NDM 2017

DM: Filus rettet sich ins Halbfinale, Brüderduell geht an ‚Ric’

Das war knapp! Ruwen Filus feiert seinen Sieg gegen Kilian Ort (©Fabig)

04.03.2017 - Im Einzelwettbewerb der Deutschen Meisterschaften haben sich am Ende die Favoriten durchgesetzt. Doch auf dem Weg ins Halbfinale musste sich so mancher Topspieler mächtig strecken. Ruwen Filus war schon so gut wie ausgeschieden, als er das Spiel gegen Kilian Ort doch noch drehte. Auch Tanja Krämer hatte gegen Chantal Mantz alle Hände voll zu tun. Letztere wurde für ihre sehenswerte Aufholjagd allerdings nicht belohnt.

3:2 und 9:5 - und dann noch verloren. Kilian Ort gehört zu den unglücklichen Verlierern des Samstagabends in Bamberg, nachdem er seine große Chance auf eine Einzelmedaille noch verpasst hat. Selbst sein Gegner Ruwen Filus gab zu, dass er vom Kopf her schon fast abgeschaltet hatte - dennoch schaffte er es, selbigen noch einmal aus der Schlinge zu ziehen. Im siebten Satz spielte Filus seine Erfahrung aus und rettete sich so ins Halbfinale. „Ich habe es mir ein bisschen selbst schwer gemacht, weil ich erst ab dem dritten Satz richtig da war“, verriet der Abwehrspezialist. „Kilian hat richtig gut gespielt und hatte ja auch schon fast gewonnen. Von daher bin ich sehr froh, dass ich es noch geschafft habe.“ Er wird auf Benedikt Duda treffen, der mit Dang Qiu auch alle Hände voll zu tun hatte. Am Ende des sechsten Satzes war es aber der Bergneustädter, der sich die Bronzemedaille sicherte. „Gegen Benne wird es ein hartes Spiel für mich“, schaute Filus voraus. „Da muss ich die Qualität meines Spiels noch deutlich steigern.“

Der andere Hingucker des Herren-Viertelfinals war das Brüderduell zwischen Ricardo und Gianluca Walther. Schon im zweiten Satz legten die beiden eine Showeinlage ein und nach fünf Sätzen stand mit Ricardo Walther der Sieger fest. „Ich hätte lieber gegen jemand anders gespielt“, erklärte der große Bruder, der sich trotz seiner ersten Einzelmedaille nicht so recht freuen konnte. „Gianluca hat ein super Turnier gespielt, ich habe mich heute so durchgemogelt. Es wäre schön gewesen, wenn er die Chance gehabt hätte, gegen jemand anders um Bronze zu spielen.“ Walthers Halbfinalgegner Timo Boll hatte dagegen deutlich früher Feierabend. Der Routinier besiegte nach Jochen Schmitt und Erik Schreyer auch den dritten Gegner des Tages, Dennis Dickhardt, ohne Mühe und Satzverlust. 

Müde Shan auf Titelkurs

Shan Xiaona führte gegen Kathrin Mühlbach auf beeindruckende Weise vor, dass sie hier den dritten Titel gewinnen will. Sie geriet nie ernsthaft in Gefahr, einen Satz abzugeben und sicherte sich so konzentriert und ruhig das Ticket fürs Halbfinale. „Ich bin wirklich müde“, sagte die Topgesetzte nach dem Spiel. „Ich bin es nicht gewöhnt, von morgens bis abends so viel zu spielen. Trotzdem habe ich versucht, in jedes Spiel konzentriert zu gehen, und habe das gut geschafft.“ Auf die Frage, was passiert, wenn sie mit ihrer besten Freundin Kristin Silbereisen am Ende ins Finale einzieht, sagte sie: „Es ist egal, wer gewinnt. Wir kämpfen natürlich beide und ich möchte gerne noch einmal Deutsche Meisterin werden, aber ich freue mich genau so für sie, wenn sie gewinnt.“ Silbereisen sei ihre härteste Gegnerin im deutschen Team, weil sie sie so gut kenne. „Und das ist ein großer Nachteil für mich.“

Zunächst einmal müssen die zwei allerdings ihre Halbfinalgegnerinnen schlagen. Shan wird auf Katharina Michajlova treffen, die mit Julia Kaim im Viertelfinale kurzen Prozess machte und sich so die Bronzemedaille und damit den größten Erfolg ihrer Karriere bescherte. Silbereisen hatte sich ihr Ticket ins Halbfinale gegen Yuan Wan erkämpft, nachdem sie den ersten Satz hatte abgeben müssen. In der Vorschlussrunde wird sie auf Tanja Krämer treffen, die das spannendste Spiel dieser Runde ablieferte. Die Busenbacherin hatte gegen Chantal Mantz schon mit 3:0 geführt, als es noch einmal richtig spannend wurde. Die U21-Europameisterin startete eine fulminante Aufholjagd und rettete sich in den siebten Satz, wo sie nicht belohnt wurde. Krämer machte den Sack dann doch noch zu und steht somit im Halbfinale gegen Silbereisen. 

So verlief das Doppel-Viertelfinale!
 

Die Ergebnisse im Überblick:

Damen-Einzel

Halbfinale
Shan Xiaona - Katharina Michajlova
Tanja Krämer - Kristin Silbereisen

Viertelfinale
Shan Xiaona - Kathrin Mühlbach 4:0
Katharina Michajlova - Julia Kaim 4:0
Tanja Krämer - Chantal Mantz 4:3
Yuan Wan - Kristin Silbereisen 1:4

Achtelfinale
Shan Xiaona - Luisa Säger 4:1
Jennie Wolf - Kathrin Mühlbach 3:4
Jessica Göbel - Katharina Michajlova 3:4
Julia Kaim - Nadine Bollmeier 4:2
Tanja Krämer - Sophia Klee 4:0 
Yvonne Kaiser - Chantal Mantz 1:4
Yuan Wan - Nadine Sillus 4:1
Franziska Schreiner - Kristin Silbereisen 0:4

Herren-Einzel

Halbfinale
Timo Boll - Ricardo Walther
Benedikt Duda - Ruwen Filus

Viertelfinale
Timo Boll - Dennis Dickhardt 4:0 
Gianluca Walther - Ricardo Walther 1:4
Benedikt Duda - Dang Qiu 4:2
Klian Ort - Ruwen Filus 3:4

Achtelfinale
Timo Boll - Erik Schreyer 4:0
Dennis Dickhardt - Dennis Klein 4:2
Gianluca Walther - Hermann Mühlbach 4:3
Jens Schabacker - Ricardo Walther 3:4
Benedikt Duda - Nico Christ 4:1
Dang Qiu - Steffen Mengel
Kilian Ort - Lennart Wehking 4:1
Julian Mohr - Ruwen Filus 1:4

(JS)

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