Borussia Düsseldorf darf sich über den 28. Deutschen Meistertitel freuen (©Roscher)
22.05.2016 - Borussia Düsseldorf ist zum 28. Mal Deutscher Meister. Vor 2800 Zuschauern in der Frankfurter Fraport Arena setzten sich die Rheinländer mit 3:1 gegen den 1. FC Saarbrücken durch. Timo Boll war mit zwei Punktgewinnen gegen Bojan Tokic und Tiago Apolonia der Matchwinner der Partie. Ebenfalls punkten konnte Kamal Achanta mit einem Sieg gegen Adrien Mattenet. Den Ehrenpunkt für Saarbrücken holte Apolonia gegen Panagiotis Gionis.
Im ersten Einzel des Spiels bekam Timo Boll es mit Bojan Tokic zu tun. Nach zwei recht klaren Durchgängen aus Sicht von Boll steigerte sich sein slowenischer Kontrahent ab Satz drei. Darin nutzte der Saarbrücker seinen dritten Satzball und verkürzte auf 1:2. In Durchgang vier hatte Tokic beim Stand von 10:9 dann auch die Möglichkeit zum Satzausgleich, verpasste diese aber und musste sich dem Deutschen letztlich mit 10:12 geschlagen geben.
Den Ausgleich für Saarbrücken konnte in der Folge Tiago Apolonia herstellen. Panagiotis Gionis unterliefen bei seinem letzten Auftritt im Trikot von Borussia Düsseldorf zum Teil zu viele Fehler. Waren die ersten beiden Sätze noch eine knappe Angelegenheit – mit jeweils 12:10 hatte Apolonia die Nase vor, nachdem Gionis mit 10:8 geführt hattte – gestaltete sich der dritte und abschließende Satz etwas klarer (11:7).
Nach der Pause ging es mit der Partie zwischen Kamal Achanta und Adrien Mattenet weiter. Als der Franzose in Diensten der Saarländer zwischenzeitlich stärker wurde und beim Stand von 1:1 nach Sätzen auch im dritten Durchgang mindestens auf Augenhöhe agierte, ließ Achanta einmal mehr sein Kämpferherz aufblitzen. Der dritte Satz gehörte ihm, Satzbälle von Mattenet im vierten Satz konnte der Inder abwehren. Vier Matchbälle brauchte der 33-Jährige letztlich selbst, um den wichtigen zweiten Punkt für Düsseldorf einzufahren.
Starker Boll sorgt für die Entscheidung
Für die Entscheidung sorgte schließlich Rekordeuropameister Timo Boll. Nach mäßigem Start gegen Tiago Apolonia und dem Verlust des ersten Satzes drehte der 35-Jährige auf und ließ den Portugiesen in den folgenden Durchgängen nur selten zum Zug kommen. Mit einem 3:1-Erfolg machte der deutsche Olympiateilnehmer den 28. Meistertitel für die Borussia perfekt, die schon im Januar den Pokal gewinnen konnte und sich somit über das Double freuen darf. Der Triumph ist die Fortsetzung einer Erfolgsgeschichte, die sogar die des großen FC Bayern München mit seinen seit gestern 65 Titeln übertrifft. Die nunmehr 28 Meisterschaften der Rheinländer addieren sich mit vier Champions League-Titeln, zehn Europapokal-Siegen und 24 Erfolgen im Deutschen Pokal auf nunmehr 66 nationale und internationale Titel.
Timo Boll ließ nach dem Erfolg die Saison der Borussia Revue passieren: "Wir waren in dieser Spielzeit vom Pech gebeutelt. Kamal ist lange ausgefallen. Er hat lange gebraucht, bis er seine Form gefunden hat, bei mir war es ähnlich. Als es um die Wurst ging, waren wir fit und das zählt im Sport. Vorher haben wir uns mit ein wenig Glück und Schützenhilfe durchgehangelt. Aber egal, welches System am Ende gespielt worden wäre, wir wären weit vorne gelandet." Offen ließ er, ob jetzt eine Siegesfeier anstünde: "So weit haben wir nicht geplant, sind in der Hinsicht eher auf dem Boden geblieben. Wir wussten nicht, ob wir dieses Spiel heute gewinnen würden."
Manager Andreas Preuß fand erst nach der obligatorischen Champagner- und Bierdusche die richtigen Worte. "Dieser Titel ist angesichts des Saisonverlaufs vielleicht der am höchsten einzustufende der letzten 10 Jahre. Wir hatten unsere Hochs und Tiefs, vor wenigen Wochen waren wir klinisch tot, haben dann doch noch die Play-Offs erreicht und unsere einzige Chance dann genutzt. Ich bin sehr stolz auf diese Mannschaft. Man hebt nach so einem Mannschaftserfolg nicht gern einzelne Spieler hervor, denn im Verlauf der Saison hat jeder seinen Beitrag zum Erfolg geleistet. Aber man muss vor Timo Boll einfach den Hut ziehen. Er ist im richtigen Moment da, gewinnt seine zwei Spiele. Boll macht einfach den Unterschied."
Saarbrückens Trainer Slobodan Grujic erklärte: "Erst einmal Glückwunsch an die Borussia. Wir haben alles gegeben, am Ende hat es leider nicht gereicht. Es war insgesamt eine erfolgreiche Saison. Ich bin stolz auf die Leistung meiner Mannschaft und hoffe, dass es so weitergehen wird bei uns." Über seinen letzten Auftritt im Trikot der Saarländer sagte Adrien Mattenet: "Für mich war es ein sehr emotionales Spiel. Ich hatte hier eine gute Zeit, leider hat meine Leistung heute nicht gereicht."
Borussia Düsseldorf - 1. FC Saarbrücken 3:1
Timo Boll - Bojan Tokic 3:1 (3,6,-12,10)
Panagiotis Gionis - Tiago Apolonia 0:3 (-10,-10,-7)
Kamal Achanta - Adrien Mattenet 3:1 (8,-8,7,14)
Timo Boll - Tiago Apolonia 3:1 (-6,8,2,8)
Panagiotis Gionis - Bojan Tokic
(DK/Borussia Düsseldorf)
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