb des Sports sollen für das Projekt weitere Türen öffnen. „Euregio Competitie“ hat es zudem ermöglicht, dass die niederländischen Spieler parallel zu ihrer Liga sogar an der Meisterschaft in Deutschland teilnehmen dürfen. „Das ist vom WTTV genehmigt“, bestätigt Veelenturf. „Gerne würden unsere niederländischen Freunde auch mal an deutschen Turnieren teilnehmen. Dazu benötigen sie aber einen TTR-Wert.“ Veelenturf hofft nun, dass die Euregio-Liga auch für länderübergreifende Wettbewerbe in anderen Grenzregionen als Vorbild dienen könnte. An der deutsch-niederländischen Grenze bei Venlo, knapp 100 Kilometer weiter nördlich, sei man bereits hellhörig geworden. Das Beispiel vom Dreiländereck zeigt: Der Amateursport kann durchaus als Brücke zwischen Nationen, Kulturen und internationalen Freundschaften dienen. 

Weitere Infos (Modus, Kosten usw.) zur Euregio-Liga finden Sie hier.
Zur Vereinswebseite und zum click-TT-Profil der TTF 1954 Weisweiler-Wenau.

(FKT)