11.08.2011 - Zweitliga-Spieler Lennart Wehking vom SV Union Velbert spielt mit vier weiteren deutschen Athleten bei der Universiade in Shenzhen und schreibt regelmäßig von seinen Erlebnissen auf myTischtennis.de. Heute hat sich das Wetter gebessert und es ist unerträglich heiß. Gut, wer einen Wetterfuchs im Team hat! Außerdem bat der Generalkonsul zum Empfang.

Bilder aus Shenzhen gibt's hier...
Donnerstag, 11. August 2011

Puh, wie heiß ist es hier. Heute hat sich in Shenzhen zum ersten Mal die Sonne gezeigt und alle Wetter-Nörgler der letzten Tage eines besseren belehrt: Diese Hitze ist deutlich unerträglicher als ein paar warme Tropfen samt grauer Wolken. Ein entspannter Spaziergang in die benachbarte Einkaufsmeile zwischen den beiden heutigen Einheiten wurde so fast zum Inferno – doch Wetterfuchs Axel F alias Alex Flemming hatte einen Regenschirm (bzw. Sonnenschirm) eingepackt und wir konnten uns trotz 45 Grad auf die Straßen trauen und in einem kleinen Restaurant ein leckeres Süppchen schlürfen. Aus dem „goldenen Käfig“ mit den tausenden Helfern einmal auszubrechen ist zwar möglich, die Rückkehr in das strikt abgeriegelte Universiade-Gelände ist hingegen ein echtes Unterfangen. Mehrere Kontrollpunkte checken alles und jeden. Bis jetzt konnten wir uns aber jedes Mal ohne geforderten Delegations-Leiter zurückkämpfen. 

Eine Busfahrt, die ist schön

Inzwischen haben wir uns auch mit dem Hallen-Chef vor Ort so weit arrangiert, dass wir sämtliche Einheiten in der Haupthalle absolvieren können. Es ist definitiv etwas Besonderes in dieser Halle zu spielen, allein die Trainings-Atmosphäre ist großartig. Und wenn bald die Halle hoffentlich noch aus allen Nähten platzt, könnte das hier ein riesen Ding werden. Einzig die ständige Busfahrerei ist gewöhnungsbedürftig: 50 Minuten pro Weg legen wir jeden Tag zurück – schlafend, staunend oder einfach zurückgelehnt und die vielen Eindrücke der Tage sortierend. Die sich vor uns auftuende Skyline ist immer noch mindestens genauso spannend, wie die immer neuen Banner, Poster und Leucht-Reklamen rechts und links neben der Autobahn. Die Universiade ist wirklich omnipräsent. Mindestens drei chinesische Fernseh-Kanäle berichten durchgängig von dem Event, obwohl bisher nur der Fußballwettbewerb angelaufen ist. 

Nach der Pflicht die Kür

Eine tolle Nachricht hatte am heutigen Morgen übrigens Disziplin-Chefin Ines Lenze für mich parat: Als einer von fünf Athleten wurde ich ausgewählt für den Empfang beim Generalkonsul der Provinz Kanton. Das bedeutete einen tollen Abend bei sehr (!) gutem, wenn auch vegetarischem chinesischen Essen (Clenbuterol und Co.) im schicken Ritz-Carlton Hotel in Downtown. Wiederholt war ich nach dem Empfang trotzdem glücklich, das Athletes-Villages ohne fiesen Unfall erreicht zu haben. Der Autofahrstil bleibt mir hier ein Rätsel. Das Gesprächsthema im deutschen Haus ist währenddessen die Eröffnungsfeier. Die Organisatoren haben sich bisher nichts, aber rein gar nichts entlocken lassen, was morgen auf uns zukommt. Nur so viel ist wohl klar: Die Eröffnungszeremonie von Peking 2008 ist nicht nur Vorbild, sondern auch Maßstab (so zumindest der Generalkonsul).

Die neuen Bilder aus Shenzhen...

Wir werden sehen. Mindesten genauso wichtig ist für uns auch die Auslosung morgen Mittag. Ich habe die Hoffnung auf eine Setzung unter die besten acht Teams noch nicht aufgegeben, trotz der verstärkt eintreffenden, äußerst ballfesten Konkurrenz in der Halle (z. B. Frankreich mit Mattenet, Lebeson, Salifou). Ein kleiner Wehrmutstropfen: Wir können morgen aufgrund der Eröffnung nicht an den Tisch gehen. Stattdessen steht ein intensives Schnelligkeitsprogramm in dem überdimensionalen Kraftraum auf dem Programm. Und danach macht uns Physio Harald die Beine fit! Läuft also!

Bis bald!

Lennart

 

Lennarts Blog vom Mittwoch, 10. August 2011...